Pflanzenschutzmittelrückstände und kein Ende

(aid) – Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse kommen
nicht aus den Schlagzeilen. Von Paprika aus konventionellem spanischem
Anbau muss den Verbrauchern derzeit abgeraten werden. Das Chemische-
und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart fand darin zuletzt in mehreren
Versuchsreihen das in der EU nicht zugelassene Insektizid
Isofenphos-Methyl sowie weitere nicht zugelassene Pestizide. Die
erlaubte allgemeine Höchstmenge wurde hierbei mehrfach überschritten.
Jenseits aller amtlichen Untersuchungen hatte zuletzt auch Greenpeace
in deutschem Obst und Gemüse Rückstände nicht oder für die jeweilige
Kultur nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel gefunden.

Daraufhin erstellte die Umweltorganisation eine Art Hitparade von
Einkaufsstätten, die eine Orientierung bieten soll, wo man
"rückstandsfreieres" Obst und Gemüse kaufen könne.

Der Kölner Rewe-Konzern meldet, er verlange künftig von seinen
Lieferanten nur noch solche Produkte zu bekommen, die maximal 70
Prozent der jeweils gültigen gesetzlichen Höchstwerte an Pestiziden
erreichen. Zudem dürfe die "akute Referenzdosis" (ARfD) bei Obst und
Gemüse nicht überschritten werden. Anderenfalls drohten Sanktionen bis
zur Auslistung. Rewe folgt damit einer Praxis, die seit dem letzten
Jahr bei verschiedenen deutschen Supermärkten zu unterschiedlichen
Anforderungen an ihre Ware geführt hat.

Den Verbraucher könnte es freuen, denn was derzeit von ihm verlangt
wird, ist ein Eiertanz, der seinesgleichen sucht. Wer nicht gleich
seinen kompletten Einkauf in den Naturkostladen oder ins Bio-Regal des
Supermarktes verlagert und Bio-Produkte kauft, soll sich im Supermarkt
detektivisch betätigen. Woher kommen die Trauben? Schade, aus Italien
…haben ganz fragwürdig im Greenpeace-Test abgeschlossen. Mmmh . die
Bohnen sehen gut aus, aber leider aus Ägypten, die sind mehrfach
schlecht aufgefallen.

Dass Obst und Gemüse trotzdem gesund sind, bestreitet eigentlich
niemand. Und die Empfehlung, möglichst vielseitig zu essen, gilt nach
all den neuen Funden mehr denn je. Zum Beispiel Bananen, Kiwis,
Broccoli, Kartoffeln und die dann am besten aus biologischem … Da
wären wir wieder bei den üblichen Empfehlungen.

aid, Britta Klein

Weitere Informationen:

www.cvuas.de

www.untersuchungsaemter-bw.de

www.greenpeace.de

www.rewe-group.de