ss-Gen ist verantwortlich für die individuelle emotionale Auswirkung der Droge
Cambridge (pte, 04. Mär 2005 12:00) – Die Modedroge Ecstasy kann bei häufiger Einnahme zu einem Anstieg depressiver Symptome führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der britischen Cambridge University http://www.cam.ac.uk, derzufolge Personen mit einem speziellen genetischen Code häufiger depressiv werden, berichtet die BBC. http://www.bbc.co.uk . „Dies ist die erste Studie, die Veränderungen des Gehirns durch längerfristigen Ecstasy-Konsum nachweisen konnte“, erklärte John Henry, Mitglied des Forscherteams. Die Forscher nehmen auf Grund ihrer Ergebnisse an, dass der Drogenkonsum bei emotional instabilen Ecstasy-Usern schwerwiegende psychische Probleme auslöst.
Das Forscherteam analysierte insgesamt 124 Personen, davon 66 Ecstasy-User, 33 Cannabis-User und eine Kontrollgruppe von 28 Personen, die keine Drogen einnahmen. Ecstasy hat vor allem Auswirkungen auf die Ausschüttung von Serotonin im Gehirn. Dieser Botenstoff ist der chemische Regulator für menschliche Emotionen und Stimmungslagen. Die Forscher untersuchten nun ein spezielles Gen, das die Serotonin-Rezeptoren kontrolliert. Das Gen hat zwei Ausrichtungen, denn es existiert in einer ss und einer ll-Variante.
Die Forscher konnten feststellen, dass 60 Prozent der Ecstasy-konsumierenden Probanden, bei denen das Gen in der ss-Variante ausgeprägt war, an leichten Depressionen und einem schlechten emotionalen Allgemeinzustand litten. Im Gegensatz dazu hatte die gesunde Kontrollgruppe mit derselben Gen-Variante keine Stimmungsprobleme. Auch bei den Cannabis-Usern hatte die ss-Ausprägung des Gens keine Auswirkungen auf ihre Stimmungslage.
Die Ergebnisse der Studie machen klar, dass das besondere Risiko im Bezug auf die Auswirkungen von Ecstasy in der Ausprägung dieses Gens liegt. „Die Gefahr für die Konsumenten liegt im Unwissen über ihren genetischen Code“, erklärte Jonathan Roiser. Ein möglicher Hinweis kann in der familiären Situation liegen, denn Menschen mit dem ss-Genotyp haben auch in der Familie viele Fälle von Depression, erklärte der Experte.