(pte) – Der in China hergestellte Corona-Totimpfstoff Sinovac, der die Übertragungsraten von COVID-19 reduzieren soll und bereits in 48 Ländern zum Einsatz kommt, hilft laut einer Studie der Yale University http://yale.edu allein jedoch nicht gegen die zirkulierende Omikron-Variante. Eine Analyse des Blutserums von 101 Personen aus der Dominikanischen Republik hat ergeben, dass die Infektion mit Omikron zu keiner Bildung von neutralisierenden Antikörpern führt. Die Betroffenen hatten zwei Impfungen mit Sinovac erhalten. Die Werte der Antikörper stiegen nur bei jenen an, die auch eine Booster-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Pfizer-BioNTech bekommen hatten.
Sinovac hält nicht mit
Als die Forscher die Proben mit in Yale gelagerten Proben von Blutserum verglichen, zeigte sich, dass sogar jene Personen, die zwei Sinovac-Impfungen und einen Booster erhalten hatten, nur über Antikörperwerte verfügten, die in etwa jenen von Menschen entsprachen, die erst zwei Mal mit mRNA-Impfstoffen geimpft waren. Andere Studien haben bereits darauf hingewiesen, dass zwei Impfungen mit mRNA-Impfstoffen ohne Booster nur einen eingeschränkten Schutz gegen Omikron bieten. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass Personen, die mit früheren Stämmen von SARS-Cov-2 infiziert worden waren, nur über wenig Schutz gegen Omikron verfügten.
Diese Studienergebnisse werden die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Omikron schwieriger machen, befürchten die Yale-Wissenschaftler. Ein zusätzliche Booster-Impfung, möglicherweise auch zwei, werden laut der Seniorautorin Akiko Iwasaki in Regionen notwendig sein, wo vorwiegend Sinovac eingesetzt worden ist. „Booster sind hier eindeutig notwendig, da wir wissen, dass auch zwei Impfungen mit einem mRNA-Impfstoff keinen ausreichenden Schutz vor einer Infektion mit Omikron bieten.“
Eindämmung wichtig
Die Bekämpfung von Omikron erweist sich als besonders schwierig, da es über 36 Mutationen auf Spike-Proteine an der Oberfläche verfügt, die das Virus nutzt, um in Zellen einzudringen. Bestehende mRNA-Impfstoffe sind darauf ausgerichtet, wenn Spike-Proteine erkannt werden, eine Antikörperreaktion auszulösen. Iwasaki betont jedoch auch, dass das Immunsystem über andere Möglichkeiten zur Bekämpfung von COVID-19 verfügt. Dazu gehören T-Zellen, die infizierte Zellen angreifen und abtöten können. Sie verhindern damit eine schwere Erkrankung. „Wir brauchen aber Antikörper, um eine Infektion zu verhindern und die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.“ Die Forschungsergebnisse wurden in „Nature Medicine“ veröffentlicht.