Archiv der Kategorie: Computer, TV, Medien

Neue Facebook-Freunde als Beziehungskiller

Neue Facebook-Freunde als Beziehungskiller
Wer sein Social Network erweitert, ist Partner nicht so verbunden

Fort Wayne (pte020/16.04.2014/12:27) – Wer auf Facebook Freunde hinzufügt, zu denen er sich hingezogen fühlt, ist seinem aktuellen Liebespartner nicht so verbunden. Das zeigt eine neue Analyse, die an der Indiana University-Purdue University Fort Wayne http://ipfw.edu durchgeführt wurde. Das Team rund um die Psychologin Michelle Drouin befragte fast 150 Studenten zu ihrem Social-Media-Verhalten und ihren Liebesbeziehungen.

Neue Flammen als Störfaktor

"Leute verwenden Facebook und andere Social-Media-Seiten, um Verbindungen mit Menschen einzugehen, mit denen sie gerne eine Beziehung hätten – sogar, wenn sie in einer verbindlichen romantischen Beziehung sind", erklärt Studienautorin Michelle Drouin.

Alte Flammen in der Freundesliste zu haben, stellt dabei noch kein Problem für die aktuelle Beziehung da. Aber wenn der Partner neue Freunde hinzufügt, die auch auf romantischer Ebene interessant sein könnten, ist Feuer auf dem Dach. Laut Drouin wird Facebook in einem Drittel der geschiedenen Ehen als mitverantwortlich für die Trennung genannt.

Gefahren von Facebook erkennen

In der Studie wurde abgefragt, wie wahrscheinlich es ist, dass die Befragten eine Freundschaftsanfrage von einem potenziellen romantischen Partner annehmen. Außerdem wurde das Level an Eifersucht erhoben. Zu guter Letzt wurde auch noch die Hingabe zur aktuellen Beziehung abgefragt.

Es zeigte sich, dass tatsächlich nur jene, die während der Beziehung Facebook-Freundschaften mit möglichen neuen Liebhabern eingingen, dem aktuellen Partner weniger Engagement entgegenbrachten. Bei ihnen war es nicht nur wahrscheinlicher, dass sie Freundschaftsfragen annahmen, sondern sie sendeten diese auch aus.

Drouin empfiehlt Facebook-Usern: "Habt eine offene Kommunikationsstrategie mit eurem Partner. Seid ehrlich zueinander, wenn es darum geht, was ihr als Gefahren bei Facebook seht und stellt sicher, dass ihr euch über die potenziellen Risiken bewusst seid."

Bundespräsident Gaucks Gedanken zur Digitalisierung

GI-Präsident Günther begrüßt Bundespräsident Gaucks Gedanken zur Digitalisierung
unserer Gesellschaft

Bonn, 7. Oktober 2013       GI-Präsident Oliver Günther begrüßt die nachdenklich
machenden Worte zur Digitalisierung, die Bundespräsident Joachim Gauck
anlässlich des Tags der Deutschen Einheit an die Bürgerinnen und Bürger
gerichtet hat. ?Diese Rede ist ein Meilenstein in der Geschichte der
Digitalisierung unserer Gesellschaft. Erstmals stellt ein deutscher
Spitzenpolitiker die positiven Potenziale, aber eben auch die Risiken moderner
Informationstechnik in den Mittelpunkt einer wichtigen Rede. Er bezeichnet die
laufenden Umbrüche zu Recht als ?Epochenwechsel?, die mehr politischer
Begleitung bedürfen. Die aktuelle Gesetzeslage spiegelt die digitalen
Verwerfungen der letzten Jahre in keiner Weise wieder. Als Ergebnis dieses
regulatorischen Vakuums werden unsere gesellschaftlichen Präferenzen nicht
adäquat umgesetzt. Viele von uns profitieren von den durch Informatik
geschaffenen Möglichkeiten, die innovative Unternehmen auf den Plan gerufen
haben und deren Dienstleistungen wir nicht mehr missen möchten. Andererseits
sind viele Bürgerinnen und Bürger von den neuen Technologien überfordert. Diese
Überforderung, diese Janusköpfigkeit des von Bundespräsident Gauck so getauften
?digitalen Zwillings? und die sich hieraus ergebenden gesellschaftlichen
Herausforderungen wurden von dem Bundespräsidenten klar und ohne jegliche
Übertreibung in die eine oder andere Richtung dargestellt. Die politischen und
wirtschaftlichen Akteure sollten diese große Rede als Aufschlag betrachten, an
den sie durch Gespräche und Verhandlungen direkt anknüpfen können. Letztlich
brauchen wir neue Normen und Gesetze, die die Präferenzen unserer Gesellschaft ?
und hier wird es zwischen unterschiedlichen Gesellschaften und Kulturkreisen
große Unterschiede geben ? technologieadäquat wiederspiegeln. Die Gesellschaft
für Informatik mit ihren rund 20.000 Mitgliedern ist gerne bereit, diesen
Beratungs- und Entscheidungsprozess mit fachlichem Rat zu begleiten.?

