Glaubwürdigkeit der Wissenschaft in postfaktischen Zeiten – Angriff auf Wissenschaftsjournalismus und Ranga Yogeshwar

Ranga Yogeshwar, Mai Thi Nguyen-Kim, Pamela Dörhöfer, Joachim Müller-Jung, Christina Berndt, sie alle schwimmen seit Jahren auf der Welle des Wissenschaftsjournalismus. Von dem Märchen der allwissenden, objektiven Wissenschaft läßt sich gut leben. Solange man bei der Stange bleibt.

Es ist eine wesentliche Erkenntnis des COVID-19 Irrsinns, dass auch Kultur- und Politredakteure als Wissenschaftsjournalisten durchgehen. Solange sie eben das Richtige berichten und das Richtige weglassen. Das relativiert den Wissenschaftsjournalismus deutlich. Es stellt sich die Frage, was hier das verbleibende Rest-Anspruchsniveau sein kann.

Ranga Yogeshwar ist ein besonders tragischer Fall. Wer hat seine kurzweiligen, charmant vorgetragenen Fernsehsendungen nicht gerne gesehen? Aber, angesichts der Einseitigkeit und der Plattitüden mit denen sich Herr Yogeshwar zu COVID-19 äußert, wird man rückblickend fragen müssen, wessen Interessen er damals gedient hat?

Er selbst spricht von „fließenden Grenzen zwischen einer kritischen journalistischen Begutachtung und Marketing oder PR“, siehe unten. Ganz offensichtlich hat dieser Herr an diesen Grenzen die Orientierung verloren.

Herr Yogeshwar wirbt nach eigener Aussage für das Impfen, weil, so sagt er, Impfen einfach schlauer sei. Wissenschaft auf dem Niveau einer Waschmittelwerbung. Egal was, Hauptsache es steht Impfen drauf.

In einem Videobeitrag präsentiert Herr Yogeshwar vollkommen verzerrte Zahlen, weil er glaubt, er dürfe das. Nach dem Selbstverständnis dieses Herrn wird scheinbar alles zur Wissenschaft, sobald er es verkündet. Damit lassen sich vortrefflich Propagandavideos machen.

Gleich zu Anfang bemüht Herr Yogeshwar die US-amerikanische Pharma-Propaganda von der „Pandemie der Ungeimpften“. Daten aus Israel, das eine sehr hohe Durchimpfungsquote hat, sagen etwas ganz anderes, vgl.

„On July 20, The Jerusalem Post reported that of the 143 hospitalized patients, 58% were fully vaccinated, 3% were partially vaccinated, and 39% were not vaccinated at all.”

Dasselbe findet man auch in Deutschland,

 “The recently vaccinated made up 35% of the total number of the 20 employees of the University Hospital who tested positive in that time period, meaning the recently vaccinated were overrepresented among those with a symptomatic infection.”

Die Aussage, dass junge Männer von COVID-19 “besonders gefährdet” seien, ist vollkommener Quatsch. Herr Yogeshwar verschweigt, dass 13 Tote im Medianalter von 84 Jahren (nach RKI Daten) auf 1.000.000 Einwohner nach einer Corona-Infektion ein saisonal üblicher Wert ist. Dabei bleibt offen, ob die Corona-Infektion tatsächlich ursächlich für den Tod gewesen ist.

  • RKI, „Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19)“, 05.08.2021, https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-08-05.pdf?__blob=publicationFile

„Von allen Todesfällen waren 78.903 (86 %) Personen 70 Jahre und älter, der Altersmedian lag bei 84 Jahren. Im Unterschied dazu beträgt der Anteil der über 70-Jährigen an der Gesamtzahl der übermittelten COVID-19-Fälle etwa 13 %. Bislang sind dem RKI 23 validierte COVID-19-Todesfälle bei unter 20-Jährigen übermittelt worden. Diese Kinder und Jugendlichen waren zwischen 0 und 19 Jahre alt. Bei allen 16 Fällen mit Angaben hierzu sind Vorerkrankungen bekannt.“

