Ich empfehle den folgenden Artikel, allerdings mit Einschränkungen. Diese ganze Problematik habe ich ausführlich in meinem Facebook -Account beschrieben. Wenn Sie Interesse haben, hier der Link, den ich vor ca. 6 Wochen gepostet habe. Darin habe ich das genauso beschrieben. Allerdings möchte ich das sonst hervorragende Portal Gabor Steingarts kritisieren:
Es reicht nicht aus, Wirtschaftsfachmann zu sein, Forderungen zu stellen und viel viel Geld zu investieren, wenn sich irgendwo ein Problem auftut. Auch Sachkenntnis ist erforderlich, und zwar ist in diesem Artikel überhaupt nicht die neueste Entwicklung in der Photovoltaik berücksichtigt. Mit der Silizium-basierten Methode ist China so weit voraus, dass wir nur hinterher hecheln können, egal wieviel Steuergelder geopfert werden. Das wir sich erst dann ändern, wenn die enormen Möglichkeiten einer neuen Technik zu industrieller Perfektion gebracht wird. Diese Technik heißt: Perowskit. Allein im Karlsruher Institut für Technologie ist die Technik soweit fortgeschritten, dass daraus die völlig Silizium-freien und effektiveren Solarpaneele produktionsreif sind. Dies ist eine Chance, Deutschland wieder zum Marktführer zu machen, so fern nicht auch da wieder die Chinesen die Nase vorn haben. Die Zeit drängt, wie heißt es so schön: packen wir es an.
Auf dieser meiner Homepage finden Sie bereits schon bereits unter dem Stichwort ‚Perowskit oder Perowskit-Technologie ausführliche Erklärungen. Was die Wirtschaft anbelangt, empfehle ich Ihnen den folgen Artikel. Schön wäre es, wenn dass funktionieren würde, aber ich setze auf Perowskit.
Jean Pütz
(Pioneer) – Deutschland war einst der glühendste Verfechter der Solarindustrie auf der Welt. Die Symbolfigur dieser Zeit war Ikarus.
- 2010 wurde jedes zweite Panel, das irgendwo auf dem Erdball produziert wurde, in Deutschland verbaut.
- Die Zellen, Module und Photovoltaikanlagen dazu stammten – dank üppiger Einspeisevergütungen – größtenteils aus heimischer Produktion.
- Die Politik hat die Industrie in Geld gebadet.
Doch im grünen Schaumbad lief frühzeitig das Wasser ab. Vor etwa einem Jahrzehnt schloss die damalige schwarz-gelbe Regierung die Fördertöpfe. Billigimporte aus China hatten den Markt geschwemmt und den Staat auf die Bremse treten lassen. Solarworld und andere Firmen gingen pleite. Deren Bosse, Menschen also wie Sonnenkönig Frank Asbeck, saßen plötzlich auf dem Trockenen.
Der abrupte Ausstieg hat die Abhängigkeit von China erhöht. Chinesische Hersteller dominieren den Markt, die Technik und das Exportgeschäft. So wie das fossile Zeitalter eine Abhängigkeit von Russen, Arabern und Amerikanern schuf, beginnt das Solarzeitalter mit einer vergleichbaren Abhängigkeit: Die Sonne gehört zwar allen, aber die Rechnung für die Empfangsgeräte kommt aus China.
Die Bundesregierung drängt nun auf eine Trendwende, spricht von „Freiheitsenergien“ (Christian Lindner) und einer „Technik, die abhebt“ (Robert Habeck). Das Ziel: eine heimische Photovoltaikindustrie soll entstehen – auch als Bollwerk gegen die billige China-Technik.
Unterstützung kommt jetzt von namhaften Wissenschaftlern. In einer Art energiepolitischen Unabhängigkeitserklärung fordern sie mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien – und ein Comeback der Solarindustrie. Zu den Unterzeichnern der Studie („European Power Sovereignty through Renewables by 2030“) gehören renommierte Ökonomen wie Prof. Christian von Hirschhausen von der TU Berlin, DIW-Forscherin Prof. Claudia Kemfert sowie Klimaforscher wie Prof. Jürgen Kropp vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Prof. Hans Joachim Schellnhuber, der dieses Potsdam-Institut einst gegründet hatte.
