Im Mai 2019 wird das Europäische Parlament neu gewählt. Auch für netzpolitische Themen wird Europa immer wichtiger. Doch welche Netzpolitik machen die deutschen Parteien in Brüssel und Straßburg wirklich? Antworten gibt der Digital-O-Mat zur Europawahl 2019, den Wikimedia Deutschland gemeinsam mit sieben Partnerorganisationen anbietet.
Der Digital-O-Mat ist ein Online-Tool, das zeigt, welche Partei der eigenen netzpolitischen Position am nächsten steht. Du kannst auswählen, wie du bei zehn Schlüssel-Abstimmungen im Europäischen Parlament zwischen 2014 und 2019 abgestimmt hättest − von ePrivacy über anonymes Bezahlen mit elektronischem Geld bis hin zu Uploadfiltern und mehr. Anschließend werden deine Antworten mit den tatsächlichen Abstimmungsverhalten der Parteien verglichen.
Nicht durchgedrungen sind wir mit der Forderung, die Regeln der Panoramafreiheit in der EU zu harmonisieren. Der große Zankapfel allerdings war die in der Reform angestrebte neue Haftungsregel für Internet-Plattformen, der berüchtigte Artikel 13 (später 17). Auch zu diesem haben wir uns zu Wort gemeldet und immerhin eine Ausnahmeregelung für die Wikipedia erreicht. Bis zuletzt blieb aber unklar, ob auch die anderen Wikimedia-Projekte sicher davor bewahrt werden können, automatische Uploadfilter einsetzen zu müssen. Dagegen hatte auch die deutschsprachige Wikipedia-Community Ende März protestiert, mit der ersten ganztägigen Abschaltung ihrer Geschichte – was sowohl überwältigenden Zuspruch als auch Kritik auslöste. Die Autorinnen und Autoren der Wikipedia unterstützen die berechtigten Interessen Kreativer, zu denen sie ja selbst gehören, wandten sich jedoch gegen das regulatorische Wie der Reform.