San Diego (pte/02.06.2005/11:15) – Ein neuer, experimenteller Impfstoff
halbiert bei älteren Menschen das Risiko, dass sie an einer Gürtelrose
erkranken. Dieser unangenehme, juckende Ausschlag bricht besonders
häufig in der zweiten Lebenshälfte aus und verursacht bei den
Betroffenen über Monate und Jahre hinweg intensive Schmerzen. Die
Forscher des San Diego VA Healthcare System
http://www.san-diego.med.va.gov/start.htm konnten nun anhand eines
Testversuchs, an dem über 38.000 Menschen teilnahmen, beweisen, dass
der neue Stoff bei 51 Prozent der über 60-Jährigen den Ausbruch der
Krankheit unterband. Bei jenen Patienten, die dennoch eine Gürtelrose
entwickelten, konnte die Schwere der Krankheit um 61 Prozent reduziert
werden. Darüber hinaus wurde das Risiko langfristige Nervenschmerzen zu
entwickeln um zwei Drittel reduziert. Die Ergebnisse der Studie sind in
der aktuellen Ausgabe des New England Journal of Medicine
http://www.nejm.org publiziert worden.
Die Gürtelrose kann bei jeder Person ausbrechen, die in ihrem Leben
unter Windpocken gelitten hat. Windpockenviren können jahrelang in den
Nervenzellen schlummern und erst Jahre später wieder plötzlich aktiv
werden. "Durch eine Impfung könnte jeder, der über 60 ist und noch
keine Gürtelrosen-Erkrankung hinter sich hat, effizient behandelt
werden. Dadurch könnte die Zahl der Betroffenen in den USA, die
jährlich bei einer Million liegt, um 250.000 Personen reduziert werden.
Zudem könnte durch die Spritze bei den 250.000 bereits Erkrankten der
Schweregrad der Krankheit signifikant reduziert werden", erklärte
Studienleiter Michael Oxman.
Ein prominentes Opfer der Gürtelrose ist das US-amerikanische
Talk-Show-Urgestein David Letterman. "Es tat so weh, dass ich so
verrückt wurde wie Michael Jackson. Wenn man diese Krankheit nicht am
eigenen Leib erlebt hat, kann man sich nicht vorstellen wie schrecklich
der Juckreiz und die Schmerzen sind", erklärte der Showmaster.
Die Zulassung des Impfstoffs, der vom Pharmaunternehmen Merck & Co
http://www.merck.com entwickelt wurde, für die USA und Europa wird
derzeit von der Food and Drug Administration (FDA) http://www.fda.gov
geprüft. Das Unternehmen rechnet in zehn Monaten mit der endgültigen
Zulassung.