Gemeinsame Pressemitteilung, 13. Februar 2019
Planbare Schwangerschaft – perfektes Kind? Diskussionspapier fragt
nach möglichen Auswirkungen moderner Fortpflanzungs- und Pränatalmedizin
Die medizinischen Möglichkeiten, die
Fortpflanzung des Menschen zu beeinflussen, nehmen zu. Sowohl die
Reproduktions- als auch die Pränatalmedizin eröffnen Handlungsoptionen,
um Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Geburt mit zunehmender Präzision
zu gestalten. Diese Entwicklungen verlaufen oft schleichend – ohne, dass
ihre ganze gesellschaftliche Tragweite stets ausreichend reflektiert
wird. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die
Konrad-Adenauer-Stiftung haben vor diesem Hintergrund heute das
Diskussionspapier "Planbare Schwangerschaft – perfektes Kind?
Wechselwirkungen von Medizin und Gesellschaft" veröffentlicht. Die
Autorinnen und Autoren möchten einen Anstoß zur Diskussion geben, indem
sie die medizinischen Entwicklungen, die gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen und mögliche Folgen skizzieren.
Das Diskussionspapier greift zwei aktuelle
Beispiele auf: Social Freezing, das Frauen das Konservieren von Eizellen
ermöglicht und damit den Zeitraum für die Verwirklichung eines
Kinderwunsches verlängern soll. Und nicht-invasive Pränataltests (NIPT),
mit denen ohne gravierende Risiken für Mütter und ungeborene Kinder
nach genetischen Auffälligkeiten, wie zum Beispiel Trisomien, gesucht
werden kann. Die Vorteile und Nachteile beider Verfahren, die
gesellschaftlichen Hintergründe und mögliche Auswirkungen werden von den
Autorinnen und Autoren erörtert. Ziel ist es, eine gesellschaftliche
Debatte anzustoßen. Dem Diskussionspapier sind zwei gemeinsame
Veranstaltungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
und der Konrad-Adenauer-Stiftung im Jahr 2017 zu den Folgen der
Reproduktions- und Pränatalmedizin für Gesellschaft und Familien
vorausgegangen.
Das Diskussionspapier "Planbare
Schwangerschaft – perfektes Kind? Wechselwirkungen von Medizin und
Gesellschaft" ist unter folgendem Link veröffentlicht: www.leopoldina.org/planbareSchwangerschaft. Dort finden Sie auch eine Liste der Autorinnen und Autoren des Papiers.
Publikationen in der Reihe
"Leopoldina-Diskussion" sind Beiträge der genannten Autorinnen und
Autoren. Mit den Diskussionspapieren bietet die Akademie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, flexibel und
ohne einen formellen Arbeitsgruppen-Prozess Denkanstöße zu geben oder
Diskurse anzuregen und hierfür auch Empfehlungen zu formulieren.
Interviews mit Autorinnen und Autoren des Diskussionspapiers werden gerne vermittelt.
Ansprechpartner:
Dr. Stefanie Westermann, Referentin der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina