Mit google-Earth zum Umwelt-Observator

Nairobi (pte/14.09.2006/13:45) – Wie schlimm es um den Zustand unseres
Planeten bestellt ist, will das UN-Umweltprogramm UNEP
http://www.unep.org mit der Partnerschaft mit der Internet-Plattform
Google-Earth http://earth.google.com aufzeigen. 100 so genannte
"Hotspots" sollen deutlich zeigen, wie weit die Zerstörung der Umwelt
bereits fortgeschritten ist. Anhand der Satellitenbilder des
"UNEP-Atlas of Our Changing Environment" ist erkennbar, wie stark
Gletscher geschmolzen und große Seen immer kleiner geworden sind, denn
es stehen immer zwei Satellitenaufnahmen von heute und vor 25 Jahren im
Vergleich zur Auswahl.

"Diese Satellitenaufnahmen sind ein Weckruf an uns alle, um uns die
schrecklichen Bilder der Zerstörung vor Augen zu führen", so
UNEP-Direktor Achim Steiner, der mit dieser Aktion vor allem an die
Öffentlichkeit gehen will, um einer breiteren Bevölkerungsgruppe diese
Veränderungen der Erde näherzubringen. "Mehr als 100 Mio.
Google-Earth-User sollen damit einen Einblick in die Umweltsituation
der Welt bekommen und mobilisiert werden, etwas dagegen zu tun", so
Steiner. Zudem bietet die UNEP den Atlas auch in Buchform an.

Die meisten Regionen der Erde, die in dem virtuellen Atlas eingetragen
sind, wurden bereits vor 35 Jahren erstmals datenmäßig erfasst.
Generell geht es darum, die wesentlichen Veränderungen der Umwelt
aufzuzeigen. Dazu gehört etwa das Verschwinden der Mangroven an der
Westküste von Thailand und das Wachstum der einstigen Kleinstadt
Shenzhen zu einer fünf Mio.-Einwohner Industriemetropole. Auch das
Wachstum der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur kann anhand
vergleichbarer Satellitenbilder nachvollzogen werden. Besonders
drastisch sind auch die Veränderungen in Brasilien: Manaus, die
Hauptstadt des brasilianischen Staates Amazonia, ist zwischen 1993 und
2003 um 65 Prozent gewachsen. Durch die Urbanisierung sind große
Rodungen vorgenommen worden. Dramatisch wird auch der Rückgang der
beiden Binnenseen, dem Tschad-See in West-Afrika und dem Aral-See in
Zentralasien sichtbar gemacht. Für das Schrumpfen der Wasserflächen
gibt es verschiedene Ursachen – eine davon ist die nicht nachhaltige
Nutzung für die Landwirtschaft.

UNEP-Atlas of Our Changing Environment: http://www.na.unep.net/OnePlanetManyPeople/site_images.html