Drahtlose Kommunikation, Alzheimer, Hanse und mehr

Drahtlose Kommunikation, Alzheimer, Hanse und mehr

28 Projekte erfolgreich beim Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft

Die
Leibniz-Gemeinschaft fördert 28 neue Forschungsvorhaben von
Leibniz-Instituten. Sie haben beim Leibniz-Wettbewerb 2015 den Zuschlag
bekommen. Insgesamt stehen dafür 26,2 Millionen Euro in den kommenden
drei Jahren zur Verfügung. Der Leibniz-Wettbewerb folgt seit 2005
zentralen Zielen von Bund und Ländern wie �Nachwuchsförderung� oder
�Vernetzung�. Er ist Teil des Paktes für Forschung und Innovation.

Die neu bewilligten Projekte spiegeln die Vielfalt der Leibniz-Forschung wider, darunter:

 �Ökonomische Unsicherheit und Familie� heißt eine neue Forschergruppe am Leibniz ifo Institut für
Wirtschaftsforschung in München. Sie möchte den Zusammenhang zwischen
makroökonomischer Wirtschaftslage und familienrelevanten Entscheidungen
in Europa besser verstehen. Mit einer Vielzahl an ökonometrischen
Methoden und verschiedenen Datensätzen will sie herausfinden, inwieweit
ökonomische Unsicherheit Einfluss auf Geburtenentscheidungen, das
individuelle Heirats- und Scheidungsverhalten oder die Gesundheit von
Kindern hat.

�Johanniskraut
gegen Alzheimer � Begegnung einer gesellschaftlichen Herausforderung
durch neue Wege in der Identifizierung, Gewinnung und Anwendung von
Naturstoffen�
; das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle will  herausfinden,
ob und wie der antidepressive Johanniskraut-Bestandteil Hyperforin den
oftmals raschen Verlauf der Demenzerkrankung Alzheimer hemmen kann. So
sollen gehaltvolle Johanniskraut-Sorten zur Anwendung gezüchtet werden.

�Globale Ernährungssicherung: Herausforderung für Produktion und Konsum�; das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin widmet sich
dem Thema Bevölkerungswachstum und der daraus folgenden weltweit
wachsenden Nachfrage nach Agrarprodukten; also dem steigenden Konsum
sowie dem Bedarf an alternativen Energieträgern. Das Leibniz DIW will
dabei Anreize zu nachhaltigen Angebotssteigerungen, die Folgen der
Landnutzungskonkurrenz zwischen Energie- und Nahrungsmittelproduktion
sowie Möglichkeiten zur Durchsetzung nachhaltigen Konsumverhaltens
untersuchen.

 �Zwischen Nordsee und Nordmeer: Interdisziplinäre Studien zur Hanse� � unter dem Titel untersucht das Deutsche Schiffahrtsmuseum �
Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte in Bremerhaven die
vielfältigen Facetten der Handelsbeziehungen norddeutscher Kaufleute zu
den nordatlantischen Inselgruppen Shetland, Färöer und Island vom 15.
Jahrhundert an. Ausgangspunkt ist dabei die so genannte Bremer Kogge,
ein Schiffswrack, das als Leitbild der Hansezeit gilt.

�Digitale Leistungsverstärker für die drahtlose Infrastruktur der Zukunft�; das
Ferdinand-Braun-Institut � Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik
in Berlin, will bei diesem Vorhaben an der Digitalisierung der letzten
analogen Komponente der drahtlosen Kommunikation auf der
Transmitter-Seite arbeiten. Bisher haben Herausforderungen wie hohe
Ausgangsleistung und Bandbreite, geringe Verzerrungen sowie hohe
Energieeffizienz eine Digitalisierung der Sendeverstärker verhindert.

Einzelheiten zu allen neuen Forschungsvorhaben sind im Internet verfügbar unter

www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/leibniz-wettbewerb/gefoerderte-vorhaben/

Jedes
der 89 Institute der Leibniz-Gemeinschaft ist aufgefordert, jährlich
einen Antrag beim Leibniz-Wettbewerb einzureichen. Mit 84 Anträgen 2015
lag die Beteiligungsquote bei nahezu 95 Prozent. Das Auswahlverfahren
ist zweistufig: Es basiert auf Fachgutachten externer Wissenschaftler,
die der Senatsausschuss Wettbewerb (SAW) der Leibniz-Gemeinschaft
einholt. Dieser bewertet dann auf der Basis der Fachgutachten sowie der
Anträge die Projekte und schlägt dem Senat der Leibniz-Gemeinschaft
entsprechende Förderungen vor.