Vorsicht bei Pilzbehandlung von Schwangeren mit Fluconazol

pte20190219014 Forschung/Technologie, Medizin/Wellness

Pilzbehandlung bei Schwangeren gefährlich

Fluconazol erhöht laut neuen Studienergebnissen aus Kanada das Risiko einer Fehlgeburt stark

(pte014/19.02.2019/10:30) – Fluconazol, ein Medikament, das häufig
zur Behandlung von vaginalen Pilzinfektionen eingesetzt wird, steht laut
einer Studie der Université de Montréal http://umontreal.ca mit einer höheren Anzahl von Fehlgeburten in Verbindung. Eine
Lokaltherapie wird normalerweise bei derartigen Erkrankungen eingesetzt.
Fluconazol wird jedoch häufig während der Schwangerschaft oral
verabreicht.

Jede Dosierung folgenreich

Die Forscher haben die Daten von 441.949 Schwangerschaften der Quebec
Pregnancy Cohort für den Zeitraum von 1998 bis 2015 analysiert. Sie
wurden mit den bei den Versicherungen eingereichten Rezepten
abgeglichen. Ergebnis: Die Einnahme dieses Medikaments steht mit
negativen Folgen in Zusammenhang. Laut Forschungsleiterin korreliert
jede Dosierung von Fluconazol in der Schwangerschaft mit einem höheren
Risiko einer Fehlgeburt. "Höhere Dosierungen über 150 Milligramm zu
Beginn der Schwangerschaft können die Wahrscheinlichkeit eines
Herzfehlers beim Neugeborenen erhöhen", so die Expertin.

Die in "CMAJ" veröffentlichten Ergebnisse entsprechen jenen anderer
Studien. Laut den Forschern sind jedoch weitere nötig, da die
Studiengrößen immer noch relativ gering ausfallen. In einem Kommentar
betonen Vanessa Paquette und Chelsea Elwood vom British Columbia Women’s
Hospital and Health Centre, dass diese Ergebnisse die Notwendigkeit
betonten, während der Schwangerschaft bei der Verschreibung von
Medikamenten vor allem auf die Sicherheit zu achten. Dazu gehöre die
Bestätigung der richtigen Diagnose und dann die Auswahl der sichersten
Medikation in der geringsten möglichen Dosis.