Achtsamkeitstherapie kann die Sexualität stimulieren
Immer mehr Frauen werden sexuell lustlos. Bei Männern beobachten Wissenschaftler international eine ähnliche, jedoch nicht ganz so ausgeprägte Entwicklung. Eva Frank und KollegInnen empfehlen das Konzept "Achtsamkeit und Akzeptanz bei der Behandlung sexueller Funktionsstörungen".
Die AutorInnen referieren in der aktuellen Ausgabe von "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin" ein Erklärungsmodell, in dem eine ungünstige Aufmerksamkeitslenkung die sexuelllen Funktionen stört. "Die Personen scheinen demnach während sexueller Aktivität nicht wirklich im Hier und Jetzt zu sein, sondern nur eingeschränkt – und wertend.
Achtsamkeitsbasierte Interventionen könnten hier zum einen hilfreich sein, um zu lernen, die Aufmerksamkeit nicht ausschließlich auf die mangelnde Erregung und andere negative Faktoren zu richten, sondern die Wahrnehmung allgemein auf den eigenen Körper (sowie den des Sexualpartners) und auf erotische Stimuli zu lenken."
Betroffene Personen neigen häufig dazu, "ihre genitale Erregung zu unterschätzen bzw. diese nicht wahrzunehmen. Achtsamkeitsbasierte Übungen könnten hier sehr hilfreich sein, um zu lernen, die tatsächliche Erregung wieder wahrzunehmen, wodurch vermutlich die vorhandene Erregung gesteigert werden könnte."
Durch eine achtsamere Haltung kognitiven Prozessen gegenüber könnten die Betroffenen früher das Einsetzen dysfunktionaler Gedanken erkennen – und sie von einer handlungssteuernden Wirkung entkoppeln, erläutern die AutorInnen in ihrem ausführlichen Beitrag.