Hoher Wirkungsgrad bei Mehrfachsolarzellen

36,7 Prozent Wirkungsgrad bei Mehrfachsolarzellen

Linsen neu ausgerichtet – Fraunhofer ISE stellt abermals Weltrekord auf

"FLATCON"-Modul mit Wirkungsgrad von 36,7 Prozent (Foto: ise.fraunhofer.de)

Freiburg (pte003/15.07.2014/06:10) –

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE http://ise.fraunhofer.de in Freiburg haben im Bereich Photovoltaik-Konzentratormodule mit 36,7
Prozent Effizienz einen neuen Weltrekordwert eingestellt. Bei der
konzentrierenden Photovoltaik wird mittels einer Fresnel-Linse das
Sonnenlicht gebündelt, um es dann auf eine sehr kleine, aber
hocheffiziente Solarzelle zu lenken. Die am Fraunhofer ISE entwickelte
Modultechnologie "FLATCON" ist damit noch leistungsfähiger.

FLATCON-Modulkonzept

Die ISE-Experten haben die Steigerung durch eine
punktgenaue Anpassung der Linsen an eine neue Solarzellenstruktur
erreicht. Gemessen wurde dabei der Wirkungsgrad unter CSTC-Bedingungen,
die Abkürzung steht für "concentrator standard testing conditions". Es
handelt sich um den bislang höchsten Wirkungsgrad für ein
Photovoltaikmodul. Eingesetzt wurden die auf der
Wafer-Bonding-Technologie basierenden Vierfachsolarzellen der Firma
Soitec Solar in ihrem FLATCON-Modulkonzept.

Das Modul hat eine Aperturfläche von 832
Quadratzentimetern. Auf dieser Fläche trifft das Licht auf der
Moduloberfläche auf. Es nutzt 52 jeweils 16 Quadratzentimeter große
Fresnel-Linsen, um das Sonnenlicht mit dem Faktor 230 auf etwa sieben
Quadratmillimeter große Zellen zu konzentrieren. "Wir sind begeistert
vom hohen Modulwirkungsgrad. Dieser Erfolg zeigt, dass sich die hohen
Wirkungsgrade der neuartigen Vierfachsolarzellen von Soitec auch auf die
Module übertragen lassen", unterstreicht der erfahrene ISE-Forscher
Andreas Bett.

Europäische Kooperation

Die Wissenschaftler sind führend im Bereich
hocheffizienter Solarzellen. Erst vor wenigen Monaten hatte das
Fraunhofer ISE, gemeinsam mit Soitec http://soitec.com , der französischen Forschungseinrichtung CEA-Leti http://www-leti.cea.fr und dem Helmholtz-Zentrum Berlin http://www.helmholtz-berlin.de , einen neuen Rekordwirkungsgrad für Solarzellen von 44,7 Prozent unter
konzentriertem Licht erreicht. Bei dieser Rekordzelle wurden erstmals
vier Teilzellen verwendet, die aus den Verbindungshalbleitern GaInP,
GaAs, GaInAs, InP bestehen.