Köln – Erkrankungen des Dünndarms können heute mit Hilfe der
Doppelballon-Enteroskopie nicht nur besser diagnostiziert, sondern
häufig auch besser behandelt werden. "Das Verfahren ersetzt in vielen
Fällen aufwendige und gefährliche Operationen, bei denen sonst ein
Bauchschnitt nötig gewesen wäre", sagt Professor Dr. med. Christian
Ell, Direktor der Klinik für Innere Medizin II der
Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden, im Vorfeld der 60.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
Noch bis vor wenigen Jahren waren nur kleine Teile des Dünndarms der
endoskopischen Diagnostik und Therapie zugänglich. Ein Meilenstein in
der Entwicklung der modernen Dünndarmdiagnostik ist deshalb bis heute
die Einführung der Kapsel-Endoskopie im Jahr 2001. Mit diesem Verfahren
kann die gesamte Oberfläche des vier bis sechs Meter langen Dünndarms
umfassend und direkt untersucht werden. Eine weitere entscheidende
Verbesserung stellt die Entwicklung der Doppelballon-Enteroskopie dar:
Mit ihr ist es nicht nur möglich, Proben im Dünndarm zu entnehmen,
sondern auch therapeutische Maßnahmen durchzuführen. "Davon profitieren
vor allem Patienten mit chronischen Bauchschmerzen oder Durchfällen
sowie diejenigen, bei denen chronische Blutungen oder Tumore im
Dünndarm vermutet werden", so Professor Ell. Im Rahmen der 60.
Jahrestagung der DGVS, vom 14. bis 17. September in Köln, wird der
Experte auf einer Pressekonferenz über den Stand der Entwicklung in der
modernen Dünndarmdiagnostik berichten.