Roboterteam entfernt Flugzeuglack per Laserstrahl

Roboterteam entfernt Flugzeuglack per Laserstrahl
Mobile künstliche Intelligenz koordiniert sich selbständig
 
Flugzeugwartung: das Roboterteam bei der Arbeit (Foto: rec.ri.cmu.edu)

Pittsburgh (pte030/30.11.2012/13:35) – Das Beseitigen der Lackbeschichtung von Flugzeugen ist ein mühsamer, zeitaufwendiger Prozess, der Mensch und Umwelt schwer belasten kann. Forscher des National Robotics Engineering Centers (NREC) http://www.rec.ri.cmu.edu der Carnegie Mellon University haben nun in Kooperation mit Kollegen der US-Air Force ein vollkommen neuartiges Robotersystem präsentiert, das all die genannten Probleme mit einem Schlag lösen könnte. Das "Advanced Robotic Laser Coating Removal System" – kurz ARLCRS – nutzt dabei die autonome künstliche Intelligenz von mehreren mobilen Roboterhelfern, die sich selbständig koordinieren, um mittels leistungsstarker Laser schnell und unkompliziert ganze Farbschichten abzutragen.

"Das automatisierte Entfernen von Lackschichten per Laser wird den Arbeitsaufwand, die Risiken für die Umwelt und die allgemeinen Gesamtkosten deutlich reduzieren", ist Jim Arthur, Projektmanager bei der Concurrent Technologies Corporation (CTC) http://www.ctc.com , überzeugt. Mit seinem Unternehmen steuert er die Lasertechnologie für die ARLCRS-Roboter bei. Für die künstliche Intelligenz, die diese antreibt, sind die Wissenschaftler des NREC zuständig. "Unser Roboterteam wird mit diesen Lasern ausgestattet, um in gemeinsamer Zusammenarbeit schnell und effizient Farbschichten und andere Beläge von Flugzeugen zu entfernen", so Stuart Lawrence, der verantwortliche Programm Manager beim NREC.

Demonstration in Utah

Wie das neue System in der Praxis genau funktioniert, wurde kürzlich erstmals bei einem Testlauf auf der Hill Air Force Basis im nördlichen Utah demonstriert. Je nach Größe des zu bearbeitenden Flugzeuges, arbeiten die Roboter dabei in Teams von zwei bis vier Einheiten zusammen. Um zum Beispiel Kampfjets oder Lasten-Jumbos von ihren obersten Lackschichten zu befreien, tasten die künstlichen Helfer zunächst den gesamten Rumpf der betreffenden Maschine ab. Auf Basis der identifizierten Oberflächenstruktur werden dann automatisch die Laserstrahlen im richtigen Winkel ausgerichtet, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Auch die Geschwindigkeit, mit der die Roboter ihre Laser über die Flugzeughülle wandern lassen, ist entscheidend. Diese wird vom ARLCRS-System kontinuierlich überwacht und angepasst. Nur so lässt sich verhindern, dass an einzelnen Stellen Lackreste zurückbleiben oder durch zu lange Bestrahlung Hitzeschäden am Rumpf entstehen. Zusätzliches Personal, das das Roboterteam bei der Arbeit überwacht und koordiniert, ist nicht nötig.

Schnell und kostengünstig

Das Entfernen von Lack- und Farbschichten ist bei Flugzeugen ein ganz normaler Prozess, der in der Regel im Zuge der standardmäßigen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten im Hangar durchgeführt wird. Mithilfe der ARLCRS-Roboterteams sollen Fluggesellschaften und Militär diese mühselige Arbeit künftig wesentlich schneller und kostengünstiger erledigen können. In einer weiteren Entwicklungsstufe könnten die künstlichen Helfer auch für andere wichtige Inspektions- und Reparaturaufgaben eingesetzt werden, hoffen zumindest deren Entwickler.