Tarnkappe punktet mit ultraschlankem Design
wesentlich höher, da Hintergrund nicht verdunkelt wird
Tarnvorrichtung: Teflon mit zylinderförmigen Keramikpartikeln (Foto: ucsd.edu) |
San Diego (pte018/13.07.2015/13:30) – Wissenschaftler der
University of California, San Diego (UCSD) https://ucsd.edu haben eine Tarnvorrichtung
entwickelt, die wesentlich dünner als bisherige Ansätze ist. Im Gegensatz zu
anderen Tarngeräten, die oftmals dicker als das zu verbergende Objekt waren, ist
dieses nur einlagig. Das Device besteht aus Teflon, welches mit zylinderförmigen
Keramikpartikeln beschichtet und dank seines extrem dünnen Designs ideal für den
Praxiseinsatz ist.
Glatte
Oberfläche vorgetäuscht
"Bisher waren mehrere Lagen eines Materials notwenig, um ein
Objekt zu verstecken. Die Tarnkappe war schließlich dicker als der Gegenstand,
der verschwinden sollte", erklärt Studienautor Li-Yi Hsu. Das neue Device
verzerrt die Lichtstrahlen von denen es getroffen wird, sodass die manipulierten
Lichtstrahlen so aussehen, als kämen sie von einer glatten Oberfläche.
Verantwortlich für diesen Effekt ist das Material Teflon, welches mit Keramik
versetzt worden ist. Im Gegensatz zu anderen Tarnstoffen absorbiert es nicht
viel Licht, sondern reflektiert dieses.
Die neue Tarnkappe konnte auch einen anderen Nachteil ihrer
Vorgängermodelle beheben. Viele ältere Tarnvorrichtungen verringern nämlich die
Helligkeit dessen, was verdeckt werden soll. Dies ist in Anbetracht des
mehrlagigen Designs, welches weniger lichtdurchlässig ist, nicht verwunderlich.
In diesem Punkt kann das einlagige Device auftrumpfen, da es den Hintergrund
nicht dunkler erscheinen lässt. "Man stelle sich einen starken Rückgang an
Helligkeit vor, der an einer bestimmten Stelle auftritt. Dies wäre sehr
verräterisch", erläutert Boubacar Kanté von der UCSD.
Andere
Einsatzmöglichkeiten
Die Ergebnisse der Studie sind nachzulesen in der Fachzeitschrift
Progress in Elektromagnetics Research http://jpier.org/PIER . Die Forscher hoffen, die
Tarnkappe weiterentwickelt zu können, sodass es zu keinem Verlust an Helligkeit
kommt, wenn die Lichtstrahlen reflektiert werden. "Mithilfe dieser Technologie
können wir mehr, als Dinge unsichtbar zu machen. Es ist möglich, zu beeinflussen
in welche Richtung Lichtstrahlen reflektiert werden. Somit kann man Sonnenlicht
beispielsweise zu einem Solarturmkraftwerk lenken, wie dies auch ein
Solarkonzentrator tut", schildert Kanté potenzielle Einsatzfelder.