Malaria: Immune Kinder als Schlüssel für Impfstoff

pte20140523011 Medizin/Wellness,
Forschung/Technologie

Malaria: Immune Kinder als Schlüssel für Impfstoff

Entdeckter
Antikörper verhindert Ausbreitung des Parasiten im Körper

Providence (pte011/23.05.2014/11:25) – Eine Gruppe von
Kindern in
Tansania, die natürlich gegen Malaria immun ist, hilft derzeit
Wissenschaftlern
des Center for International Health Research at Rhode Island Hospital http://rhodeislandhospital.org bei der Entwicklung
eines neuen
Impfstoffes. Das Team um Jake Kurtis hat herausgefunden, dass es möglich
ist,
einen Antikörper herzustellen, der den Malariaparasiten angreift.

Tests
mit Mäusen
erfolgreich

Das Injizieren einer Form dieses Antikörpers schützte
Mäuse vor
der Krankheit. Die Wissenschaftler schreiben in Science, dass in einem
nächsten
Schritt Tests mit Primaten und Menschen notwendig sind, um das Potenzial
des
neuen Impfstoffes näher zu erforschen. Kurtis geht jedoch davon aus,
dass der
neue Impfstoff gute Erfolgschancen hat. "Der Malariaparasit hatte
Millionen
Jahre Zeit, sich auf die Immunreaktionen des Menschen einzustellen und
sich
entsprechend anzupassen."

Am Anfang der Studie stand eine Gruppe von 1.000 Kindern,
denen
in den ersten Lebensjahren regelmäßig Blutproben abgenommen wurden.
Sechs
Prozent dieser Kinder entwickelten – obwohl sie in einem Malariagebiet
lebten –
eine natürlich erworbene Immunität gegen die Krankheit. "Es gibt
Menschen, die
resistent werden und Menschen, bei denen das nicht stattfindet. Wir
haben nach
den spezifischen Antikörpern gesucht, über die resistente Kinder
verfügen",
erläutert Kurtis.

Vielversprechende Erkenntnisse

Es zeigte sich, dass ein Antikörper den Malariaparasiten
in einem
entscheidenden Stadium seiner Entwicklung angreifen kann. Er sperrt den
winzigen
Organismus im Inneren der roten Blutkörperchen ein und verhindert so
eine
Ausbreitung im Körper. Tests mit einer geringen Anzahl von Mäusen legen
nahe,
dass dieser Antikörper als Impfstoff in Frage kommen könnte. "Die
geimpften
Mäuse überlebten mehr als zwei Mal so lange. Die Anzahl der Parasiten im
Blut
war bis um das Vierfache geringer."

Diese Ergebnisse sind laut den Wissenschaftlern zwar
vielversprechend, weitere Forschungen seien jedoch unbedingt notwendig.
Denn
laut Kurtis liefern die vorliegenden Daten keine Hinweise auf mögliche
Probleme.
Eine Studie mit Affen und in einem nächsten Schritt klinische Tests mit
Menschen
seien somit unbedingt erforderlich, um die Arbeit fortzuführen.

Impfstoff
bereits vor Zulassung

Die Studie gehört zu Forschungsprojekten, die die
Entwicklung
eines Impfstoffes zum Ziel haben. Am weitesten fortgeschritten ist der
Impfstoff
RTS, S von GlaxoSmithKline http://gsk.com . Das Pharmaunternehmen hat bereits um
die
Zulassung angesucht.

Klinische Phase-III-Studien haben gezeigt, dass das
Medikament
die Anzahl der Erkrankungen bei kleinen Kindern fast halbieren konnte.
Bei
Säuglingen verringerte sich die Anzahl der Erkrankungen um rund ein
Viertel.
Aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation gehen davon aus, dass
2012 mehr
als 600.000 Menschen an den Folgen von Malaria gestorben sind.