Ihre Forderungen – die sie in einer Pioneer exklusiv vorliegenden Studie niedergeschrieben haben – sind so eindringlich wie mahnend: Europa müsse bei der Energietechnik unabhängiger werden. Hier die Argumente der lauter werdenden Solar-Fraktion, zu der sich auch Industrielle wie Ex-Volkswagen-Chef Herbert Diess gesellt haben:
Europas Abhängigkeit von fossilen Energien (Öl, Gas, Uran) droht bald von einer solaren Technikabhängigkeit abgelöst zu werden. 2021 kamen knapp 75 Prozent aller weltweit verbauten Solarmodule aus China. Bei den Solarzellen, aus denen die Module gefertigt werden, sind es mehr als 85 Prozent. Und bei Wafern, einem Vorprodukt der Zellen, stammen fast 97 Prozent aus China.
Ohne ehrgeizige Pläne zur Revitalisierung der eigenen Industrien, so der Tenor der Wissenschaftler in der von der Investmentgesellschaft Aquila Group finanzierten Studie, gebe es eine „nicht-negierbare Wahrscheinlichkeit, dass die Energieabhängigkeit bei russischem Gas von einer chinesischen Industrieabhängigkeit abgelöst wird“.
Gewonnen wäre dadurch nichts. Europas Billigenergieimporte würden nur neu etikettiert: aus Exporteur Putin wird Exporteur Xi.
Europa hat es selbst in der Hand, die Abhängigkeit zu reduzieren. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat dazu gerade einen Aufruf gestartet: Unternehmen, die Solarzellen, Module und Photovoltaikanlagen wieder in Deutschland produzieren wollen, sollen sich melden. Die Resonanz sei überwältigend, heißt es aus dem Ministerium.
Einer der Interessenten ist Peter Pauli. Der Schweizer ist CEO der deutschen Firma Solar Foundry. Er hatte Europa „eigentlich schon abgeschrieben“. Die EU sei „zu fragmentiert und kompliziert“. Die USA würden bessere Bedingungen zum Aufbau einer Fabrik für Solartechnik bieten. Doch in Europa spüre er nun wieder eine Aufbruchstimmung.
Paulis Konsortium rund um die Solar Foundry plant eine Pilotfabrik mit einer Produktionskapazität von fünf Gigawatt für Zellen, Module und Solaranlagen in Deutschland – die gesamte Wertschöpfungskette. Die von ihnen angewendete Technik sei dreimal produktiver als der herkömmliche Standard. Die pro Jahr produzierten Paneele würden sich theoretisch über 25 Quadratkilometer Fläche verteilen. Das sei „erst der Anfang“, sagt Pauli.
Auch Herbert Diess, Ex-Chef des Volkswagen-Konzerns, hält das für möglich. Der Ex-Automanager will mithelfen, die Solarindustrie nach Europa zurückzuholen. Es gebe „eine sehr wettbewerbsfähige Forschungslandschaft“ und „eine starke Werkzeugmaschinenindustrie“, sagt er. „Wir haben noch eine Basis.“ Nun bedürfe es „eines großen Programms, um die Industrie zum Leben zu erwecken“, sagte er.
Die solare Wiederaufforstung hat ein Preisschild. Ohne Subventionen wird kein Unternehmen hierzulande investieren. Auch Pauli nicht. Sein Konsortium plant Investitionen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro: „Meine Benchmark sind die USA“, sagt er. Dort werde jeder Dollar in die Solarindustrie mit dem Faktor 1,5 bezuschusst.
Die Studie der Klimawissenschaftler hat die Kosten dieser Solaroffensive ermittelt: Um die komplette Energieunabhängigkeit in Europa bis 2030 zu erreichen, seien europaweit 140 Milliarden Euro pro Jahr nötig, sagen Schellnhuber und Co. Danach würden die Ausgaben auf rund 100 Milliarden Euro pro Jahr sinken. Gut ein Fünftel der Ausgaben fielen anfangs auf Photovoltaikanlagen, der solare Anteil steige dann mit den Jahren. Das ist viel Geld.
Aber: Die gestiegenen Strompreise im Zuge des Ukraine-Krieges haben die Konsumenten fast 800 Milliarden Euro gekostet, sagt die Studie.
Fazit: Man muss nicht allen Argumenten der Klimaforscher zustimmen, zumal viele von ihnen auch als Aktivisten der Klimaschutzbewegung unterwegs sind. Doch Herbert Diess und andere, die zu den Rationalisten gehören, sind unverdächtig. Ihre Euphorie ist unternehmerisch grundiert, nicht aktivistisch.