Klimarettung als universale Religion – Greta Thunberg lässt grüßen – Statement eines Facebook-Freundes

Lieber Jean,

in der Reihe der unzähligen Marketingkampagnen für jedwede Ware oder Meinung, denen man ununterbrochen ausgesetzt ist, hat derzeit die „Friday for Future“- Bewegung die Nase vorn. Politiker, die schon immer mal in die zweite Reihe vordringen wollten, kommen fast täglich mit neuen CO2-freien Ideen mit Greta im gedanklichen Schlepptau.

Sollte Greta auf die Idee kommen, eigene Kleidung, Handyschalen und Ohrringe mit eigenem Logo auf den Markt zu bringen, sie wäre binnen Jahresfrist eine reiche Frau. In Bangladesh wird’s passend dazu eine neue CO2-freie Fabrik mit geregelten Arbeitszeiten bei doppeltem Stundenlohn geben (1€ statt 50 ct). Das wird aber erst passieren, wenn ihr Stern langsam wieder versinkt. Bis es soweit ist, räkeln sich Politiker aller Parteien auf dem emissionsfreien Boot, mit dem sie gerade in Begleitung von RTL auf dem Weg in die USA ist. Ich bin mal gespannt, wer in den nächsten Wochen auf hoher See alles dazu steigt.

Vor vierzig Jahren lernten wir schon in der Schule den damaligen aktuellen Stand der Welt mit allen seinen Problemen kennen. Dazu gehörte auch der Plastikmüll (die Vokabel „Mikroplastik“ kannte man damals offenbar noch nicht), die Überbevölkerung (damals nur 4 Mrd. Menschen !!!) und das Problem, diese zu ernähren. Treibhausgase und Herden unzähliger methanisierender Rinder auf massenhaft abgeholzten Regenwaldflächen als Ursache für Klimaerwärmungen waren ebenso bekannt wie die Warnung, 2 Grad im Durchschnitt mehr lässt Polkappen schmelzen, der Golfstrom ändert seinen gewohnten Lauf und es wird kalt. Die Amplitude des Jetstreams schlägt immer mehr aus, so dass es richtig heiß wird, wenn’s gerade nicht bitter kalt ist. Die Niederlande als Ziel wäre nicht zu empfehlen, weil schlichtweg abgesoffen. Sylt im Übrigen auch.

In den Jahren zwischen Schulzeit und Greta habe ich gelernt, dass die Natur alles selbst regelt. Die kennt auch keine Zeitnot. Das wir uns beeilen müssen, um das eine oder andere Umwelt-Unheil abzuwenden, interessiert sie nicht. Das ist unser Problem. Haben wir ja auch selbst angerichtet. Tiere und Pflanzen bringen teilweise alleine aus ihrem Instinkt Dinge zustande, die der Mensch staunend beobachtet, (teilweise) widersprüchliche wissenschaftliche Erklärungen dafür findet und vergebens versucht, zu kopieren oder synthetisch herzustellen (Spinnweben). Man muss sie aber erst umbringen, um sie richtig zu verstehen (die Tiere). Sie werden ihren eigenen Weg finden, zu überleben. Haie machen das seit Millionen von Jahren, wenn sich auch damals noch keiner für ihre Flossen interessierte.

Wir sind unser größtes Problem. Wir werden auch in den nächsten vierzig Jahren von denselben Themen sprechen, wenn dann auch in größerer Runde (10 Mrd.). Mein knappes Resümee: Die Menschheit ist ein Versehen der Natur. Bestenfalls ein injizierter Virus, um Flora und Fauna eine vorübergehende Komplikation zur Überlebensübung zur Verfügung zu stellen.

Der einzige Grund, jetzt nicht einfach aufzugeben, sind unsere Kinder. Mit dem, was wir verursacht haben, müssen die zukünftig klar kommen. Vielleicht machen die es besser. Dieselbe Hoffnung, die unsere Eltern hatten. Insofern hoffe ich, das Greta gesund in den USA ankommt.

Frank L.