Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Experten entwerfen Trainingsprogramm für schwache Herzen

Experten entwerfen Trainingsprogramm für schwache Herzen

fzm, Stuttgart, Mai 2014 – Früher wurde Menschen mit Herzschwäche vor allen Dingen Ruhe verordnet. Heute sollen sie nach Möglichkeit aktiv am Leben teilnehmen und auch ein wenig Sport treiben. Eine Expertin stellt in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2014) ein gezieltes Ausdauer- und Krafttraining für Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz vor.

Als chronische Herzinsuffizienz bezeichnen Mediziner jede dauerhafte Funktionsstörung des Herzmuskels. Die Betroffenen geraten körperlich schnell an ihre Grenzen. Jede Bewegung ermüdet sie. Nach der geringsten Anstrengung ringen sie nach Luft. Die Patienten werden sparsam in ihren Bewegungen, körperliche Aktivitäten suchen sie nach Möglichkeit zu vermeiden, berichtet Dr. Silja Schwarz vom Zentrum für Prävention und Sportmedizin der Technischen Universität München. Doch die Ruhe bekommt den meisten Patienten nicht. Sie werden körperlich immer schwächer, worunter am Ende auch der Herzmuskel leidet.

Kardiologen raten den Patienten deshalb zu mehr Bewegung und sportlichen Übungen. Mehrere Studien haben laut Dr. Schwarz gezeigt, dass sich die körperliche Belastbarkeit der Patienten verbessern lasse. Ein Training steigere die Lebensqualität und es senke die Zahl der Krankenhausaufenthalte. Langfristig könnte es sogar die Lebenszeit der Patienten verlängern. Die „European Society of Cardiology“, der europäische Dachverband der Herzspezialisten, hat jüngst sogar eine Klasse-1-A-Empfehlung für das körperliche Training ausgegeben.

Sport- und Rehamediziner wie Dr. Schwarz haben inzwischen Trainingsprogramme für Patienten mit Herzinsuffizienz entwickelt. Empfohlen wird eine Kombination aus Ausdauereinheiten und einem Muskelaufbau. Das Prinzip lautet „Start low – go slow“. In den ersten vier Wochen sollen die Patienten sich langsam daran gewöhnen, körperlich aktiv zu sein. Dr. Schwarz empfiehlt schnelles Spazierengehen, Treppensteigen, Gartenarbeit sowie eine aktive Freizeitgestaltung. Danach kommen die ersten Trainingseinheiten.

Das Ausdauertraining sollte zunächst auf dem Fahrradergometer oder Laufband im Gehprogramm unter Aufsicht begonnen werden, rät die Sportmedizinerin. Später könnten die Patienten auch eigenverantwortlich Sportarten wie Radfahren, Walking oder Nordic-Walking betreiben. Bei besser belastbaren Patienten seien auch Skilanglauf, Joggen oder Übungen auf Crosstrainer und Stepper möglich. Von Schwimmen wird abgeraten. Der Wasserdruck belastet das Herz und im Fall eines Schwächeanfalls droht der Ertrinkungstod.

Üblich ist ein kontinuierliches Training über anfangs zehn bis 15 Minuten, das später auf bis zu 45 Minuten gesteigert werden kann. Dr. Schwarz favorisiert ein Intervall-Ausdauertraining, bei dem die Patienten zwischendurch immer wieder kurzfristig auf 60 bis 95 Prozent ihrer maximalen Pulszahl gehen. Das steigert nach Auskunft der Expertin nicht nur die körperliche Belastbarkeit. Auch eine Verbesserung der Herzleistung sei möglich. Ein Intervalltraining ist allerdings nur unter Überwachung durch geschultes Personal ratsam.

Parallel zum Ausdauersport wird den Patienten ein begrenztes Muskelaufbautraining empfohlen. Am Anfang stehen einfache gymnastische Übungen noch ohne Geräte. Bei verbesserter körperlicher Fitness könnten die Patienten dann aber im Fitness-Studio trainieren. Auch hier gilt: Niedrig beginnen und langsam steigern.

Vor dem Beginn des Trainings sollten sich alle Patienten ärztlich untersuchen lassen. Die Kardiologen haben hier Regeln festgelegt. Teilnehmen dürfen nur Patienten mit einer „stabilen“ Erkrankung: Der körperliche Zustand darf sich nicht akut verschlechtert haben und es dürfen keine Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen vorliegen. Auch Patienten mit neu aufgetretenen Herzrhythmus- oder Kreislaufstörungen müssen zunächst medizinisch betreut werden, am besten von einem Arzt, der die Trainingsintensität der Patienten ermitteln und ein individuelles Trainingsprogramm für sie entwerfen kann.

S. Schwarz und M. Halle:
Ausdauer- und Krafttraining bei Herzinsuffizienz
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2014; 139 (16); S.845-850

Eine digitale Zukunft für das Gesundheitswesen

EU: Eine digitale Zukunft für das Gesundheitswesen

Die Europäische Kommission hat einen Aktionsplan vorgestellt, mit dem die Hindernisse angegangen werden sollen, die den vollen Einsatz digitaler Lösungen in den europäischen Gesundheitssystemen behindern. Ziel ist es, Patienten medizinisch besser zu versorgen, ihnen mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsfürsorge zu geben und die Kosten zu verringern. Auch wenn Patienten und Mediziner mit Begeisterung auf telemedizinische Lösungen zurückgreifen und Millionen Europäer Smartphone-Apps herunterladen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden im Blick zu haben, muss die digitale Gesundheitsfürsorge ihr großes Potenzial, die medizinische Versorgung zu verbessern und Effizienzgewinne zu erzielen, erst noch ausschöpfen.

Der Aktionsplan (vollständige Liste der Aktionen in Anhang 1, MEMO/12/959) soll dazu beitragen, den Wandel und Verbesserungen im Gesundheitssystem durch folgende Maßnahmen zu beschleunigen:

•Klärung der Gebiete, auf denen Rechtsunsicherheit besteht
•Verbesserung der Interoperabilität zwischen Systemen
•Verbesserung der Aufklärung und Kompetenzen der Patienten und der Angehörigen der Gesundheitsberufe
•Ergreifung von Initiativen im Zusammenhang mit dem individuellen Gesundheitsmanagement, die den Patienten in den Mittelpunkt stellen, sowie die Förderung von Forschungsvorhaben zu personenbezogenen Arzneimitteln
•Gewährleistung kostenfreier Rechtsberatung für Firmengründungen im Bereich des elektronischen Gesundheitswesens.
 

Außerdem plant die Kommission für 2014 die Veröffentlichung eines Grünbuchs zur mobilen Gesundheitsfürsorge, das sich mit Qualitäts- und Transparenzfragen befassen wird.

In einem begleitenden Arbeitspapier der Kommissionsdienststellen wird ein Überblick darüber gegeben, wie das derzeit geltende EU-Recht auf die grenzüberschreitenden telemedizinischen Dienste Anwendung findet (etwa Teleradiologie, Fernberatung oder Fernüberwachung). Derzeit fällt die Telemedizin unter den Anwendungsbereich mehrerer Rechtsinstrumente. Das Papier befasst sich mit den Problemen, mit denen Mediziner konfrontiert sind, wenn sie elektronische Gesundheitsdienste grenzüberschreitend anbieten wollen, wobei sich beispielsweise folgende Fragen stellen:

•Benötigen sie eine Lizenz bzw. Registrierung in dem Mitgliedstaat des Patienten?
•Wie sollten Gesundheitsdaten verarbeitet werden? Ist eine bestimmte Dienstleistung erstattungsfähig?
•Welche Haftungsregelung gilt im Falle eines Rechtsstreits?
 

Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für die Digitale Agenda, hierzu: „Die Gesundheitssysteme Europas halten noch, aber sie beginnen schon erste Risse zu zeigen. Es ist an der Zeit, dieses Modell aus dem 20. Jahrhundert einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Der neue europäische Aktionsplan für elektronische Gesundheitsdienste zeigt auf, wie wir die Vorteile des digitalen Fortschritts im Gesundheitswesen nutzbar machen und die Hindernisse für neue Gesundheitsdienste überwinden können, die nicht nur intelligenter und sicherer sind, sondern auch den Patienten in den Mittelpunkt stellen.“

Tonio Borg, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, sagte dazu: “Lösungen der elektronischen Gesundheitsdienste können unseren Bürgern eine qualitativ hochwertige und patientenorientierte Gesundheitsversorgung bieten. Sie bringt die medizinische Versorgung näher an die Menschen und verbessert die Effizienz der Gesundheitssysteme. Der heute auf den Weg gebrachte Aktionsplan wird dazu beitragen, das Potenzial der elektronischen Gesundheitsdienste für eine bessere Gesundheitsfürsorge für unsere Bürger nutzbar zu machen. Das im Rahmen der Richtlinie über die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung eingerichtete Netz für elektronische Gesundheitsdienste kanalisiert unser gemeinsames Engagement, interoperable Lösungen auf EU-Ebene zu finden.“

Die Mitglieder des neuen Netzes für elektronische Gesundheitsdienste, das mit der Richtlinie über die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung eingerichtet wurde, werden die Umsetzung des Aktionsplans unterstützen und eine direkte Anbindung an die nationalen Gesundheitsbehörden und Ministerien sicherstellen. 

Neuer Bluttest sagt Alzheimer voraus

Neuer Bluttest sagt Alzheimer voraus
Diagnose drei Jahre vor Krankheitsausbruch möglich
 
Bluttest: Alzheimer lässt sich vorhersagen (Foto: pixelio.de, Michael Horn)

Washington (pte018/10.03.2014/12:06) – Ein neuer Bluttest kann den Beginn einer Alzheimererkrankung genau vorhersagen. Das Team um Howard Federoff von der Georgetown University http://georgetown.edu hat nachgewiesen, dass das Testen von zehn Fetten im Blut mit einer Genauigkeit von 90 Prozent vorhersagen konnte, wie hoch das Risiko einer Demenz-Erkrankung in den nächsten drei Jahren sein wird. Die in Nature Medicine http://nature.com/nm veröffentlichten Ergebnisse werden jetzt in größeren klinischen Studien überprüft.

525 Personen über 70 analysiert

Derzeit sind weltweit rund 44 Mio. Menschen an einer Demenz erkrankt. Dieser Wert soll sich laut Schätzungen bis 2050 verdreifachen. Die Krankheit greift das Gehirn bereits mehr als ein Jahrzehnt vor dem Auftreten der ersten Symptome an. Experten gehen davon aus, dass Medikamententests scheitern, da die Patienten ganz einfach zu spät behandelt werden. Aus diesem Grund ist die Entwicklung eines Tests, der ein Alzheimerrisiko vorhersagen kann, für die Wissenschaft von größter Wichtigkeit.

Für die aktuelle Studie wurden Blutproben von 525 Personen über 70 Jahren als Teil einer Erhebung mit einer Laufzeit von fünf Jahren untersucht. Die Blutproben von 53 Personen, die an Alzheimer erkrankten oder an einer leichten kognitiven Beeinträchtigung litten, wurden mit jenen von 53 Studienteilnehmern verglichen, die geistig agil blieben. Es ließen sich Unterschiede bei den Werten von zehn Lipiden zwischen den beiden Gruppen nachweisen.

Weitere Untersuchungen notwendig

Als die Wissenschaftler die restlichen Blutproben untersuchten, konnten diese zehn Marker vorhersagen, wer wahrscheinlich in den nächsten Jahren einem geistigen Verfall ausgesetzt sein würde. Laut Federoff sind weitere Tests mit mehr Teilnehmern erforderlich, bevor der Test in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann.

Zusätzlich müssen die Einsatzmöglichkeiten des Tests näher erforscht werden. Derzeit kann eine Demenzdiagnose drei Jahre vorher festgestellt werden. Es wird daher überprüft, ob der Test auch schon früher eingesetzt werden könnte. Es ist noch nicht erforscht, was genau die Veränderung der Fette im Blut verursacht. Sie könnten jedoch ein Überbleibsel früher Veränderungen im Gehirn sein.

Schlafmangel verändert Verdrahtung des Gehirns

Schlafmangel verändert Verdrahtung des Gehirns
Fehlender Synapsen-Abbau bei Jugendlichen infolge von Wachbleiben
 
Wach in der Nacht: Schlaf ist die Synapsen-Müllabfuhr (Foto: Flickr/Miller)

Madison/Leoben (pte004/11.10.2011/06:00) – Wenn Jugendliche zu wenig Schlaf bekommen, kann das langfristige Spuren im Gehirn hinterlassen. Einen Hinweis dafür bei Tieren haben Forscher der University of Wisconsin-Madison http://www.wisc.edu in der Zeitschrift "Nature Neuroscience" erbracht. Wie sie zeigen konnten, bringt Schlafmangel bei pubertären Mäusen den Rhythmus aus dem Gleichgewicht, in dem die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen entstehen.

Ausgleich durch Schlaf

Die Verbindungen der Nervenzellen im Gehirn verändern sich je nach Tageszeit deutlich, zeigen frühere molekular- und elektrophysiologische Studien: Während die sogenannten Synapsen während der Wachzeit aufgrund der laufenden Lernerfahrungen zahlenmäßig zunehmen, werden sie im Schlaf wieder weniger, weil das Gehirn unnötige Verbindungen wieder auflöst. Im 24-Stunden-Rhythmus bleibt deshalb die Gesamt-Synapsenzahl in etwa gleich.

Gleichzeitig strukturiert sich auch in der Jugend das Gehirn neu, da sich gerade zu dieser Zeit viele neue Synapsen bilden und wieder eliminiert werden. Da Jugendliche oft sehr unregelmäßig schlafen – Chronobiologen bezeichnen das immer spätere Zubettgehen sogar als wesentliches Merkmal der Pubertät (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090422016 ) – wollten die Forscher nun den Effekt von Schlafentzug auf das Gehirn erheben.

Gestörte Verdrahtung

Untersucht wurden jugendliche Mäuse, die ein gelb fluoreszierendes Protein bilden. Das erlaubt es, die Zahl der Synapsen im Gehirn mittels Zwei-Photonen-Mikroskopie am lebenden Tier zu beobachten. Mäuse, die nach zehnstündiger Wachzeit zum Wachbleiben gezwungen werden, bilden im sensomotorischen Cortex weiterhin dendritische Dornen, welche die Synapsen beinhalten. Schlafende Tiere bauen hingegen Dornen ab, zeigte sich.

"Wenn man in der Jugend auf Dauer zu viel Schlaf verliert, könnte das den Ergebnissen zufolge lange anhaltende Folgen für die Verdrahtung des Gehirns haben", so die Studienleiterin Chiara Cirelli. Ob der in der Jugend manchmal auftretende chronische Schlafmangel denselben Effekt habe wie die akute Manipulierung, sei jedoch noch nicht geklärt. "Möglicherweise sind die Veränderungen harmlos, kurzfristig und reversibel – oder sie beeinträchtigen die Gehirnreifung dauerhaft. Wir wissen es noch nicht."

Leistungsfähigkeit und Verhalten

"Langfristige neurologische Bewegungsstörungen durch Schlafmangel in der Jugend sind nicht bekannt. Durchaus tritt aber Schlafmangel gemeinsam mit kognitiven und psychiatrischen Problemen auf", erklärt Reinhold Kerbl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin http://schlafmedizin.at , im pressetext-Interview. Betroffen sind dabei etwa die Lern- und Denkleistung, die Konzentrationsfähigkeit, hormonelle Veränderungen bis hin zum depressiven Verhalten, Aggression und ADH-Störungen.

Nervenwachstumsfaktor heilt Magen- und Augengeschwüre

Heilungsprozess setzt bereits nach fünf bis sechs Wochen ein

NFG als Heilmittel bei Geschwüren
 
Rom (pte/25.03.2008/06:15) – Wissenschaftler am Istituto di Neurobiologia e Medicina Molecolare, das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehört, haben mit Erfolg eine Versuchsreihe abgeschlossen, bei der die vernarbende Wirkung des Nervenwachstumsfaktors NFG (Nerve Growth Factor) bei Magen – und Augengeschwüren festgestellt wurde. Die Einzelheiten der Studie sind nun in der internationalen Fachzeitschrift Pharmacological Research veröffentlicht worden.

"Die Wirksamkeit hat sich bei verschiedenen am menschlichen Körper auftretenden Geschwüren bestätigt," erklärte Projektleiter Luigi Aloe. "Bereits nach fünf bis sechs Wochen trat der Heilungsprozess ein, ohne Nebenwirkungen oder Rückfälligkeiten zu hinterlassen. "Dies sei auch bei Pathologien wie Dekubitus, Verbrennungen, Abschürfungen, Diabetes und rheumatischer Arthritis der Fall. Die Ergebnisse beruhten auf einer langjährigen Grundlagenforschung, die zunächst an Tieren und später auch an Menschen durchgeführt worden sei.

"Die Entdeckung der therapeutischen Eigenschaften ist ein weiterer Anlass, um mit der großindustriellen Herstellung des NFG zu beginnen", so der italienische Forscher weiter. Bei Augen- und Hautgeschwüren, die nicht mit herkömmlichen Arzneimitteln bekämpft werden könnten, sei das Molekül bislang aus der Speicheldrüse von Nagetieren gewonnen worden. Das klinische Potenzial sei jedoch weitläufig und reiche bis zur Bekämpfung von Alzheimer. Dabei könne das Neurotrophin in Form von Nasenspray oder Augentropfen zur Verlangsamung des Gehirnzellensterbens eingesetzt werden.

Der Nerve Growth Factor war in den fünfziger Jahren von der italienischen Neurobiologin Rita Levi Montalcini entdeckt worden. Dessen Wirkungsweise hatte sie mehrere Jahrzehnte weiter erforscht und dafür im Jahre 1986 den Nobelpreis für Medizin erhalten.

Mit Ausdauersport und Muskeltraining weniger Medikamente bei Diabetes

Mit Ausdauersport und Muskeltraining weniger Medikamente bei Diabetes
Mit Radfahren, schwimmen und Nordic Walking Blutzucker dauerhaft senken

Berlin
– Viele Menschen fassen zu Jahresbeginn den Vorsatz, sich mehr zu
bewegen, abzunehmen und fitter zu werden. Die guten Vorsätze sind jedoch
oft schnell wieder vergessen. Dabei lohnt es sich, regelmäßige Bewegung
in den Alltag zu integrieren. Sportliche Aktivitäten halten nicht nur
fit, sie senken auch die Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte. Das
ist besonders für Menschen mit Diabetes wichtig, da sie so Folgeschäden
vorbeugen. Im Idealfall benötigen Menschen mit Diabetes Typ 2 durch
regelmäßige Bewegung auch weniger Medikamente.
Welche
Sportarten bei Diabetes und Folgeerkrankungen geeignet sind und worauf
Sportanfänger achten sollten, erklärt Privatdozent Dr. med. Axel
Preßler, Oberarzt an der Hochschul-Ambulanz für Präventive und
Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität München, im
Experten-Chat von
diabetesDE –Deutsche Diabetes-Hilfe am 9. Februar 2017. Fragen können ab sofort eingesendet werden.

Für
Menschen mit Diabetes Typ 2 nimmt Bewegung einen besonderen Stellenwert
in der Therapie ein. „Wollen sie ihren Blutzucker langfristig ohne oder
mit weniger Insulin oder Tabletten senken, klappt das nur, wenn sie
regelmäßig sportlich aktiv sind – optimal fünf bis sechs Mal pro Woche
für je eine halbe Stunde“,
erklärt
Privatdozent Dr. med. Axel Preßler. „Ideal für Menschen mit Diabetes
ist dabei Ausdauersport, der nicht nur Kalorien verbrennt, sondern
gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge stärkt.“ Dazu
zählen beispielsweise Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch
Muskeltraining ist besonders für Menschen mit Diabetes Typ 2 wichtig, da
durch den Muskelaufbau die Insulinsensibilität verbessert wird. Das
heißt, es gelangt wieder mehr Glukose in die Zellen und der
Blutzuckerspiegel sinkt. Grundsätzlich ist es für Menschen mit Diabetes
auch möglich, Leistungssport zu treiben. „Die Sportarten Tauchen,
Motorsport oder Bergsteigen sind weniger geeignet für Patienten, da sie
im Falle einer Unterzuckerung sich oder auch andere gefährden könnten“,
sagt Dr. Preßler.

Menschen
mit Diabetes, die neu oder wieder in sportliche Aktivitäten einsteigen
möchten, sollten sich vor dem ersten Training von ihrem behandelnden
Arzt beraten lassen. Die feinen Herzkranzgefäße können bei Menschen, die
schon lange Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben, verkalkt sein. „Ein
Check-Up gibt Aufschluss darüber, welche Sportart sich in welcher
Intensität am besten eignet“, so Preßler. „Wer lange keinen Sport
getrieben hat, sollte langsam beginnen.“ Um eine Überlastung zu
vermeiden, kann der Arzt die körperliche Leistungsfähigkeit des
Patienten feststellen und auf deren Grundlage einen Trainingsplan
entwerfen. Zudem kann ein Diabetes-Berater dabei helfen, einen passenden
Ernährungsplan auszuarbeiten.

Cushing-Patienten erfordern interdisziplinäre Betreuung

Einschränkungen der Lebensqualität von
Cushing-Patienten bleiben auch nach hormoneller Normalisierung bestehen
und erfordern interdisziplinäre Betreuung

Bochum, 25. März 2016:

In der Neurochirurgie Hamburg-Eppendorf beantworteten 54 von 98 der
zwischen 2008 und 2012  dort operierten Cushing-Patienten drei
verschiedene Fragebögen über die Lebensqualität. Im Vergleich zu den
alters- und geschlechtsspezifischen Scores waren die Ergebnisse bei den
Cushing-Patienten eingeschränkt, besonders stark bei den 8 der 54
Patienten, die durch den Ersteingriff nicht in Remission gekommen waren
(1).

Die Zeit zwischen dem Eingriff und Fragebogenaktion lag zwischen 1
und 6 J., im Durchschnitt bei 3 J. Verwendet wurden SF-36 (Short Form
(36) Health Survey),  BDI (Beck-Depression-Inventory) und Tuebingen
CD-25 ( Tuebingen Cushing´s Disease Quality of Life Inventory). SF-36 erfasst Vitalität, Körperschmerz, Gesundheitsgefühl, körperliche,
emotionale und soziale Funktionen sowie weitere Parameter des
allgemeinen Gesundheitsstatus. BDI  mißt krankheitsbezogen die Schwere der depressiven Symptome. Tuebingen CD-25 ist Cushing-spezifisch und erfasst Depression, sexuelle Aktivität,
Umfeld,  Eßverhalten sowie Einschränkungen von körperlichen Funktionen
und Kognition.

Ergebnisse:

Diese zeigen die 2 Abbildungen aus dem Offiziellen Organ der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie,  Exp.Clin. Endocrinol. Diabetes:

Fig. 1:  Comparison of the extent of impairment according to the SF-36 between  active patients and patients in remission.

cushing1

Fig. 2a: Grading of the severity of depression according to the BDI in all Cushing’s disease patients.

Fig. 2b: Comparison of the extent of depressive symptoms according to
the BDI between active patients and patients in remission.

cushing2

Kommentar

Einschränkungen der Lebensqualität von Cushing-Patienten,
unterschiedlich zu  anderen Hypophysenadenomen (2),  sind schon lange
bekannt und wurden vielfach untersucht, wie die Autoren auch eingangs
ausführen (1). Sie wurden sowohl vor Therapie als auch, zum Teil
lebenslang, nach endokrinologisch erfolgreicher Behandlung gefunden,
sowohl somatisch als auch neuropsychiatrisch. In der vorliegenden Arbeit
sollten diese Einschränkungen näher spezifiziert werden und vor allem,
ob ein Unterschied zwischen den hormonell normalisierten
Cushing-Patienten und denen, die nicht in Remission gekommen waren,
besteht.  Auf der 1. Abbildung kann man erkennen, dass bei allen
Cushing-Patienten im SF-36 bei etwa einem Drittel die
Lebensqualität – somit auch nach erfolgreicher Operation – in sämtlichen
der erfassten Funktionen eingeschränkt war, besonders ausgeprägt aber
bei denen, deren Krankheitsprozeß nach dem Eingriff aktiv geblieben war.
Abbildung 2a und 2b  (BDI) zeigen, dass depressive Symptome vor allem bei ausgebliebener Remission besonders ausgeprägt waren.  Im Tuebingen CD-25 (hier ohne Abbildung) waren die körperlichen und kognitiven
Einschränkungen am stärksten eingeschränkt. Die Unterschiede auch
weiterer Parameter wie Depression, Geschlechtsaktivität u.a.  bestanden
unabhängig vom Operationserfolg, wenn diese auch zufolge der Fallzahlen
(44 vs. 8) ohne statistische Signifikanz waren.

Die Autoren fordern daher, Cushing-Patienten nicht nur rein
endokrinologisch, sondern auch psychiaterisch/psychologisch, somit
 interdisziplinär zu behandeln. Man sollte auch dafür Sorge tragen, dass
sie sich rasch Cushing- Selbsthilfegruppen anschliessen, etwas durch
Aushändigung von Informationsbroschüren mit Adressen.

Helmut Schatz

Erbgut des Kieler Erregers

Kieler Forschungsteam entschlüsselt Erbgut des Kieler
Erregers
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist es erstmalig gelungen, das
Erbgut des Ausbruchsstamms Acinetobacter baumannii zu entschlüsseln.
Dabei handelt es sich um einen multiresistenten Erreger, gegen den alle vier
wesentlichen Gruppen von Antibiotika nicht mehr wirken (4MRGN). Gemeinsam haben
Forscherinnen und Forscher der Institute für Infektionsmedizin und für Klinische
Molekularbiologie (IKMB), Medizinische Fakultät der CAU und Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein (UKSH), jetzt 33 Isolate von insgesamt 25 Patientinnen und
Patienten, bei denen der Erreger nachgewiesen wurde, sowie aus Umweltproben des
jüngsten Keim-Ausbruchs in Kiel sequenziert.
„Die Analysen des Erbguts der Bakterien bestätigten, dass es sich am UKSH
um einen klonalen Ausbruch handelt. Das bedeutet, dass alle Infektionen auf
denselben Erregerstamm zurückgehen“, sagt Professor Andre Franke, IKMB. Ferner
konnten die Forscherinnen und Forscher die Multiresistenz der Erreger
bestätigen, für den nur Colistin als einzig wirksames Antibiotikum eingesetzt
werden konnte. Kolleginnen und Kollegen des Universitätsklinikums Gießen konnten
anhand der Daten schon eine Veranlagung für eine Colistin-Resistenz im Erbgut
des Erregers erkennen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der 4MRGN-Stamm auch
gegen Colistin resistent werde, sagt Professor Trinad Chakraborty, Institut für
Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
(UKGM).
Die Forschungsgruppe konnte anhand der hochaufgelösten Daten auch zeigen,
dass es sich bei dem 4MRGN Keim um einen Vertreter der weltweit am häufigsten
vorkommenden Carbapenem-resistenten Acinetobacter baumannii Linie IC2 (CC92
Oxford) mit einem weltweit verbreiteten Resistenzmechanismus handelt. Im
Vergleich zu bereits in Gießen und Münster erhobenen Genomdaten von
Acinetobacter Ausbruchsstämmen belegen die Daten des jetzt sequenzierten Kieler
Erregers, dass dieser mit einem Stamm übereinstimmt, der erstmalig 2009 im Raum
Dortmund sowie 2010 und 2011 im Raum Köln jeweils bei mehreren Patientinnen und
Patienten nachgewiesen wurde. Im Raum Köln wurde der Erreger bei einem deutschen
Patienten gefunden, der zuvor in einem Krankenhaus auf der Urlauberinsel Phuket,
Thailand, stationär behandelt wurde. Der gleiche Stamm wurde 2012 auch in
Malaysia, einem Nachbarstaat von Thailand identifiziert. Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen nun herausfinden, in welcher
Verbindung vorherige Ausbrüche des Erregers mit dem Auftreten des Erregers in
Kiel stehen.  
Das besondere bei diesem Forschungsprojekt ist die „exzellente
Zusammenarbeit verschiedener Experten in ganz Deutschland“, sagt Franke.
Eingebunden in die Analysen waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des
Lehrstuhls für Bioinformatik in Saarbrücken (Professor Andreas Keller), des UKGM
(Professor Trinad Chakraborty), des Universitätsklinikum Münster (Professor Dag
Harmsen), des Nationalen Referenzzentrums für Gram-negative Krankenhauserreger,
Bochum (Dr. Martin Kaase) sowie der Acinetobacter-Experte Professor Harald
Seifert, Universitätsklinikinikum Köln.
Das Kieler Genomzentrum, das am IKMB im Zentrum für Molekulare
Biowissenschaften (ZMB) der Kieler Universität angesiedelt ist, gehört zu den
größten akademischen Sequenzierzentren in Europa. Allein im Jahr 2014 wurden in
Kiel weit über 10.000 Bakteriengenome und mehrere 100 Genome von Patientinnen
und Patienten sowie Tumoren entschlüsselt. Die Kieler Forscherinnen und Forscher
planen zukünftig noch enger in der wissenschaftlichen Analyse und der klinischen
Diagnostik zusammenzuarbeiten, da sich mit Hilfe der modernen
Sequenziertechnologie innerhalb kürzester Zeit wichtige Daten generieren
lassen.

Homöopathie doch unwirksam ?

Stiftung-Warentest: Alternative Medizin wirkt nicht

Deutsche Pharmaindustrie lehnt Testergebnis zur Komplementärmedzin ab

Berlin (pte/28.09.2005/16:15) – Nicht lange nach dem Lancet-Artikel
über die angebliche Placebo-Wirkung der Homöopathie des Schweizer
Sozialmediziners Matthias Egger (pte berichtete:
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050915021 ) hat sich nun auch die
Stiftung-Warentest http://www.stiftung-warentest.de dem Thema
angenommen und kommt zum Schluss, dass nur etwa ein Drittel der 50
getesteten Verfahren auch sichere und nachweisbar gute Effekte für die
Gesundheit bietet. Die Stiftung-Warentest hat dabei Studien gesichtet
und bewertet, also eine umfassende Literaturanalyse betrieben.

Mit Verwunderung hat der deutsche Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie (BPI) http://www.bpi.de die Ergebnisse der Untersuchung der
Stiftung Warentest zur Kenntnis genommen. "Die Stiftung Warentest
erklärt knapp 3.000 Jahre alte Heilmedizin zum Placebo, nur weil deren
Wirkung wissenschaftlich noch nicht umfassend belegt ist", so
BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. "Millionen von Patienten
machen seit Jahren gute Erfahrungen etwa mit der Homöopathie. Wenn die
Stiftung Warentest jetzt das Gegenteil behauptet, verunsichert sie die
Verbraucher", kritisiert der Experte. "Sicherlich gibt es auch so
genannte Heilmethoden, deren Wirksamkeit zweifelhaft ist. Dennoch
werden schulmedizinisch austherapierte, chronisch kranke Menschen mit
Hilfe alternativer Verfahren geheilt oder erfahren zumindest deutliche
Linderung. Hochwertige Arzneimittel also pauschal abzuwerten, ist
fahrlässig". Renommierte Kliniken wie etwa die Berliner Charite haben
anhand von groß angelegten Studien gezeigt, dass die Homöopathie in der
Praxis einer konventionellen Behandlung oft mindestens ebenbürtig ist.

Als möglicher Grund für die Aufregung lässt sich der vorab verbreitete
Entwurf eines WHO-Reports vermuten, der für die Homöopathie recht
günstig ausfällt. Darin heißt es: "Die Mehrzahl der wissenschaftlichen
Studien in den vergangenen 40 Jahren haben gezeigt, dass die
Homöopathie gegenüber Placebo überlegen und gleichwertig ist gegenüber
der konventionellen Medizin in der Behandlung der Krankheiten von
Menschen und Tieren." Damit widerspricht die WHO der Untersuchung des
von der Stiftung Warentest zitierten Egger, der Beweise für eine
Unwirksamkeit der Homöopathie gefunden zu haben glaubt. Eggers negative
Äußerungen hatten in der Schweiz für politische Diskussionen gesorgt
und waren genutzt worden, die Homöopathie aus dem Leistungskatalog der
Schweizer Krankenkassen zu kippen. Andere Forscher der Universität Bern
hatten jedoch eine Studie vorgelegt, die die Effektivität
homöopathischer Mittel bei Kindern mit dem
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) belegt.

Fahrenkamp spricht sich in der Aussendung des BPI für die
Arzneimittelvielfalt aus: "Dazu gehört das vom Patienten gewünschte
Miteinander schul- und komplementärmedizinischer Therapien", so
Fahrenkamp. Umfragen zufolge wünscht sich ein Großteil der Deutschen
und Österreicher (pte berichtete:
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050902030 ) die Verfügbarkeit
komplementärmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Dazu zählen vor
allem die Homöopathie und die Traditionelle Chinesische Medizin.
Einzelne Krankenkassen und private Krankenversicherungen sind
mittlerweile sogar bereit, für eine homöopathische Behandlung ihrer
Patienten, die wirksam und preisgünstig zugleich ist, aufzukommen.

Winzige Motoren im Zellinneren

Winzige Motoren im Zellinneren erstmals getestet

Forscher wollen Wirkung von Medikamenten erheblich verbessern

University Park (pte014/12.02.2014/10:50) – Wissenschaftler der Penn State University http://psu.edu haben erstmals winzige Motoren im Inneren menschlicher Zellen angebracht und sie magnetisch gesteuert. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung molekularer Maschinen, die zum Beispiel dafür eingesetzt werden können, Medikamente gezielt an bestimmten Stellen des Körpers freizusetzen.

Nebenwirkungen verringern

Dieser Forschungsansatz ist interessant, da die Wirkung von Medikamenten verbessert und gleichzeitig die Nebenwirkungen verringert werden können. Die raketenförmigen Metallpartikel werden durch Ultraschallimpulse angetrieben. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin Angewandte Chemie International Edition http://bit.ly/MKhWfl veröffentlicht.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Tom Mallouk können sich die Nanomotoren bewegen und im Inneren von Zellen an Strukturen stoßen. "Die lebenden Zellen zeigen dabei mechanische Reaktionen, die noch niemand zuvor gesehen hat. Diese Forschungsergebnisse zeigen, dass es möglich sein könnte, synthetische Nanomotoren für eine neuartige Erforschung der Zellbiologie einzusetzen."

Bis jetzt wurden Nanomotoren nur in vitro eingesetzt, aber nicht in lebenden Zellen. Bei einem nur niedrigen Einsatz von Ultraschall hatten die Nanomotoren nur geringe Auswirkungen auf diese Zellen. Wurde die Energiezufuhr erhöht, begannen sich die Nanomotoren zu bewegen und stießen an Organellen, also an Strukturen im Inneren der Zellen, die spezifische Funktionen erfüllen.

Einsatz zur Krebsbekämpfung

Die Nanomotoren konnten eingesetzt werden, um die Inhalte der Zelle grundsätzlich zu homogenisieren oder auch als eine Art Rammbock die Zellmembrane zu durchstechen. Laut Mallouk ist es denkbar, Nanomotoren zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten einzusetzen, indem die Zellen vom Inneren aus mechanisch manipuliert werden. Zusätzlich könnten Nanomotoren intrazellulär für chirurgische Eingriffe eingesetzt werden und Medikamente schonend an lebendes Gewebe abgeben.

Es zeigte sich auch, dass sich die Nanomotoren autonom, also unabhängig voneinander, bewegen konnten. Diese Fähigkeit wird für spätere Anwendungen von Bedeutung sein. Autonome Bewegungen könnten den Nanomotoren dabei helfen, selektiv Zellen zu zerstören, die sie umgeben. "Sollen diese Motoren zum Beispiel Krebszellen aufsuchen und zerstören, dann ist es ein Vorteil, wenn sie sich unabhängig voneinander bewegen können. Es würde keinen Sinn machen, wenn sich sehr viele dieser Motoren in eine Richtung bewegen", so Mallouk.