Solares Bauen wird zum Megatrend

Einsparung von 1/3 der Ölimporte möglich – Solarbranche blickt auf BAU 2007 optimistisch in die Zukunft

München, 17.01.07 – Der Einsatz von Solarenergie in Gebäuden gewinnt
immer mehr an Bedeutung. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft e. V.
(BSW) anlässlich der BAU 2007 in München mitteilte, werde die Mehrzahl
der Neubauten bereits im Jahr 2030 mit Solarenergie beheizt. Auch bei
der Sanierung des Gebäudebestands könne Solarwärme dann mehr als 70
Prozent des Energiebedarfs decken. Langfristig werde nach
BSW-Einschätzung zudem rund ein Viertel des deutschen Strombedarfs aus
Solaranlagen gedeckt, die in die Gebäudehülle integriert sind. Im Mix
mit anderen Erneuerbaren Energien werde eine Vollversorgung mit
heimisch verfügbaren Erneuerbaren Energien möglich. Nach Einschätzung
des Schweizer Bankhauses Sarasin könne zukünftig allein Solarenergie
zur Einsparung von rund einem Drittel der europäischen Ölimporte
beitragen.

"Als dezentrale Energiequelle sowie als Bau- und Gestaltungselement
erfreut sich Solartechnik bei Bauherren und Architekten immer größerer
Beliebtheit. Die BAU 2007 macht die Vision von vollständig solar
versorgten Häusern greifbar und zeigt die Leistungsstärke und
Innovationskraft deutscher Solarunternehmen im Bausektor", sagt
BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig. Führende Solarunternehmen sind
dieses Jahr auf der Sonderausstellung SOLARHORIZONTE der
Baubranchen-Leitmesse vertreten.

Nach BSW-Angaben könne der Wärmebedarf neuer Gebäude schon heute zu 100
Prozent aus Solarenergie gedeckt werden. Zur wirtschaftlich optimierten
Wärmevollversorgung aus Erneuerbaren Energien werde im Neubau gerne auf
eine Kombination von Solar- und Bioenergie zurückgegriffen. Auch im
Gebäudebestand lasse sich bei intelligenter Planung schon jetzt eine
erhebliche Betriebskostensenkung erzielen.

Doch nicht nur die solaren Erträge – und damit die Einsparungen –
werden höher, auch die Einsatzmöglichkeiten von Solarkomponenten
steigen. "Solaranlagen lassen sich harmonisch in den Gebäudeentwurf
integrieren und erfüllen alle Ansprüche an zeitgemäßes Baumaterial",
sagt der Architekt Peter Bachschuster. Ein von ihm zur BAU 07
vorgestelltes Bürogebäude in Ingolstadt kommt weitgehend ohne fossile
Brennstoffe aus. Harmonisch in die Fassade integrierte Dünnschicht
(CIS) – Solarmodule sorgen für den kompletten Strombedarf der
Wärmepumpen fürs Kühlen und Heizen des Gebäudes.

Die Markteinführung der Solarenergie wird in Deutschland durch
attraktive und kalkulierbare staatliche Rahmenbedingungen begünstigt.
Die Förderung von Solarwärme erfolgt durch das Marktanreizprogramm der
Bundesregierung, das Anfang des Jahres noch einmal aufgestockt wurde.
Der Betrieb von Solarstromanlagen ist durch die im
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantierte Einspeisevergütung und
Vorrangregelung wirtschaftlich attraktiv. Insgesamt sind in Deutschland
bereits über eine Million Solaranlagen in Betrieb.

Auch in Europa wird die Bedeutung Erneuerbarer Energien erkannt. Die
EU-Kommission hatte jüngst einen Anteil der Erneuerbaren Energien bis
2020 von 20 Prozent an der gesamten Energiebereitstellung empfohlen.
Carsten Körnig: "Wir sind zuversichtlich, dass Angela Merkel die
EU-Ratspräsidentschaft nutzen wird, diese Zielsetzung auf mindestens 25
Prozent zu erhöhen und durch sektorale Ziele zu unterfüttern. Wir
werden sie bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen."

Informationsportal für Bauherren und Architekten: www.solarintegration.de