Verheiratete Männer sind dicker und ungesünder als Singles
Orlando (pte, 04. Mär 2005 07:35) – Verheiratete Frauen, die einem Streit mit ihrem Ehemann aus dem Weg gehen, haben ein vier Mal höheres Risiko an Herzerkrankungen und Schlaganfall zu sterben als unverheiratete Frauen. Auch Männer sterben doppelt so oft früher, wenn sie mit einer emotional unausgeglichenen Frau verheiratet sind. Zu diesem Ergebnis kommt ein US-amerikanisches Forscherteam der Boston University http://www.bu.edu unter der Leitung von Elaine Eaker, berichtet der amerikanische Branchendienst Science Daily http://www.sciencedaily.com . Es ist die erste Studie, die sich mit den Auswirkungen der Ehe auf das Auftreten und die Entwicklung von Herzkrankheiten und Sterblichkeit beschäftigt.
Das Forscherteam griff bei der Untersuchung auf das Datenmaterial der Framingham Offspring Studie zurück, einer 1948 ins Leben gerufenen Langzeit-Gesellschaftsstudie des National Heart, Lung and Blood Institutes http://www.nhlbi.nih.gov/ . Die Forscher analysierten ein Sample von 1.493 Männern und 1.501 Frauen, die verheiratet waren oder in einem eheähnlichen Beziehungsverhältnis lebten und verfolgten den Gesundheitszustand der Teilnehmer über eine Dauer von zehn Jahren.
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Ehemänner mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit früher sterben wie unverheiratete Männer. „Verheiratete Männer sind zwar oft Nichtraucher, dennoch sind sie tendenziell dicker, haben schlechtere Blutwerte und höhere Cholesterinwerte als Singlemänner“, erklärte Eaker. Männer, deren Ehefrauen verärgert und gestresst aus der Arbeit zurückkehrten, hatten ein zweifach höheres Risiko an Herzerkrankungen zu sterben als unverheiratete Männer. Frauen, die in einer angespannten ehelichen Situation ihre Gefühle für sich behielten, hatten gegenüber extrovertierten und emotionalen Frauen ein vierfach höheres Risiko zu sterben.
Die Forscher glauben, dass die Ergebnisse der Studie eine vermehrte Miteinbeziehung psychosozialer Faktoren in die medizinische Behandlungspraxis zur Folge haben wird. „Die Ergebnisse sind einzigartig. Wir haben Charakteristika der Ehe herausgefunden, die einen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebensdauer der Ehepartner haben“, erklärte Eaker. In Zukunft sollen den Krankenberichten und Patientenblättern auch psychosoziale Screening-Fragen angefügt werden, empfehlen die Experten.