iPad-basiertes Patientenfrühwarnsystem getestet
1,1 Mio. teures Projekt in Oxford soll handschriftliche Daten ersetzen
Krankenzimmer: iPad statt Papierakten (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)
Oxford (pte003/16.12.2013/06:10) – Ein iPad-basiertes Patientenfrühwarnsystem wird derzeit in drei Akutzentren der britischen Stadt Oxford verwendet. Das System zeichnet alle relevanten Patientendaten auf und Alarm schlägt, falls sich der Zustand verschlechtert. Das 1,1 Mio. schwere Projekt wurde aus dem Technologiefonds des Nationalen Gesundheitsdienstes http://england.nhs.uk finanziert und vom Oxford Biomedical Research Center http://oxfordbrc.nihr.ac.uk mitentwickelt – und es ist ein großer Schritt in Richtung "digitales Krankenhaus", so Projektleiter Lionel Tarrasenko.
Alarm bei kritischen Werten
Anstatt die Informationen wie bislang handschriftlich aufzuzeichnen und diese Patientenakte auf dem Krankentisch zwischenzulagern, geben die Krankenschwestern nun die Daten auf einem iPad ein. Ein Frühwarnsystem wird anschließend anhand der Daten automatisch berechnet.
"Das Signalsystem beruht auf einem Zahlensystem, das wir anhand von statistischen Studien von Patientendaten entwickelt haben. Es warnt das Personal bei einer Kombination von Daten, die zur Sorge veranlassen könnten", meint Tarrasenko.
Informationen über Therapie
Sechs Vitaldaten werden eingegeben: Herzfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur, Grad des Bewusstseins, arterielle Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz. "Verschiedenste Studie haben gezeigt, dass die traditionelle handschriftliche Art der Vitalaufzeichnungen eines Patienten sehr fehleranfällig ist", unterstreicht Tarassenko.
Auch Informationen über Therapie und mögliche Gefahren können in die iPad-Patientenakte eingetragen werden. 2014 soll das System auf alle Spitäler Oxfords ausgedehnt werden. Für Tarrasenko steht fest: "Das gesamte Gesundheitspersonal kann nun je nach Berechtigung auf die Patientendaten zugreifen. Das kann nur gut sein für die Sicherheit der Patienten."