Tägliche Einnahme bleibt ohne schützende oder krankheitserleichternde Wirkung
Canberra (pte/28.06.2005/15:55) – Die Einnahme von Vitamin C kann
Erkältungen nicht verhindern. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt
eine aktuelle Untersuchung von Robert Douglas von der Australian
National University http://www.anu.edu.au/ und Harri Hemilä von der
University of Helsinki http://www.helsinki.fi/ . Damit verliert das
Werk von Linus Pauling "Vitamin C and the common cold", das in den
70ern ein Bestseller war und den Mythos des Vitamin C’s als
Erkältungsmittel etablierte, völlig an Bedeutung. Die Ergebnisse der
Studie sind in der aktuellen Ausgabe von PloS Med http://www.plos.org
erschienen.
Die beiden Forscher analysierten 23 repräsentative Studien der
vergangenen 65 Jahre, in denen die Wirksamkeit von Vitamin C getestet
wurde. In allen Untersuchungen wurde einer Gruppe von Probanden je
200mg Vitamin C täglich verschrieben, während die Kontrollgruppe nur
ein Placebo erhielt. Nach Abschluss der eingehenden Analyse konnten die
beiden Forscher jedoch keine prophylaktischen Effekte von Vitamin C
gegen Erkältungen nachweisen. "Die regelmäßige Einnahme von Vitamin C
hat keine schützende Wirkung gegen Erkältungen und keinerlei
beziehungsweise nur geringe Auswirkungen auf den Verlauf einer
Erkältung", erklärten die Experten. Bei jenen Patienten, die trotz
täglicher Einnahme von Vitamin C dennoch eine Erkältung bekamen,
dauerte die Erkältung geringfügig kürzer als bei der Kontrollgruppe.
Einzig bei der Gruppe der Extremsportler konnten sechs Studien eine
Reduzierung der Erkältungswahrscheinlichkeit durch Vitamin C um 50
Prozent feststellen. Auch bei Erkältungen, die durch kaltes Wetter
ausgelöst werden, berichten sechs Studien von einer positiven Wirkung
von Vitamin C. In einer Untersuchung wird berichtet, dass durch die
Einnahme einer einzigen, sehr hochdosierten Menge Vitamin C (acht
Gramm) beim Einsetzten der ersten Erkältungssymptome, der
Krankheitsverlauf kürzer war.