Verschlüsselung dank mathematischer Probleme

Verschlüsselung dank mathematischer Probleme

Implementierung in mobile Geräte wie Smartphones oder Garagenöffner

Bochum (pte018/01.04.2016/11:30) –

Forscher vom Lehrstuhl für Kryptographie der Universität Bochum http://ruhr-uni-bochum.de entwickeln derzeit neue Verschlüsselungen, die auf besonders schweren
Problemen der Mathematik basieren. Die auch auf mobilen Endgeräten wie
Smartphones oder Garagenöffnern implementierbaren Verfahren wären quasi
nicht zu brechen und von daher besonders sicher. Derzeit entwickelt das
Team Verfahren für die Authentifizierung und Verschlüsselung, denen das
mathematische Gitterproblem zugrunde liegt.

Gitternetzproblem als Challenge

"Wenn jemand es schaffen würde, die Verfahren zu
brechen, könnte er auch ein mathematisches Problem lösen, an dem die
schlausten Köpfe der Welt seit 100 oder 200 Jahren arbeiten", so
Forscher Eike Kiltz. Die Basis hierzu bildet das Gitterproblem: Dazu
muss man sich ein Gitter mit einem Nullpunkt an einer bestimmten Stelle
vorstellen. Es gilt, denjenigen Punkt zu finden, an dem sich zwei
Gitterlinien kreuzen und der am nächsten zum Nullpunkt liegt. In einem
Gitter mit rund 500 Dimensionen ist diese Aufgabe kaum lösbar.

Die Forscher testen verschiedene Parameter, die das
Gitterproblem ein wenig leichter oder schwerer machen, um darauf
basierend einen kryptografischen Algorithmus zu erarbeiten, der sich
auch auf kleinen Geräten implementieren lassen würde.
Authentifizierungsprotokolle werden immer dann gebraucht, wenn ein
Objekt seine Identität beweisen muss, zum Beispiel der elektronische
Garagenöffner bei dem zugehörigen Tor. Im Protokoll könnte das so
funktionieren: Der Öffner authentifiziert sich beim Garagentor, indem er
beweist, dass er ein internes Geheimnis kennt, zum Beispiel einen
Kreuzungspunkt nahe dem Nullpunkt im Gitter.