Fettsucht: Kognitive Leistung verschlechtert sich

Fettsucht: Kognitive Leistung verschlechtert sich
Hoher Blutzucker und erhöhte Cholesterinwerte mutmaßlich schuld
 
Enger Reißverschluss: Gehirn leidet unter Übergewicht (Foto: pixelio.de, Bork)

Paris (pte016/21.08.2012/10:44) – Übergewicht ist nicht nur schlecht für die Taille, sondern auch für das Gehirn. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Inserm http://inserm.fr . Das Team um Archana Singh-Manoux stellte einen direkten Zusammenhang zwischen Fettsucht und einer sich verringernden geistigen Leistungsfähigkeit fest. Dennoch sind sich Experten wie Shirley Cramer von Alzheimer’s Research UK http://www.alzheimersresearchuk.org über die Ursachen noch nicht ganz im Klaren.

6.000 Briten analysiert

Fachleute gehen als mögliche Begründung davon aus, dass Veränderungen des Stoffwechsels wie ein hoher Blutzucker und erhöhte Cholesterinwerte eine Rolle spielen. Fettsucht wurde bereits in der Vergangenheit als Risikofaktor für eine Demenzerkrankung erkannt. Für die in Neurology http://neurology.org veröffentlichte Studie wurde die Gesundheit von mehr als 6.000 Briten ein Jahrzehnt lang beobachtet.

Die zwischen 35 und 55 Jahre alten Teilnehmer absolvierten in diesem Zeitraum drei Mal Tests zu Gedächtnis und anderen kognitiven Fähigkeiten. Personen, die fettsüchtig waren und über ungesunde Veränderungen des Stoffwechsels verfügten, zeigten bei den Tests eine viel raschere Verschlechterung der Testergebnisse als andere Teilnehmer.

Ergebnisse nicht übertragbar

Laut den Wissenschaftlern hat sich die Erhebung ausschließlich auf die kognitiven Funktionen konzentriert. Demenzerkrankungen wurden nicht gesondert betrachtet. Die Grenze zwischen einem normalen Alterungsprozess, leichten kognitiven Einschränkungen und einer Demenz sind verschwommen. Nicht alle Einschränkungen führen in der Folge auch zum Entstehen der Krankheit, so die Fachleute.

Alle Teilnehmer der Whitehall-II-Studie waren Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes. Es könnte daher sein, dass die Ergebnisse nicht auf alle Teile der Bevölkerung anzuwenden sind. Die Forscher betonten, dass weitere Studien erforderlich sind, um die Auswirkungen genetischer Faktoren, die Dauer des Übergewichts und auch den Zeitraum, in dem die Veränderungen des Stoffwechsels stattgefunden haben, zu berücksichtigen. Zusätzlich seien die Ergebnisse kognitiver Tests im Erwachsenenalter näher zu untersuchen.