Stanford (pte/28.04.2005/15:54) – Zwei verschiedene Fangquoten für den
Tunfisch im Atlantik bereiten den Forschern Kopfzerbrechen. Die
Annahme, dass sich die großen Blauflossen-Tunfischpopulationen im
östlichen und westlichen Atlantik nicht vermischen, haben Forscher nun
als völlig falsch zurückgewiesen, berichtet das Wissenschaftsmagazin
Nature http://www.nature.com. Vielmehr sei es nötig eine stabile Zahl
der Tiere am Leben zu erhalten, damit die Population erhalten bleibt.
Das bedeutet auch, dass eine neue und einheitliche Fischereipolitik
notwendig ist.
Der atlantische Blauflossen-Thunfisch (Thunnus thynnus)
http://www.tunaresearch.org ist ein geschätzter Speisefisch, der bis zu
650 Kilogramm auf die Waage bringt. In Japan kann ein einzelner Fisch
bis zu 100.000 Dollar erzielen. "Unsere Wissenschaft unterstützt nicht
ein Management-System, das davon ausgeht, dass ein Tunfisch vom
Ostatlantik auch im Ostatlantik bleibt und einer aus dem Westatlantik
nur im Westatlantik bleibt", so Barbara Block von der amerikanischen
Stanford University. Es sei nun an der Zeit zu verstehen, dass die
Fische zwischen den Küsten hin- und herschwimmen und lediglich zum
Laichen in ihren ursprünglichen Gewässern bleiben.
Nach Angaben der Internationalen Kommission für die Erhaltung der
Atlantischen Tunfische (ICCAT) ist die westliche Population seit den
70-er Jahren um 80 Prozent zurückgegangen. Wie hoch die Rückgänge bei
den östlichen Populationen sind, ist nicht genau geklärt. Fest steht
jedoch, dass auch diese massiv zurückging. Das Team um Block hatte mehr
als zehn Jahre lang mithilfe von Sendern wildlebende Tunfische und ihre
Migrationsrouten untersucht. Mehrere 1.000 Kilometer weit und bis zu
910 Meter tief sind diese Fische unterwegs. Sie richten ihr Leben nach
dem Nahrungsangebot und haben einen sehr komplexen Lebenszyklus. Einig
sind sich die Experten darüber, dass die Quote im Westen mit 3.000
Tonnen und im Osten mit 32.000 Tonnen nicht zielführend ist.
Wünschenswert wäre eine gemeinsame Fangquote für alle im Atlantik
lebenden Blauflossen-Tunfische, so Block.