Dass Herzmuskelentzündungen durch Impfungen grundsätzlich mild verlaufen ist nachweislich falsch. Es hat Tote gegeben. Davon zeugen 8  Rote-Hand Briefe. Zu allen 4 bedingt zugelassenen Experimental-Impfstoffen  liegt inzwischen mindestens einer davon vor. Zu Astra-Zeneca liegen 4 Rote-Hand Briefe vor und die STIKO empfiehlt zur Zweitimpfung nach Astra-Zeneca eine anderes Präparat zu nehmen.

Weiß ein Herr Yogeshwar das nicht?

Geimpfte wähnen sich in falscher Sicherheit, wenn sie annehmen, dass sie keine Viren übertragen könnte und alles spricht dafür, dass Geimpfte genauso häufig auf der Intensivstation landen wie nicht Geimpfte.

Herr Yogeshwar verweist auf RKI Daten, nach denen es nur 7229 Impfdurchbrüche bei Geimpften gegeben hätte. Er verschweigt aber, das nach der vom RKI zugrunde gelegten Definition eines Impfdurchbruches eine „klinische Symptomatik“ erforderlich ist, vgl.

  • RKI, „Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19)“, 29.07.2021, https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-07-29.pdf?__blob=publicationFile

„Ein wahrscheinlicher Impfdurchbruch ist definiert als SARS-CoV-2-Infektion (mit klinischer Symptomatik), die bei einer vollständig geimpften Person mittels PCR oder Erregerisolierung diagnostiziert wurde.“

Bei den Nicht-Geimpften reicht ein positiver Test um eine Erkrankung zu unterstellen. Es ist bekannt, dass 99% der mit PCR positiv Getesteten gar keine Symptome zeigen. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Und selbst das RKI mahnt zur vorsichtigen Interpretation der Daten. Sieht so kritischer Journalismus aus?

Ebenso verschweigt Herr Yogeshwar, dass es mittlerweile mehr als 46.000 SARS-CoV2 Varianten gibt und nicht nur 4, wie die Bezeichnung Delta andeuten soll.

Das hat nichts mit einer Impfung zu tun. Das ist macht die Natur von ganz alleine.

Es ist falsch, wenn Herr Yogeshwar behauptet, dass die Impfungen eine sterile Immunität bewirken würden, d.h. ein Geimpfter könne keine Viren weitergeben. Andere werden durch die eigene Impfung nicht geschützt. Deshalb sollen auch Geimpfte nach einer CDC Empfehlung weiterhin Masken tragen.

“Today, some of those data were published in CDC’s Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR), demonstrating that Delta infection resulted in similarly high SARS-CoV-2 viral loads in vaccinated and unvaccinated people. High viral loads suggest an increased risk of transmission and raised concern that, unlike with other variants, vaccinated people infected with Delta can transmit the virus. This finding is concerning and was a pivotal discovery leading to CDC’s updated mask recommendation. The masking recommendation was updated to ensure the vaccinated public would not unknowingly transmit virus to others, including their unvaccinated or immunocompromised loved ones.”

Dieser Hinweis fehlt bei Herrn Yogeshwar. Wohl aus gutem Grund, denn sonst kann man nicht so pauschal wie Herr Yogeshwar es tut, die Sozialkompetenz von Ungeimpften in Frage stellen.

Zwar ist es auch Herrn Yogeshwar aufgefallen, dass die Impfstoff Produktionen noch vor der (bedingten) Zulassung aufgebaut worden sind. Aber das verkauft er als besonders sichere Entwicklung. Die stark verkürzten Test- und Zulassungsverfahren seien einerseits eine Folge der hohen Expertise über die man verfüge. Andererseits habe man einfach Glück gehabt. Die 8 Rote-Hand Briefe zu den Impfstoffen sprechen deutlich dagegen und es ist davon auszugehen, dass diese 8 Rote-Hand Briefe nur die Spitze des Eisberges zeigen. Es ist die Industrie selber die diese verfasst. Eine unabhängige Kontrolle gibt es dort nicht.

