Duales Studium. Ein Zukunftsmodell mit Optimierungsbedarf

Meine persönliche Meinung:

bei
Auszubildenden in Industrie und Handwerk ist die duale Methode, das
heißt Praxis und Schule zu kombinieren, ein Erfolgsmodell, das nicht zu
überbieten ist. In Deutschland ist es für die geringe Arbeitslosigkeit
der Jugend. Leider ist es niemals für andere Staaten zum Erfolgsmodell
geworden. Wenigstens für Entwicklungsstaaten sollte es an vorderster
Stelle von der Bundesrepublik gefördert werden. Ähnliches jetzt auf
akademische Bildung zu richten, ist ein großer Fortschritt. Ich hoffe,
dass es in den klassischen Universitäten recht bald akzeptiert wird und
nicht nur den privaten Universitäten vorbehalten bleibt.

Ihr Jean Pütz


Duales Studium

von Felise Maennig-Fortmann , Nadine Poppenhagen
Ein Zukunftsmodell mit Optimierungsbedarf
Ein duales Studium nimmt eine Schnittstellenfunktion zwischen
beruflicher und akademischer Bildung ein. Für Schulabsolventen ist die
berufsbefähigende Ausbildung an Hochschulen und in Betrieben eine
attraktive Alternative zum klassischen Hochschulstudium: Sie verspricht
eine praxisorientierte Lehre, niedrige Abbruchquote, und einen sicheren
Berufseinstieg. Derzeit studieren allerdings nur rund vier Prozent aller
Studierenden einen dualen Studiengang. Das Policy Paper „Duales Studium
– ein Zukunftsmodell mit Optimierungsbedarf“ beleuchtet zentrale
Handlungsfelder für einen qualitativen und quantitativen Ausbau dualer
Studiengänge.

1. Einordnung in den politischen Kontext
Ein duales Studium stellt eine Ausbildungsform jenseits der herkömmlichen Grenzen zwischen
akademischer und beruflicher Ausbildung dar. Es kombiniert eine betriebliche Ausbildung
oder regelmäßige Praxisphasen mit einem akademischen Studium. Dabei verspricht es, mit
einer bedarfsgerechten und praxisorientierten Lehre die Lücke zwischen akademischem
Wissen und praktischen Anforderungen am Arbeitsplatz zu schließen.
Das Modell soll bei steigenden Abiturientenzahlen einem drohenden Fachkräftemangel entge-
genwirken und gleichzeitig zu einer sozialen Öffnung von Hochschulbildung beitragen. Studie
rende in einem dualen Studiengang profitieren von einem ausgeprägten Praxisbezug, einem
sicheren Jobeinstieg, guten Karrierechancen und einem Einkommen während des Studiums, da
die Studierenden während der Studienzeit eine Ausbildungsvergütung erhalten. Die Abbruch
quote von sieben Prozent liegt deutlich unter der Abbruchquote herkömmlicher Bachelor-Studi
engänge, die bei rund 30 Prozent liegt (BIBB 2017). Aufgrund der Finanzierung von Studienplät
zen durch die beteiligten Unternehmen sind duale Studiengänge auch aus fiskalischer Sicht ein
interessantes Modell, welches die Bildungshaushalte entlasten kann (Thies 2015).
Trotz starker Zuwachsraten und medialer Aufmerksamkeit entscheiden sich bislang weniger
als vier Prozent der Studierenden für ein duales Studium. Dieser geringe Anteil verteilt sich auf
verschiedene Modelle und Studienformen, die einen unterschiedlichen Grad an Wissenschaft
lichkeit und an Verzahnung der Lernorte gewährleisten. Teilweise klagen Studierende, dass die
Verknüpfung von Theorie und Praxis – das Herzstück des dualen Studiums – nicht hinreichend
funktioniere.
Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, Übergänge zwischen akademischer
und beruflicher Bildung zu erleichtern und das duale Studium zu stärken. Im Folgenden wer
den für eine Fundierung der politischen Diskussion, die Rahmenbedingungen, Hauptakteure
sowie wichtige Schritte für eine Stärkung des Studienmodells dargelegt.
2. Duales Studieren in Deutschland
2.1 Geschichte
Nachwuchssorgen der Wirtschaft und der Andrang an den Hochschulen führten bereits in den
1970er Jahren dazu, die ersten Berufsakademien in Baden-Württemberg zu gründen. An die
sen wurde eine theoretische Ausbildung als Ergänzung zur praktischen Ausbildung im Unter-
nehmen angeboten. Ende der 1990er Jahre wurden Berufsakademie-Abschlüsse den Diplom-
Abschlüssen von Fachhochschulstudiengängen gleichgestellt. Durch die Überführung der
einzelnen Berufsakademien in die staatliche Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)
konnte 2009 erstmalig das duale Studium mit dem Bachelorabschluss beendet werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einordnung in den politischen Kontext
2
2. Duales Studieren in Deutschland
2
3. Herausforderungen und Handlungsfelder
6
4. Zusammenfassung und Ausblick
10
Literatur
11
Impressum
13
Politische
Unterstützung
Vorteile des dualen
Studiums