Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie Nr. 34/13 der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh)
Frankfurt a.M., 31. Juli 2013
Wissenschaftsforum Chemie 2013
Chemieunterricht trifft Wissenschaft
Mit
erstklassigen Experimental- und Diskussionsvorträgen, bereits
ausgebuchten Workshops, einem Gesellschaftsabend mit Preisverleihungen,
einem Schülertag „Energiewende und Chemie“ und einer Jubiläumsfeier der
Zeitschrift CHEMKON wartet die 30. Fortbildungs- und Vortragstagung der
Fachgruppe Chemieunterricht der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)
vom 2. bis 4. September in Darmstadt auf. Die Tagung findet im Rahmen
des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie 2013 statt.
Das
zentral gelegene Universitätsgebäude Karo5 der Technischen Universität
Darmstadt am Karolinenplatz ist
Ort der Experimental- und Diskussionsvorträge. Lehrkräfte, Studierende,
Referendare, Fachdidaktiker und –wissenschaftler sowie weitere
Interessierte erwarten hier spannende Themen wie „A German Formula –
Rezepte für Geheimtinten aus den Archiven der CIA“,
„Lebensmittelkonservierung gestern und heute“ oder „Chemie und Natur? –
Ein Spaziergang!“. Auf dem Campus Lichtwiese werden über 190 Lehrkräfte
in elf Workshops aktiv. Hier lernen sie innovative Experimente rund um
die Chemie in der Mikrowelle, die Chemie von CD-Scheiben oder die Chemie
eines tödlichen Dinners kennen. Das vollständige Tagungsprogramm der
Fachgruppe Chemieunterricht ist unter www.gdch.de/chemieunterricht2013 erhältlich. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich online anzumelden.
Die
Fachgruppentagung ist in das GDCh-Wissenschaftsforum „Chemie – Element
unseres Lebens“ eingebettet, das bereits am Abend des 1. Septembers 2013
im Kongresszentrum Darmstadtium eröffnet wird. In zahlreichen Symposien
stellt das Wissenschaftsforum aktuelle Forschungsergebnisse und
–konzepte aus Hochschule und Industrie vor. So bringen sich die
GDCh-Fachgruppen mit Themen ein wie Energieumwandlung und –speicherung,
superschwere Elemente, neue Kohlenstoffmaterialien oder mit einer
Podiumsdiskussion zur Arbeitswelt von morgen.
Der
Schülertag „Energie und Chemie“ findet am 4. September ebenfalls im
Kongresszentrum Darmstadtium statt. Vortragende aus der chemischen
Industrie zeigen auf, wie die Chemie das Potenzial der Photovoltaik
erweitert, welchen Beitrag die regenerative Wasserstofferzeugung zur
Sicherstellung der zukünftigen Energieerzeugung leistet und warum die
Lithium-Ionen-Batterie als Wegbereiter des Smartphone gilt. Eine
Anmeldung ist erforderlich.
Das
Wissenschaftsforum wird von einer Unternehmensausstellung begleitet. Am
Stand des Verlags Wiley-VCH findet die Feierstunde zum 20jährigen
Bestehen der Fachgruppen-Zeitschrift CHEMKON statt. Bei einem
Sektempfang erfährt man, wie aus dem Mitteilungsblatt der
GDCh-Fachgruppe
Chemieunterricht eine attraktive Zeitschrift wurde, die Beiträge aus
Wissenschaft, Praxis und Bildungspolitik für Lehrkräfte, Fachdidaktiker
und –wissenschaftler publiziert.
Eine
weitere Feierstunde wird beim Gesellschaftsabend am 2. September im
Alten Schalthaus eingelegt. Drei Preise werden vergeben: der
Friedrich-Stromeyer-Preis, der Manfred-und-Wolfgang-Flad-Preis und der
Preis für Lehrkräfte an Grundschulen.
Dr.
Franz Kappenberg vom Gymnasium Wolbeck in Münster erhält
den mit 3.000 Euro dotierten und von der Firma Merck gestifteten
Friedrich-Stromeyer-Preis, der an Lehrkräfte vergeben wird, die sich
durch besondere Leistungen für den Chemieunterricht an Schulen
eingesetzt haben. Bei Kappenberg gilt das nicht nur für seinen praxis-
und schülerorientierten Unterricht, sondern auch für sein Engagement bei
„Jugend forscht“, wo er bereits über 80 Schülergruppen mit großem
Erfolg betreut hat. Ebenfalls unmittelbar zur Förderung des
Chemieunterrichts trugen seine Kreativität bei der Entwicklung von
„Low-Cost-Geräten“ wie Gaschromatographen oder Photometer und seine
Unterstützung von Kollegen in Fortbildungskursen zum Computereinsatz bei
Experimenten bei.
Alexander
Witt vom Gymnasium Anna-
Sophianeum in Schöningen erhält den mit 4.000 Euro dotierten
Manfred-und-Wolfgang-Flad-Preis, gestiftet vom Chemischen Institut Dr.
Flad, der für besonders gelungene Experimentalvorträge oder die
Entwicklung neuartiger Experimente für den Chemieunterricht vergeben
wird. „Vom umgekehrten Hittorf zu Kiwi, Kohlrabi und Co – die
Erarbeitung der Grundprinzipien elektrochemischer Spannungsquellen“
lautete sein Vortrag, den er während des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie
2011 in Bremen hielt. Witt wartete mit zum Teil verblüffenden
Experimenten auf, die er auf anschauliche und unterhaltsame Weise
präsentierte. Beispielsweise stellte er die „Strom leidende“ Kartoffel,
die Vodka-Korn-Brennstoffzelle oder auch einen von ihm entwickelten
Leichtlauf-Elektromotor mit Verstärkerschaltung vor.
Den
mit 1.000 Euro dotierten Preis für Lehrkräfte an Grundschulen,
ebenfalls von der Firma Merck gestiftet, teilen sich in diesem Jahr vier
bayerische Lehrerinnen: Katharina Bolzmacher aus Pullach (Grundschule
Beuerberg), Veronika Maria Haider aus Garching (Max-Joseph-Grundschule),
Simone Burkart aus Unterschleißheim (Grundschule Haimhausen) und
Susanne Spanfelder aus Moosburg (Marie-Pettenbeck-Grundschule). Sie
haben sich durch besondere Leistungen zur Stärkung der
naturwissenschaftlich-technischen Anteile im Sachunterricht
ausgezeichnet. Alle vier Lehrerinnen haben bereits während ihres
Studiums in auffallender Weise gezeigt, wie umfangreich, anspruchsvoll
aber zugleich kindgerecht man chemische Fachinhalte im Rahmen des
Grundschullehrplans aufbereiten kann.
Die
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 30.000
Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften
weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe
Chemieunterricht mit über 1.900 Mitgliedern. Chemielehrer,
Hochschullehrer sowie Chemiker aus der Industrie und dem öffentlichen
Dienst haben sich in der Fachgruppe Chemieunterricht zu einem
kompetenten Forum für alle Fragen zusammengeschlossen, die das Fach
Chemie in Unterricht, Lehre, Ausbildung und Weiterbildung betreffen.
Kontakt:
Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.