Herr Yogeshwar ist falsch informiert, wenn er behauptet, dass es „kaum eine Impfung gibt, die weltweit so überprüft“ würde. Die Hersteller setzen alles daran, die laufenden Studien aus „ethischen Gründen“ zu unblinden, d.h. auch den Placebo-Arm zu impfen.

Danach ist keine Aussage zu Nebenwirkungen und Langzeitfolgen der Impfungen mehr möglich. Das schafft keine Sicherheit.

Zu guter Letzt bringt Herr Yogeshwar dann den Hinweis, dass, wenn jemand etwas anderes behauptet als er selbst, es sich wahrscheinlich um Fake News oder Verschwörungstheorien handele. Was sonst?

Was erdreistet sich ein Diplom-Physiker in dieser Propagandaform medizinische Ratschläge zu geben? Kraft welcher Ausbildung wäre er dazu befähigt? Für seine Behauptungen sollte Herr Yogeshwar strafrechtlich belangt werden. Vergeblich wartet man darauf, dass dieser Unsinn bei Youtube gesperrt wird.

Die Anspruchslosigkeit und Anmaßung der Beiträge dieses mutmaßlichen Universalgenies mit Physikdiplom wirken befremdlich. Das journalistische Selbstverständnis dieses Herren, wie es in dem folgenden Beitrag zum Ausdruck kommt, wirkt abstoßend, vgl.

Das hätte man früher wissen sollen. Es offenbart sich ein fundmentales Unverständnis dessen, was Wissenschaft bedeutet. Herr Yogeshwar vertritt die These, dass es eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern gäbe, die das Licht erblickt haben und in der daraus resultierenden Allwissenheit, verkünden dürfen, was die Wahrheit ist. Vorbei sind die Zeiten von mühsam gegeneinander gehaltener These und Antithese. Sondern es gibt die Gruppe der Alleswisser und die Gruppe der Leugner, eben jene, die sich standhaft weigern den rechten Glauben anzunehmen. Der wissenschaftliche Diskurs ist allein denen rechten Glaubens vorbehalten. Wer das ist, definiert Herr Yogeshwar selbst.

Diese Auffassung, eine medial generierte, mutmaßliche Mehrheitsmeinung ersetze die Diskussion, ist weit verbreitet und findet sich auch bei Frau Nguyen-Kim von Mai-Lab, Herrn Müller-Jung, Frau Dörhöfer und Frau Berndt, und dies in Zeiten in denen hunderte von Ärzten und Wissenschaftlern in den sozialen Medien gesperrt und ihre Beiträge gelöscht werden, weil sie eine andere Auffassung vertreten als die medial definierte Einheitsmeinung. Das nicht zu sehen ist schlichte Ignoranz.

Herr Yogeshwar, Frau  Nguyen-Kim & Co. betreiben keinen objektiven Journalismus, sondern gehen einfach den bequemen Weg des geringsten Widerstandes. Man schließt sich der kleinen Clique von Hof-Virologen an, auf die Berlin weiterhin ausschließlich zurückgreift und erklärt das medial zur allein gültigen Wissenschaft, vgl. ebenda.

„In einem Großteil meiner Telefonate mit Leuten wie Christian Drosten oder Melanie Brinkmann ging es anfangs darum, diese andere Art in Medien überhaupt zu begreifen.“

Es geht nicht darum, was die Wissenschaft objektiv weiß und, noch wichtiger, was die Wissenschaft objektiv nicht weiß. Es geht darum, welche Wissenschaft politisch opportun ist. Bei politischen Entscheidungen haben Zweifel keinen Platz. Deshalb wird medial eine Einheitsmeinung kreiert, die dann von einer Handvoll von Vorzeige-Wissenschaftlern mantraartig im Fernsehen wiederholt wird. Die Natur kümmert sich aber nicht darum, was im öffentlich-rechtlichen Fernsehen behauptet wird.

Herr Yogeshwar verkauft Wissenschaft als eine Art Geheimbund, dessen Mitglieder über Geheimwissen verfügen, dass weit über den Horizont des Normalbürgers hinausgeht. Implizit ist damit klar, dass allein die Kaste der Wissenschaftsjournalisten in der Lage ist, die Aussagen der Wissenschaft zu entschlüsseln und zu transportieren.

„Es ist extrem schwer, dieser Community klarzumachen, dass die Menschen draußen nicht einmal den Unterschied zwischen Viren und Bakterien kennen.“

Herr Yogeshwar übersieht dabei, dass wissenschaftliche Hypothesen nicht nur im Kleinen sondern auch im Großen bewiesen werden müssen. Zu Bewertung einer Pandemie muß man den Unterschied zwischen Viren und Bakterien nicht kennen, wenn man in der Lage ist, die Statistiken zum Krankenstand und zur Krankenhausauslastung abzurufen.

„Im gesamten Jahr 2020 wurden insgesamt 13,3% weniger Patienten im Krankenhaus behandelt als 2019. In den ersten 23 Kalenderwochen des Jahres 2021 blieb die Fallzahl 21,6% hinter dem Vergleichszeitraum  2019 zurück. Auch die Gesamtzahl der SARI-Fälle, Intensivfälle und Beatmungsfälle blieb im Untersuchungszeitraum unter den Zahlen aus 2019.“

In den Statistiken zu tatsächlich Erkrankten, und nicht nur mit PCR positiv Getesteten, ist kein Killervirus drin, egal, was die Vorzeige-Virologen glauben, auf der molekularen Ebene gefunden zu haben. Jeder Depp kann zwei Gen-Sequenzen hochhalten und dazu von Zoonose oder Laborunfall faseln. Deshalb wird daraus noch keine Wissenschaft.

Hier offenbart sich der wesentliche Trugschluß, dass alles ganz kompliziert sei und dass nur die sogenannten Experten die Lage überhaupt beurteilen könnten. Dazu passen schon die widersprüchlichen Aussagen des Herrn Drosten nicht, der seine Meinung schon mehrfach geändert hat, vgl.

„Ja, aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.“

Warum sich PCR bei MERS anders verhalten soll als bei SARS-CoV2 konnte Herr Drosten bislang nicht erklären und auch ein Herr Yogeshwar schweigt sich dazu aus. Solche Dinge muß man wohl auch nicht mehr erklären, denn wer anderer Auffassung ist, hat einfach keine Ahnung, vgl. die Aussagen von Herrn Yogeshwar im Interview.

 „Eine Grenze ist natürlich bei den abstrusen Theorien zu ziehen. Ich habe deshalb zum Beispiel abgelehnt, mit Sucharit Bhakdi zu diskutieren.“

„Da habe ich gesagt, Freunde, ihr habt keine Ahnung, was ihr da macht: Hier wird eine Position vertreten, deren wissenschaftliche Basis komplett zu hinterfragen ist. Und da sind Leute wie Bhakdi vollkommene Outsider.“

Es ist unglaublich, was sich dieser Herr anmaßt. Der Diplom-Physiker Yogeshwar entscheidet, dass ein langjähriger Professor für Mikrobiologie ein Outsider ist? Was weißt denn Herr Yogeshwar kraft eigenen Wissens über die wissenschaftliche Basis von molekularbiologischen Aussagen?

Lehnt Herr Yogeshwar auch eine Diskussion mit Prof. Dr. John Ioannidis, Prof. Dr. Jay Bhattacharya, Prof. Dr.  Martin Kulldorff, Prof. Dr. Sunetra Gupta, Prof. Dr. Eran Bendavid, Prof. Dr. Stefan Hockertz, Dr. Claus Köhnlein, Prof. Dr. Martin Haditsch, Prof. Dr. Christof Kuhbandner, Prof. Dr. Michael Levitt, Prof. Dr. Jean-François Toussaint, Dr. Christian Fiala oder den über 40.000 Ärzten und Wissenschaftlern ab, die die Great Barrington Declaration unterschrieben haben?

