Sie sind keine seltene Erscheinung: Seltene
Erkrankungen. Von ihnen spricht man, wenn davon nicht mehr als fünf von
10.000 Menschen betroffen sind. Das Bundesforschungsministerium fördert
die Forschung zu Seltenen Erkrankungen.
Es scheint paradox: Es gibt rund 8.000
bekannte Seltene Erkrankungen. Damit gilt jede vierte aller weltweit
vorkommenden Krankheiten als selten. In ihrer Gesamtheit sind sie
dadurch so häufig wie eine Volkskrankheit. Doch im Extremfall leiden an
einer Seltenen Erkrankung nur wenige Hundert Menschen weltweit.
Je weniger Menschen an einer Krankheit leiden,
desto geringer ist meistens auch das Wissen über ihre Ursachen,
Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Auch das wirtschaftliche
Interesse, in neue Diagnosetechniken oder Wirkstoffe zu investieren, ist
geringer. Die englische Bezeichnung "orphan diseases" verdeutlicht
dies: Seltene Erkrankungen waren lange Zeit "Waisenkinder der Medizin".
Seltene Erkrankungen können interdisziplinär
besser erkannt und erforscht werden. Deshalb fördert das
Bundesforschungsministerium (BMBF) seit 2003 Netzwerke, die die Ursachen
Seltener Erkrankungen erforschen und neue Diagnose- und
Therapieverfahren entwickeln. Über 107 Millionen Euro wurden bislang
dafür eingesetzt. Im Sinne translationaler Forschung sollen die
gewonnenen Erkenntnisse zum Wohle der Patienten schneller in die
klinische Anwendung gelangen.
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