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige
Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und
Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 20.000
Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im
deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft,
Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

Die Musik kommt aus dem Netz

Streams: Die Musik kommt aus dem Netz
Deutsche User lauschen gerne online und gratis
 

Baden-Baden (pte005/07.06.2011/06:15) – Musik konsumieren Deutschlands Internet-User immer häufiger direkt im Web. Kosten darf sie dabei allerdings nichts. Nur die wenigsten Anwender sind aktuell bereit, für Streaming-Dienste oder Online-Radios zu zahlen, wie die media control http://www.media-control.de aufzeigt. Kostenpflichtigen Angeboten und Download-Stores macht die Gratis-Konkurrenz ebenso zu schaffen wie der Musikbranche selbst. Dabei glaubt so mancher Analyst sogar an ein "digitales Musikmarkt-Wunder" und eine Veränderung des Userverhaltens Wachsendes Potenzial vorhanden.

Insbesondere an den mobilen Bereich knüpft die Content-Industrie große Hoffnungen auf bessere Geschäfte. Ihr ist es bisher aber nicht gelungen, Bezahlmodelle zu etablieren, wie ein Experte gegenüber pressetext verdeutlicht. Für kostenlose Angebote nehmen die User zudem auch Einschränkungen und einen geringeren Funktionsumfang in Kauf. Ein großes Marktpotenzial ist jedoch vorhanden. 28 Prozent der deutschen Internet-Anwender machen laut media control aktuell von Musik-Streaming-Diensten Gebrauch – Tendenz steigend.

Drei Viertel der Streamer suchen bei kostenpflichtigen Angeboten derzeit das Weite. Sie nutzen ausschließlich Gratis-Services und -Radios. Immerhin 19 Prozent mischen diese hingegen auch mit Diensten gegen Entgelt. Allerdings greifen nur sechs Prozent ausschließlich auf gebührenpflichtige Streams zurück. Die Anbieter Simfy, Napster und Musicload werden dabei mit 34 bis 27 Prozent Marktanteil am häufigsten genutzt. Der international bekannte Dienst Spotify, der hierzulande mangels Übereinkommen mit den Urheberrechtsvertretern noch immer nicht gestartet ist, kommt dennoch bereits auf sieben Prozent.

Mit künstlicher Intelligenz auf den Spuren menschlicher Fehler

Moderne technische Möglichkeiten
erlauben es, einzelne Zellen zu sequenzieren und jeweils individuell
herauszufinden, welche Gene gerade abgelesen werden. Diese Methoden sind
sehr fein, dadurch aber auch sehr fehleranfällig: Geräte, Umwelt aber
auch die Biologie selbst können für Ausfälle und Unterschiede zwischen
den Messungen verantwortlich sein. Forscher des Helmholtz Zentrums
München haben gemeinsam mit Kollegen der Technischen Universität München
(TUM) und des englischen Wellcome Sanger Institute nun Algorithmen
entwickelt, die diese Fehlerquellen berechen- und korrigierbar machen.
Die Ergebnisse sind in ‚Nature Methods‘ und ‚Nature Communications‘
erschienen. 

Es ist ein visionäres Vorhaben von enormen
Ausmaßen – das Human Cell Atlas-Projekt kartiert alle Gewebe des
menschlichen Körpers zu verschiedenen Zeitpunkten mit dem Ziel eine
Referenzdatenbank zur Entwicklung personalisierter Medizin zu schaffen,
also ‚gesunde‘ und ‚kranke‘ Zellen vergleichen zu können. Möglich wird
das durch sogenannte Einzelzell-RNA-Sequenzierung – also vereinfacht
gesagt: die Möglichkeit, nachzuvollziehen, welche Gene diese winzigsten
Bausteine des Lebens gerade an- oder ausschalten. „Das ist methodisch
gesehen ein enormer Sprung, denn früher waren solche Daten immer nur aus
großen Gruppen von Zellen zu gewinnen, weil die Messungen so viel RNA
benötigten“, erklärt Maren Büttner. „Die Ergebnisse waren also immer nur
der Mittelwert aller eingesetzter Zellen, heute bekommen wir für jede
einzelne Zelle exakte Daten“, so die Doktorandin am Institute of
Computational Biology (ICB) des Helmholtz Zentrums München.

