Gesündere Kinder: Was Muttermilch alles kann

(BZfE) – Stillen bietet einem Baby in den meisten Fällen genau das, was
es braucht: eine passende Ernährung, körperliche Nähe und die besten
Bedingungen für seine Entwicklung.

Eine Menge an Vorteilen für die Gesundheit von Mutter und Kind sind durch
zahlreiche Studien belegt. Besonders viele gute Effekte gibt es für die
Gesundheit des Kindes. Darauf weist das Netzwerk Gesund ins Leben hin. Vor
allem, wenn Kinder ausschließlich gestillt werden, lassen sich die
Zusammenhänge sehr gut belegen. Aber selbst, wenn Säuglinge kürzer oder
nur teilweise gestillt werden können: Jedes Stillen, auch, wenn bereits
andere Nahrung zugefüttert wird, ist wertvoll für die Kindergesundheit.
Optimal ist, bis zur Einführung der Beikost (spätestens Anfang 7. Monat)
ausschließlich und danach weiter zu stillen.

Das Risiko des plötzlichen Kindstodes, wird durch Stillen etwa halbiert.
Durchfallerkrankungen, Mittelohrentzündungen und Atemwegsinfekte treten
deutlich seltener auf. Nicht zu vergessen, dass sich viele positive Effekte
erst im späteren Kindes- oder Erwachsenenalter zeigen. Die Kinder und
Jugendlichen sind deutlich seltener übergewichtig als nicht gestillte
Säuglinge oder leiden seltener an Diabetes Typ 2.

Übrigens gilt all das nicht nur für gesunde reif geborene Säuglinge.
Auch Frühgeborene oder kranke Säuglinge profitieren bis auf wenige
Ausnahmen von der Ernährung mit Muttermilch. Also: Stillen Sie auch die
ganz besonders Kleinen oder füttern Sie sie mit abgepumpter Muttermilch.

Und dann wäre da noch ein anderer wichtiger Aspekt: wenn das Stillen
unproblematisch ist, kann das – zusammen mit anderen Bindungsfaktoren –
die Mutter-Kind-Beziehung positiv beeinflussen. Die Beziehung wird
gestärkt, viele der Kinder genießen die Nähe. Und viele Mütter machen
die schöne Erfahrung, dass sie etwas tun, was ihrem Kind so richtig gut
tut.

Damit in Deutschland mehr Kinder vom Stillen profitieren gibt es das
Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly. Wie stillfreundlich ist
Deutschland? Und wie können wir das Stillen gesamtgesellschaftlich
fördern? Dazu hat eine Expertenkommission systematisch Daten aus allen
wichtigen Handlungsfeldern zum Stillen in Deutschland recherchiert,
bewertet und daraus konkrete Empfehlungen abgeleitet. Diese werden am 5.
Juni in Berlin vorgestellt.

Britta Klein