Erfinder des Antivirus wird 33

Der Erfinder des Antivirus
wird 33

Mitten im Ruhrgebiet trafen
sich damals zwei junge Informatikstudenten zufällig in einem Copy-Shop. Beide
waren technikaffin und hatten ein Faible für den 1985 erschienenen Heimcomputer
Atari ST. Sie waren sich einig, dieser Rechner hatte Potenzial, jedoch gab es
wenig Software – und das wollten die beiden für die schnell wachsende
Fangemeinde ändern.

Der Erfinder der
Antivirus-Software kommt aus Bochum

Es war einmal mitten im
Ruhrgebiet, da trafen sich Kai Figge und Andreas Lüning, zwei junge
Informatikstudenten in einem Copy-Shop. Beide waren technikaffin und hatten ein
Faible für den 1985 erschienenen Heimcomputer Atari ST. Sie waren sich einig,
dieser Rechner hatte Potenzial, jedoch gab es wenig Software – und das wollten
die beiden für die schnell wachsende Fangemeinde ändern.

Als Deutschland noch durch eine
Mauer getrennt war und aus den zwei Staaten DDR und BRD bestand, Gorbatschow
zum KPdSU-Generalsekretär gewählt und in allen Diskotheken „Live is Life“ geschmettert
wurde, gründeten die beiden 1985 die G DATA Software AG. Sie starteten mit
einem ersten kleinen, aber nützlichen und zudem gleich erfolgreichen Produkt.
Denn der Atari vergaß nach jedem Ausschalten die Uhrzeit und das nervte nicht
nur die beiden Tüftler. Kurzerhand schrieben sie ein Programm, verknüpften es
mit einer Uhr und steckten sie dem Heimcomputer an. Von da an wusste der Atari
stets, was die Stunde geschlagen hat. Bei dieser Premiere zeigten sich auch die
Vorteile der elterlichen Gartenlaube, da man neben dem Programm auch Uhren
benötigte, die bis zum Versand gelagert werden mussten.

Die Erfinder des AntiVirus

Gegen die Bedenken der Eltern –
ohne Studium hätten sie ja „nichts Anständiges gelernt“ – gelang den beiden
Unternehmensgründern kurz darauf eine bahnbrechende Erfindung, ohne die
kein einziger Computer mit Internetzugang sicher wäre. 1987 entdeckte
Andreas Lüning auf den Disketten seines Atari-ST-Heimcomputers zwei der ersten
in Umlauf befindlichen Bootsektor-Viren
. Das war der Anlass, ein Programm
zur Prüfung und Reinigung der Disketten zu schreiben und für andere
Atari-ST-Nutzer zu vertreiben – geboren war das weltweit erste kommerzielle
Virenschutzprogramm
, die Keimzelle der G DATA Erfolgsgeschichte.

Andreas Lüning erinnert sich: „Im
Mittelpunkt stand bei uns der Spaß am Programmieren, wir haben aus unserem
Hobby erfolgreich ein Geschäft gegründet. Die Idee, ein Virenschutzprogramm
zu schreiben
, verdanken wir lediglich dem Zufall: Ohne die Infektion in
meiner Diskettensammlung
wären wir nicht darauf gekommen. Doch Kai hat
gleich das große Potenzial dahinter erkannt. Denn natürlich musste jeder
Atari-ST-Besitzer enormes Interesse daran haben, seinen Computer frei von
Schädlingen
zu halten. Zudem gab es auf diesem Gebiet keinen einzigen
Mitbewerber. Wir haben also tatsächlich das Virenschutzprogramm erfunden und
als Erster vermarktet
. Spätestens mit unserem AntiVirenKit für MS-DOS mit
erstmals eigener grafischer Benutzeroberfläche war klar, dass wir in diesem
Geschäftsfeld die größte Expertise und den größten Erfolg haben.“

Von Bochum aus in die Welt

Obwohl es andere IT-Unternehmen
an prominente Standorte wie Berlin, München oder ins Silicon Valley zieht, gibt
es für Kai Figge und Andreas Lüning bei ständig wachsendem Erfolg nach wie vor
keine Alternative. Für beide steht fest: Die beste verfügbare IT-Sicherheit
kommt aus dem Ruhrgebiet.

Kai Figge: „Wir kämen gar
nicht auf die Idee, wie andere Softwareentwickler nach Rumänien umzuziehen.
Hier in Bochum haben schon zahlreiche Absolventen der anliegenden Hochschulen
einen sicheren Arbeitsplatz bei G DATA gefunden. Für mich einer der Hauptgründe
für die Qualität unserer Produkte. Das Ruhrgebiet bietet beste
Wachstumsmöglichkeiten, hier können wir unsere starke Kompetenz in Sachen
Software- Entwicklung und IT-Sicherheit weiter ausbauen. Und davon profitieren
natürlich nicht nur Privatanwender: Von hier aus entwickeln wir ebenso
erfolgreich Securit