Franzbranntwein

Als Napoleon 1805 das besetzte Wien freigibt, lassen die
siegestrunkenen französischen Soldaten Fässer mit einem
scharfriechenden Getränk zurück – dem Branntwein. Die Wiener aber, an
wohlschmeckenden Wein gewöhnt, fügten noch allerhand Kräuter hinzu und
sprechen fortan vom „Franzbranntwein“.

Franzbranntwein zählt seitdem zu den altbewährten Haus- und Heilmitteln
und hilft hervorragend bei der Behandlung von Zerrungen,
Muskelschmerzen, Prellungen, Verstauchungen, schlechter
Hautdurchblutung und Gelenkschmerzen. Er belebt und durchblutet die
Haut und wirkt außerdem erfrischend.

Im Gegensatz zur ursprünglichen Rezeptur verwenden wir keine Kräuter,
sondern nutzen die konzentrierte Wirkung der ätherischen Ölen.

Hier das Rezept:

Zunächst wird eine Mischung gefertigt aus:

  • 50 Tr. Rosmarinöl (Wirkt durchblutungsfördernd)
  • 20 Tr. Salbeiöl (Wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und gegen Rheuma)
  • 40 Tr. Latschenkieferöl (Wirkt ebenfalls entzündungshemmend und fördert die Durchblutung)
  • 20 Tr. Fichtennadelöl (Wirkt entspannend bei Muskelverkrampfungen)

All diese Öle hat übrigens auch schon der bekannte Wasserdoktor Sebastian Kneipp besonders empfohlen.

15 Tr. Mulsifan CPA (Ein ausgesprochen hautverträglicher, preiswerter
Emulgator aus der Apotheke der dafür sorgt, dass Öl mit Wasser
emulgiert.)

Alles gut verrühren. Da hinein kommen noch

  • 1 g Menthol (Im Mörser zerstoßen; wirkt kühlend und dadurch schmerzlindernd)
  • 50 ml Weingeist oder das preiswertere Isopropanol
  • 50 ml dest. Wasser.

Die offizielle Standardzulassung besagt, dass Franzbranntwein ein bis
mehrmals täglich auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen und bis
zum Trocknen in die Haut einmassiert werden soll. Außerdem wird darauf
hingewiesen, dass er gut verschlossen aufbewahrt werden muss.

Zusatztipp :

Ein gutes Mittel zur Stärkung von Kopfhaut und Haarwurzeln: Eine große
Zwiebel zerkleinern und mit 100 ml Franzbranntwein ansetzen. Das
Gemisch 14 Tage stehen lassen, durchsieben und mit zwei Teilen Wasser
verdünnen. Damit täglich die Kopfhaut massieren.

Fönen oder Haartrocknen ist nicht nötig, da der Franzbranntwein sofort verfliegt.

Text & Rezept von Horst Minge