(WirtschaftsWoche) – Herr Grupp, die USA-Wahl ist vorbei. Was denken Sie?
Wolfgang Grupp: Ich bin erstaunt, dass es so knapp wird für Joe Biden. Ich dachte, er würde einigermaßen klar gewinnen. Die Entscheidung der Amerikaner, bei der letzten Wahl Trump zu wählen und ihm auch dieses Mal so viele Stimmen zu geben, vertieft meine Skepsis gegenüber den USA. Trump zeigte schon als Unternehmer keine Verantwortung, lässt sich nach mehreren Pleiten immer noch als Milliardär feiern und wird dafür mit dem höchsten Amt belohnt. Also ich sage Ihnen: Mit diesem Land stimmt etwas nicht. Trump hat in guten Jahren kassiert und in schlechten Jahren die Verluste auf die Gläubiger und die Gesellschaft abgewälzt. Man benutzt den anderen, solange man ihn braucht, und dann schmeißt man ihn weg. Wenn dies ein Vorbild sein soll, wenn die Wähler ausgerechnet ihm den Auftrag geben, die USA zu führen, dann will ich mit diesem Land lieber nichts zu tun haben. Sie könnten mir viel Geld bieten, ich würde geschäftlich nie nach Amerika gehen.