Roboter entscheidet über Schlaganfall-Therapie
Medizinische Geräte sollen Ärzte ergänzen, jedoch nicht ersetzen
Schwester: Mediziner durch Roboter nicht ersetzbar (Foto: pixelio.de, JMG)
Alberta/Linz (pte034/01.10.2012/16:00) – Ein Roboter der Calgary Universität http://ucalgary.ca soll die richtige Therapie für Patienten eines Schlaganfalls identifizieren, anpassen und verbessern. Er soll körperliche Schädigungen einfacher entdecken und somit den Typus und die Intensität der Therapie optimieren. Für diese Studie wurden 185 Personen untersucht.
Roboter misst Bewegung
Der eingesetzte Roboter kann die Position, Schnelligkeit und Richtung der Gliedmaßenbewegung besser messen. Denn diese sind für eine Diagnose des Gesundheitszustandes nach einem Schlaganfall von großer Bedeutung. Der Roboter bewegte den affektierten Arm der Patienten in einer voreingestellten Geschwindigkeit und Richtung. Diese mussten zusätzlich ihren nicht-betroffenen Arm spiegelverkehrt dazu bewegen.
Die Patienten merkten nicht, dass das Gerät einen Arm bewegte. Des Weiteren wiesen sie eine verminderte Fähigkeit auf, Richtung und Geschwindigkeit abzustimmen. Mithilfe des Roboters kann nun weiter erforscht werden, wie man körperliche Mängel individuell therapiert.
Robotik-Medizin nicht perfekt
"Medizinische Roboter kommen in der Rehabilitation, Chirurgie, Diagnose oder als Assistenzsystem zur Anwendung. Beispiele sind das Fingerrehabilitationsgerät "Amadeo" der Firma Tyromotion, das Gangrehabilitationsgerät "Lokomat" von Hocoma oder ein Biopsiesystem der Firma iSYS ", erläutert Andreas Schrempf von der Fachhochschule für Medizintechnik in Linz http://www.fh-ooe.at gegenüber pressetext.
"Bei der Gangrehabilitation kann der Roboter sehr viele Wiederholungen einer vorgegebenen Bewegung durchführen, was für den Therapeuten viel zu anstrengend und auch zeitaufwendig wäre", so der Experte. Bei einem Biopsieroboter unterstütze die Technik den Mediziner, sich im dreidimensionalen Raum sehr genau orientieren zu können, um keine wichtigen Teile wie zum Beispiel das Gehirns zu verletzen. Ein Assistenzroboter könne behinderten Personen bei der Erledigung von alltäglichen Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.
"Nach heutigem Stand der Technik werden Roboter nicht in der Lage sein, insbesondere die Haptik des Menschen zu ersetzen und diese komplexen Informationen auch schnell und richtig zu interpretieren", so Schrempf. Medizinische Roboter sollen dort Anwendung finden, wo diese die Fähigkeiten des Menschen erweitern, ergänzen oder unterstützen. Ein gänzlicher Ersatz wird jedoch nicht möglich sein, so die Prognose.