Warum sollte ein Prof. Dr. med Sucharit Bhakdi am Ende seiner langjährigen und erfolgreichen Karriere als Lehrbeauftragter der Universität Mainz für Mikrobiologie plötzlich zum Verharmloser und Leugner mutieren? Er steht den Pharma-Interessen im Weg, so einfach ist das.

Corona-Viren waren für ältere Menschen, besonders in Pflegeheimen, noch nie harmlos.

  • Veiga et al., „More than just a common cold: endemic coronaviruses OC43, HKU1, NL63, and 229E associated with severe acute respiratory infection and fatality cases among healthy adults”, J Med Virol. 2021;93(2):1002‐1007, First published: 28 July 2020, https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jmv.26362
  • Patrick  et al., “An Outbreak of Human Coronavirus OC43 Infection and Serological Cross-reactivity with SARS Coronavirus.”, Can J Infect Dis Med Microbiol. 2006 Nov; 17(6):330-6, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18382647

Aber wer darauf hinweist, wie Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi, verbreitet nach Ansicht des Herrn Yogeshwar „abstruse Theorien“? Hätte Herr Yogeshwar mal ein Mikrobiologie-Praktikum bei Prof. Dr. Bhakdi belegt, dann wüßte er auch mehr über Corona-Viren.

Herr Yogeshwar definiert zwar seinen Anspruch, umfassend und kritisch zu berichten,

„Der Journalismus hat nicht nur die Übersetzungsfunktion, sondern er muss auch hinterfragen. Diese Rolle ist genauso wichtig. Journalisten sind nicht das Sprachrohr der Wissenschaft, sondern sie müssen sie auch mit kritischen Fragen konfrontieren, Dialoge führen.“

Aber bislang ist er daran grandios gescheitert. Weder ist ein kritisches Hinterfragen von Wiehler, Drosten & Co zu erkennen, deren Verlautbarungen sakrosankt zu seinen scheinen. Noch hat es etwas mit Journalismus zu tun, wenn man versucht, unliebsame Stimmen zu diskreditieren oder herauszufiltern. Kritik ja, aber immer nur in dem Rahmen, den Herr Yogeshwar zuweist, vgl. ebenda,

„Ja, da haben wir am Fall Nuhr im letzten Sommer gesehen, das sind alles vernünftige Leute, aber es fehlt das echte Know-how. […]In einer Zeit, in der Wissenschaft diese immanente Rolle hat im Kontext der Pandemie, kann man sich nicht erlauben, vollkommen überflüssige Ausreißer zu haben, die am Ende kontraproduktiv sind, weil sie ein Grundvertrauen zerstören.“

Zerstörtes Grundvertrauen“ ist die große Sorge der Pharmaindustrie, die nichts mehr fürchtet, als dass die Bürgen beginnen, die Wissenschaftswunder von angeblichen Killerviren zoonotischen Ursprungs und „hochwirksamen“ Adhoc-Therapien kritisch zu hinterfragen.

Wenn der Übergang zwischen Wissenschaft und PR so fließend ist, wie Herr Yogeshwar feststellt, so hat er es entweder versäumt festzulegen, wo er steht, oder er läßt es bewußt im Unklaren.

„Die Wissenschaftsorganisationen zielen, wenn sie in die Medien gehen, oft nicht auf ein Public Understanding of Science, sondern auf Public Acceptance of Science. Die Grenze zwischen einer kritischen journalistischen Begutachtung und Marketing oder PR ist fließend.“

Sein Impf-Video ist zu 100% dem Pharma-Marketing zuzurechnen, clever verpackt als kritischer Journalismus. Das soll Glaubwürdigkeit suggerieren.

