Eine Batterie für die Welt – Mit einer Anmerkung von Jean Pütz

Kompliment für diese Initiative. allerdings ist sie mit viel Hoffnung verbunden. Ich habe einmal recherchiert, wie schwer eine Batterie sein müsste, wenn sie in der Lage ist, den Energieinhalt von einem Liter Dieseltreibstoff zu speichern. Auch wenn man den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik berücksichtigt und einen Wirkungsgrad von nur 50% unterstellt, dann würde selbst die modernste Version mindestens 15 bis 20 Mal schwerer sein als der Treibstoff. Das trifft für alle elektrochemischen Energiespeicherungen zu, deshalb ist übermäßige Hoffnung nicht angebracht.

Ich empfehle, die regenerative Dieselproduktion mit Hilfe von solarem Wasserstoff und CO2-Gewinnung aus dem Abgas von Braunkohlekraftwerken. Mit einer kostengerechten weltweiten CO2-Steuer wäre das auch auf Dauer konkurrenzfähig. Solche Projekte zu fördern ist meines Erachtens effizienter als die Hoffnung auf bessere Akkumulatoren, die gleichzeitig mit dem Problem behaftet sind, seltene Erden und Metalle gewinnen zu müssen mit allen sozialen Folgen.

Mit freundlichen Grüßen

Jean Pütz

BMBF startet dritten Innovationswettbewerb zum Thema „Weltspeicher“ – eine Pilotinitiative für Sprunginnovationen

Rund eine Milliarde Menschen haben aktuell keinen Zugang zu elektrischem Strom. Mit effizienten, kostengünstigen und langlebigen Stromspeichern könnte eine weltweite verlässliche Stromversorgung in naher Zukunft Wirklichkeit werden. Deshalb startet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Innovationswettbewerb „Weltspeicher“. Der Wettbewerb soll die Entwicklung eines universell einsetzbaren Speichers für den Hausgebrauch voranbringen.

Energie auch in bislang unterversorgte Weltregionen bringen, dazu kann eine neue Generation Speicher entscheidend beitragen. Eine erschwingliche Batterie in Kühlschrankgröße passt in jedes Haus. Die Lebensqualität gerade in ländlichen Regionen würde massiv verbessert, wichtige Impulse für ein nachhaltiges Wachstum gesetzt werden. Die Anforderungen an einen „Weltspeicher“ sind sehr konkret: Mindestens so leistungsfähig wie bestehende Lösungen am Markt, dabei deutlich günstiger in Anschaffung und Unterhalt. Außerdem muss er umweltfreundlich gebaut sein und gut mit Solaranlagen oder anderen regenerativen Stromerzeugern zusammen betrieben werden können. Die Zielregion für diese neue Batterie ist insbesondere Sub-Sahara-Afrika sowie der indische Subkontinent.

In Industrienationen könnte die Verbreitung von erschwinglichen und umweltfreundlichen Stromspeichern die Energiewende unterstützen. Denn sie können die Folgen des schwankenden Angebots von Sonne und Wind in den Netzen abmildern, indem sie bei Überproduktion von Solaranlagen und Windparks die Energie zwischenspeichern. Energiespeicher sind damit ein elementarer Baustein für die Energiewende weltweit.

Der Innovationswettbewerb „Weltspeicher“ gliedert sich in zwei Phasen: In der ersten Phase konkurrieren die besten Konzepte um die Förderung der eigentlichen Projektphase. Diese einjährige Phase fördert das BMBF mit bis zu 250.000 Euro. Die beiden vielversprechendsten Konzepte werden für die Projektphase ausgewählt. Sie werden vom BMBF mit bis zu fünf Millionen Euro für eine Laufzeit von maximal drei Jahren gefördert. In der Projektphase entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Weltspeicher mindestens bis zum Stadium des Labor-Demonstrators und legen Konzepte zur Markteinführung in den Zielmärkten vor.

Hintergrund:

Mit insgesamt drei Innovationswettbewerben erprobt das BMBF ein neues Instrument zur Förderung von Sprunginnovationen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen in die geplante Gründung einer Agentur für Sprunginnovationen einfließen. Sprunginnovationen sollen gezielt gefördert werden, damit aus bahnbrechenden Ideen hochinnovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen entstehen, mit denen neue Hochtechnologiefelder, Märkte und Geschäftsmodelle erschlossen werden.