Neu: „fairfleurs" – Fairtrade-Rosen im Supermarkt
Berlin 02.09.2005 Der Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva
Luise Köhler erhielten heute von TRANSFAIR die ersten fair gehandelten
Rosen aus Afrika – „fairfleurs“ – in ihrem Gästehaus in Berlin.
Bundespräsident Köhler bedankte sich herzlich für die schönen Rosen und
stellte die Bedeutung des Fairen Handels für die wirtschaftliche
Entwicklung und soziale Stabilität Afrikas heraus: „Ich habe die
Hoffnung, dass nicht nur ein neues fair gehandeltes Produkt in den
Handel kommt, sondern dass insgesamt der Gedanke des fairen Handels
weiter verbreitet wird. Deshalb wünsche ich dem Blumenverkauf einen
guten Erfolg, ohne die anderen fair gehandelten Produkte zu vergessen.“
Die Anwesenheit zahlreicher Botschafter aus Afrika zeigte die
zunehmende Bedeutung des Fairen Handels für die afrikanischen Länder.
Norbert Dreßen, Vorstandsvorsitzender TRANSFAIR e.V. sagte: „Alle reden
davon, die Entwicklung in Afrika zu unterstützen. Durch den Kauf fair
gehandelter Produkte kann jeder dazu einen Beitrag leisten. Mit der
Einführung der Blumen wollen wir gerade in Afrika ein weiteres Zeichen
für ein menschenwürdigeres Leben setzen.“ Inzwischen gibt es aus Afrika
eine Vielzahl fair gehandelter Produkte, außer den Blumen auch Kaffee,
Tee, Südfrüchte, Wein, Kakao und Schokolade.
Kaiser’s Tengelmann verkauft die „fairfleurs“ als erste Handelskette
bundesweit in rund 500 Märkten. Karl-Erivan Haub, Inhaber der
Tengelmann-Gruppe, freut sich vor allem über die hervorragende Qualität
der Rosen und erklärte im Vorfeld: „Wir nehmen unsere Verantwortung für
Mensch und Umwelt auch in den Herkunftsländern sehr ernst – es ist für
uns daher selbstverständlich, die fairfleurs zu unterstützen.“
Importiert werden die Blumen von Omniflora Blumen Center GmbH.
„Die Verbraucher schenken sich und anderen mit den fairfleurs Rosen
besonders lange haltbare Blumen und sorgen gleichzeitig dafür, dass vor
Ort in Kenia und Tansania Trinkwasserfilter, Moskitonetze zum Schutz
vor Malaria, Schulgeld für Arbeiterkinder und vieles mehr finanziert
werden kann. Schöner kann man nicht helfen,“ sagte Dieter Overath,
Geschäftsführer TRANSFAIR e.V.
Mit der attraktiven Sortimentsausweitung durch die Einführung der
„fairfleurs“ Rosen sollen neue Verbrauchergruppen angesprochen und der
generelle Aufwärtstrend der Fairtrade-Produkte fortgeführt werden. Im
ersten Halbjahr 2005 konnte TRANSFAIR erneut starke Zuwächse
verzeichnen.
Hintergrund:
Viele Millionen Schnittblumen werden jährlich in Europa vor allem aus
Ostafrika, Kolumbien, Ecuador und Israel eingeführt. Deutschland gilt
dabei als Weltmeister des Blumenimports, drei Milliarden Euro gaben die
Deutschen 2004 für Blumen aus. Die Arbeitsbedingungen auf den meisten
Blumenfarmen werden häufig von niedrigen Löhnen, schlechten
Arbeitsbedingungen und hohem Einsatz von zum Teil hochgiftigen
Pflanzenschutzmitteln bestimmt.
Um diesen Bedingungen entgegenzuwirken entwickelte der deutsche
Blumenhandel in den 90er Jahren gemeinsam mit
Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften das Flower Label
Programm (FLP). Seit 1999 gibt es einen Kriterienkatalog für eine
umwelt- und sozialgerechte Blumenproduktion. Diese Blumen werden in
Deutschland im Blumenfachhandel vertrieben.
Dank des Engagements von FLP konnte eine zügige
Fairtrade-Zertifizierung vieler Blumenfarmen in Ostafrika erfolgen. Zur
Zeit sind dort 13 Blumenfarmen mit insgesamt rund 20.000 Angestellten
im Blumenbereich zertifiziert, weitere sollen folgen. Zusätzlich zu der
Erfüllung der Kriterien des FLP profitieren diese Farmen vom
Fairtrade-Aufschlag für soziale Projekte.
TRANSFAIR vergibt sein Siegel für fair gehandelte Produkte, handelt als
unabhängige Siegelinitiative aber nicht selbst mit Waren. TRANSFAIR
e.V. wird von 38 Organisationen wie z.B. Misereor, Evangelischer
Entwicklungsdienst (EED), UNICEF, BUND und der Verbraucher Initiative
getragen.
TRANSFAIR Deutschland ist Mitglied bei Fairtrade Labelling
Organizations International (FLO) mit Sitz in Bonn, in der die weltweit
20 nationalen Siegelinitiativen zusammengeschlossen sind. FLO ist
weltweit der größte Sozialzertifizierer.
Die Omniflora Blumen Center GmbH ist als erster Importeur am Fairen
Handel mit Blumen beteiligt. Als einer der ersten deutschen
Blumenimporteure hat Omniflora auf den direkten Handel gesetzt und hat
so tatkräftig zu einer Verbesserung der Verhältnisse auf afrikanischen
Blumenfarmen beigetragen. Omniflora beliefert den Großhandel sowie
Einzelhandelsunternehmen in Deutschland, Großbritannien, Österreich,
Skandinavien und der Schweiz. Die Direktimporte und eine direkte
Versorgung der Rosen nach dem Transport sorgen für eine sichtbar
bessere Qualität und längere Haltbarkeit.
Die Einführung der TRANSFAIR-Rosen wurde ermöglicht durch die
freundliche Unterstützung der Gesellschaft für technische
Zusammenarbeit (gtz).
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
TRANSFAIR e.V.: www.transfair.org
Fairtrade Labelling Organizations International (FLO): www.fairtrade.net
Flower Label Program (FLP): www.fairflowers.de
Kaiser’s Tengelmann AG: www.ktag.de
Omniflora Blumen Center GmbH: www.omniflora.com