Für alle Allergiegeschädigten: Studienplattform für Allergiepatienten geht online

Der Allergieinformationsdienst am
Helmholtz Zentrum München baut die bundesweit erste Plattform für
klinische Studien zu Allergien auf. Ziel ist, für Patienten ein
unabhängiges, transparentes Forum zu schaffen, auf dem sie sich über
Möglichkeiten informieren können, an Studien zu ihrem allergischen
Krankheitsbild teilzunehmen. Im Fokus stehen zu Beginn insbesondere
Studien zu häufigen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen,
allergisches Asthma oder Neurodermitis.

Zwischen 20 und 30 Millionen Menschen in
Deutschland leiden an mindestens einer Allergie. Viele von ihnen müssen
deutliche Einschränkungen ihrer Lebensqualität hinnehmen. Dem gegenüber
stehen vergleichsweise wenige neue Behandlungsansätze. Umso wichtiger
sind Erfolge in der klinischen Forschung.

Der Allergieinformationsdienst des Helmholtz
Zentrums München, der vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert
wird, baut nun sein online-Angebot aus und richtet eine Studienplattform
als Orientierung für Patienten, Mediziner und Forschende ein. Dort
finden sich für jede Studie neben Angaben zum Krankheitsbild, zu
Aufnahmekriterien und Untersuchungsrahmen auch Informationen über
Finanzierungsquellen und Ansprechpartner in den teilnehmenden
Studienzentren. Außerdem gibt es umfangreiche Hinweise zur Organisation
von Studien und zu den Rechten der Patienten.

„Die Studienplattform ist ein weiteres
Angebot, mit dem wir Patienten direkt aus der Forschung unterstützen
wollen“, betont  Prof. Günther Wess, CEO des Helmholtz Zentrums München.
„Sie erhalten damit die Möglichkeit, sich schnell einen Überblick über
aktuelle Studien zu allergischen Krankheitsbildern zu verschaffen.“ Doch
könne dies nur ein Anfang sein. „Generell muss die Allergieforschung in
Deutschland einen deutlich höheren Stellenwert erhalten“, erklärt Prof.
Wess.

Eine Steuerungsgruppe aus fünf führenden
Allergologinnen und Allergologen deutscher Universitäten und
Forschungseinrichtungen begutachtet jede Studie, ehe sie auf der
Plattform veröffentlicht wird. „So stellen wir sicher, dass nur
Informationen zu seriösen wissenschaftlichen Studien die Patienten
erreichen“, erläutert Prof. Dr. Thomas Werfel, Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und
Mitglied der Steuerungsgruppe im wissenschaftlichen Beirat des
Allergieinformationsdienstes. „Die DGAKI unterstützt dieses neue Angebot
ausdrücklich.“

Die Initiatoren der Plattform legen großen
Wert auf Transparenz, beispielsweise bei der Offenlegung gegebenenfalls
beteiligter Firmen.

Das Helmholtz Zentrum München hat in den
letzten fünf Jahren zu allen drei medizinischen Forschungsschwerpunkten
eigene Informationsdienste und darin verankerte Studienplattformen
entwickelt. Neben dem Allergieinformationsdienst stehen Angebote für
Diabetes und Lungenerkrankungen zur Verfügung. Alle drei Dienste wurden
mit dem Ziel aufgebaut, bundesweit Standards zu setzen für
qualitätsgesicherte, evidenzbasierte und gleichzeitig allgemein
verständliche Patienteninformation im digitalen Zeitalter.

Weitere Informationen

Link zur Studienplattform des Allergieinformationsdienstes:
https://www.allergieinformationsdienst.de/forschung/studienplattform-allergie.html

Link zur Studienplattform des Diabestesinformationsdienstes:
https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/studien/index.html

Link zur Studienplattform des Lungeninformationsdienstes:
https://www.lungeninformationsdienst.de/klinische-studien/index.html

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das
Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention
weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und
Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken
von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums
liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München
beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der
Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und
medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten
angehören. www.helmholtz-muenchen.de