Digitalisierung in der Lehrerbildung

(KIT) Hochqualifizierte Lehrerinnen und Lehrer sind ein Garant für den Erfolg des deutschen Bildungssystems. Bund und Länder haben deshalb die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ins Leben gerufen, die unter anderem die Digitalisierung in der Lehrerbildung fördert. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz schlägt nun den Antrag des KIT „digiMINT: digitalisiertes Lernen in der MINT-Lehrer*innenbildung“ zur Förderung vor. Das KIT wird damit aufgefordert, seinen Vollantrag einzureichen, mit dem ab 2020 bis zu 2,5 Millionen Euro für vier Projektjahre eingeworben werden können.

„Das KIT legt als technisch ausgerichtete Universität seinen Schwerpunkt in der Lehrkräfteausbildung auf die MINT-Fächer“, erklärt Professor Alexander Wanner, Vizepräsident des KIT für Lehre und akademische Angelegenheiten. „Verbunden mit der einzigartigen Sonderstellung als Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft werden am KIT in den MINT-Fachwissenschaften bereits vielfältige innovative Projekte zur Digitalisierung realisiert. Darauf baut das Projekt digiMINT auf.“

Mithilfe der vorhandenen fachwissenschaftlichen Expertise entwickelt, erprobt und evaluiert das KIT in den MINT-Fächern digitale Lernkontexte für Lehrerinnen und Lehrer und bereitet sie für den Transfer in die Schulpraxis vor. Im Rahmen von digiMINT soll dies in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie den Bildungswissenschaften erfolgen.

In vier Projektphasen wird das Vorhaben digiMINT am KIT implementiert. In der ersten Projektphase werden reale und virtuelle Lernumgebungen (sogenannte Makerspaces) am KIT eingerichtet. Sie bilden die Basis für die Entwicklung von Lernkontexten für Lehrerinnen und Lehrer in den einzelnen Fächern. Auf Grundlage der baden-württembergischen gymnasialen Bildungspläne in den MINT-Fächern werden in der zweiten Phase passende Lernkontexte mit hoher schulpraktischer Relevanz entwickelt. Die dritte Projektphase dient dazu, die neu entwickelten Lerneinheiten mit Schülerinnen und Schülern zu erproben, zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen. Im Rahmen der vierten Projektphase werden die Innovationen im Bereich digiMINT nachhaltig in das Lehrangebot am KIT implementiert und zugleich für den Transfer auf andere universitäre sowie schulische Standorte vorbereitet.

Das Auswahlgremium der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz GWK hat in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren 43 Projekte für eine Förderung von insgesamt bis zu 79 Millionen Euro bis zum Ende des Jahres 2023 empfohlen. 26 der ausgewählten Projekte widmen sich dem Themenschwerpunkt „Digitalisierung in der Lehrerbildung“, darunter auch das Projekt des KIT „digiMINT: digitalisiertes Lernen in der MINT-Lehrer*innenbildung“, und 13 Projekte dem Bereich „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen“. 4 Projekte setzen vor allem an der Schnittstelle dieser Bereiche an.

Das 18-köpfige Auswahlgremium setzt sich aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Studierendenschaft und der schulpraktischen Professionalisierung sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und der Länder zusammen. In die Beratungen gingen zudem externe Gutachten von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein.