Internationaler Preis für Nachwuchswissenschaftler aus dem HZDR

Internationaler Preis für Nachwuchswissenschaftler aus dem HZDR

Dresden, 06.09.2012 | Dr. Shengqiang Zhou ist Leiter einer
Helmholtz-Nachwuchsgruppe im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
und beschäftigt sich mit magnetischen Halbleiter-Materialien, die für
die nächste Generation von Speicherkonzepten eine Rolle spielen könnten.
Seine Leistungen auf diesem Gebiet werden heute mit dem Preis der
internationalen Fachkonferenz IBMM 2012 gewürdigt, die derzeit in
Qingdao in China stattfindet.

Die IBMM, die vom 2. bis 7. September 2012 in China abgehalten wird, ist
der internationale Treffpunkt für Wissenschaftler auf dem Gebiet der
Ionenstrahl-Physik (die Abkürzung IBMM steht für
Ionenstrahl-Modifikation von Materialien). Ionenstrahlen sind schnelle,
elektrisch geladene Teilchen, mit denen sich Materialien gezielt
verändern oder genauestens untersuchen lassen. Auf der Konferenz sind
rund 300 Teilnehmer zugegen aus den Bereichen Materialwissenschaften und
Physik, die sich für die Wechselwirkung von Ionen mit Festkörpern
interessieren.

Dr. Shengqiang Zhou lebt seit dem Jahr 2005 in Dresden, wo er zunächst
als Doktorand der Technischen Universität Dresden am HZDR arbeitete. Er
beschäftigte sich damals mit der Dotierung des Halbleiters Zinkoxid mit
magnetischen Ionen. Im Jahr 2008 führte er als Postdoktorand seine
Forschungen zu den magnetischen Eigenschaften von Materialien fort,
konzentrierte sich aber auf gängige Halbleiter-Materialien wie Silizium
und Germanium. Ihn interessiert besonders, wie diese durch
Ionenstrahl-Techniken mit magnetischen Eigenschaften versehen werden
können. Eine einjährige Unterbrechung führte ihn als Forschungsprofessor
an die Universität Peking, eine der forschungsstärksten Universitäten in
China. Seit Februar 2011 leitet er die von der Helmholtz-Gemeinschaft
geförderte Nachwuchsgruppe zu funktionellen Halbleiter-Materialien im
HZDR. Neben den vielfältigen Experimentier- und Analysemöglichkeiten im
Ionenstrahl-Zentrum des HZDR kann Dr. Zhou zusammen mit seiner
Nachwuchsgruppe auch auf hervorragende Untersuchungsbedingungen an der
�Rossendorfer Beamline� am Europäischen Synchrotron (ESRF) im
französischen Grenoble zählen.

Dr. Zhou blickt auf eine Reihe sehr gut publizierter wissenschaftlicher
Veröffentlichungen zurück. So beschreibt er in einem vielzitierten
Artikel, der in der Fachzeitschrift �Physical Review B� (DOI:
10.1103/PhysRevB.77.035209) erschienen ist, die Eigenschaften von
Nanokristallen in Zinkoxid, die durch die Implantation von Kobalt- und
Nickel-Ionen erzeugt wurden. Ein weiterer Artikel, ebenfalls in
�Physical Review B� (DOI: 10.1103/PhysRevB.75.085203), widmet sich den
Eigenschaften von Silizium, in dem sich aufgrund der Implantation von
Mangan magnetische Nanopartikel bilden. In der Zeitschrift �Applied
Physics Letters� (Doi: 10.1063/1.3428770) ist nicht zuletzt sein Artikel
über die Bedeutung der Lochkonzentration in Germanium, das mit Mangan
dotiert wurde, erschienen.

Die IBMM (http://www.ibmm2012.org) verleiht Herrn Zhou den mit 1.000
Dollar dotierten Konferenzpreis für seine Arbeiten zum Einsatz von
Ionenstrahlen für magnetische Halbleiter-Materialien und seine
sorgfältigen Analysen der zugrundeliegenden physikalischen Mechanismen.
Die Verleihung findet in Qingdao am 6. September gegen 4:00 Uhr (MEZ)
statt.