Und Wissenschaft, die sich vor allem für das Funding interessiert, läßt man am besten in Ruhe? Vgl. ebenda.

„Wissenschaft ist oft sehr daran interessiert, dass das Funding funktioniert und Unterstützung da ist. Wenn das der Fall ist – ich bin jetzt ein bisschen böse –, dann soll man sie in Ruhe lassen, damit sie ihre Arbeit machen kann.“

Es ist wohl eher so, dass, wenn Wissenschaft draufsteht, der Bürger keine Rechtfertigung erwarten darf.

Selbstredend verweist Herr Yogeshwar bei den Impfopfern und den Impftoten auf deren hohes Alter und mögliche schwere Vorerkrankungen, vgl. ebenda,

„Da kam die Nachricht, dass unmittelbar nach der Impfung einige Menschen gestorben seien. Diese Nachricht erzeugt natürlich beim ganz normalen Laien Angst und vergrößert ein minimales Problem – es waren sehr wenige und sehr alte Menschen, möglicherweise mit schweren Vorerkrankungen belastet – wie mit einer Lupe.“

Der Tod von Menschen nach einem medizinischen Eingriff als „minimales Problem“? Und das soll keine Verharmlosung sein? Pathologen sagen etwas ganz anderes.

“Mehr als 40 Menschen habe man bereits obduziert, die binnen zwei Wochen nach einer Impfung gestorben sind. Schirmacher geht davon aus, dass 30 bis 40 Prozent davon an der Impfung gestorben sind. Die Häufigkeit tödlicher Impffolgen wird aus seiner Sicht unterschätzt – eine politisch brisante Aussage in Zeiten, in denen die Impfkampagne an Fahrt verliert, die Delta-Variante sich rasant ausbreitet und Einschränkungen von Nichtgeimpften diskutiert werden.“

Die Aussagen des Herrn Yogeshwar waren der Regierung nach dem Mund geredet. Dem Vergleich mit der aktuellen Datenlage hält das nicht stand. Inzwischen sind sowohl Impfungen mit Johnson & Johnson als auch mit AstraZeneca in einigen Ländern gestoppt. In Deutschland gibt es zu allen 4 bedingt zugelassenen Impfstoffen Rote-Hand Briefe, siehe oben.

Dasselbe Argument, das hohe Alter und die Vorerkrankungen, verweigert Herr Yogeshwar bei den mit oder an COVID-19 Verstorbenen, die in Deutschland im Altersmedian weiterhin 84 Jahre alt sind, siehe oben.

Es ist absurd, dass jemand, der in diesem Maße gestandene Ärzte und Wissenschaftler ausgrenzt, sich über Inselbildung beklagt, vgl. ebenda,

„Weil wir alle merken, dass die Gesellschaft an der Fragmentierung auf Dauer einen Schaden nimmt, der weit über die Wissenschaft hinausgeht. Es kann nicht sein, dass wir irgendwann eine Gesellschaft haben mit lauter kleinen Glaubensinseln, die nicht miteinander kommunizieren.“

Er, der gestandene Wissenschaftler ausgrenzt und kräftig mithilft diese Inseln zu schaffen, hängt sich selbst das Mäntelchen des Mahners um.

„Die Kommunikationslager leben in ihren eigenen Filterblasen, sehen nur ihre eigenen Informationen und reagieren allergisch auf die anderen. Das gilt nicht nur in der Wissenschaft, das gilt überall.

Das gilt aber wohl nur für andere, nicht für ihn. Die Teilung ist treffender zu beschreiben als die Unterscheidung in die Gläubigen der Pharma-PR und diejenigen, die unbequeme Fragen stellen.

Es ist beschämend, anschauen zu müssen, was aus diesem Herrn geworden ist. Im Licht dieser aktuellen Einblicke in das Wirken und die Auffassungen des Herr Yogeshwar wird man nicht umherkommen, auch seine älteren Beiträge neu bewerten zu müssen.

Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Kreis