Durch die feineren Messungen steigt allerdings
auch die Anfälligkeit für den sogenannten Batch-Effekt. „Dabei handelt
es sich um Abweichungen zwischen mehreren Messungen, die beispielsweise
bereits entstehen können, wenn die Temperatur des Gerätes leicht
abweicht oder sich die Verarbeitungszeit der Zellen verändert“, erklärt
Maren Büttner. Zwar gäbe es hier verschiedene Modelle, um den Fehler
herauszurechnen, allerdings sind diese Methoden stark davon abhängig,
wie groß der Effekt eigentlich ist. „Um das herauszufinden, haben wir
eine nutzerfreundliches, robustes und sensitives Maß namens kBET
entwickelt, dass Unterschiede zwischen Experimenten quantifiziert und
damit verschiedene Korrektur-Ergebnisse vergleichbar macht“, sagt
Büttner.

Neben dem Batch-Effekt sind sogenannte
Null-Messungen (englisch: dropout events) bei der
Einzelzellsequenzierung eine große Herausforderung. „Wir sequenzieren
also eine Zelle und stellen fest, dass ein bestimmtes Gen in dieser
Zelle überhaupt kein Signal von sich gibt“, veranschaulicht ICB-Direktor
Prof. Dr. Dr. Fabian Theis. „Dahinter kann sich nun ein biologischer
oder ein technischer Grund verbergen: Entweder wird das Gen nicht
abgelesen, weil es in diesem Moment schlicht keine Rolle spielt, oder
aber die Sequenz ist aus technischen Gründen nicht erfasst worden“, so
der Professor für Mathematische Modellierung biologischer Systeme an der
TUM.

Um diese Fälle zu erkennen, nutzten die
Bioinformatiker Gökcen Eraslan und Lukas Simon aus Theis‘ Gruppe die
große Anzahl der Datenpunkte und entwickelten einen sogenannten Deep
Learning Algorithmus. Dabei handelt es sich um künstliche Intelligenz,
die Lernprozesse simuliert, wie sie auch beim Menschen vorkommen
(neuronale Netze).*

Über ein neues Wahrscheinlichkeitsmodell und
Vergleich der ursprünglichen und rekonstruierten Daten ermittelt der
Algorithmus, ob in diesem Fall ein biologischer oder ein technischer
Ausfall zugrunde liegt. „Durch dieses Modell lassen sich sogar
Zelltyp-spezifische Korrekturen ermitteln, ohne dass sich zwei
unterschiedliche Zelltypen künstlich ähnlicher werden“, so Fabian Theis.
„Als einer der ersten Deep Learning Methoden im Bereich
Einzelzell-Genomik hat der Algorithmus den weiteren Vorteil, gut auf
Datensätze mit Millionen von Zellen zu skalieren.“

Eines – das ist den Wissenschaftlern wichtig –
ist die Methode aber nicht: „Wir bauen hier keine Software, um
Ergebnisse beliebig zu ‚glätten‘. Unser Ziel ist es vor allem, Fehler
ausfindig zu machen und zu korrigieren“, so Fabian Theis. „Mit diesen
möglichst korrekten Daten können wir dann in den Austausch mit unseren
Kollegen weltweit gehen und unsere Ergebnisse mit ihren vergleichen.“
Beispielsweise, wenn die Helmholtz-Forscher ihren Anteil für den Human
Cell Atlas beisteuern, denn gerade hier ist die Verlässlichkeit und die
Vergleichbarkeit der Daten von größter Wichtigkeit.

Weitere Informationen

*
Die neue Methode, der sogenannte „Deep Count Autoencoder“, lernt eine
einfachere Darstellung der komplexen Daten, indem diese komprimiert und
anschließend wieder rekonstruiert werden.

Hintergrund:
Die Arbeit in
‚Nature Methods‘ entstand in enger Zusammenarbeit mit Dr. Sarah Amalia
Teichmann vom Wellcome Trust Sanger Institute. Sie ist ebenfalls am
Human Cell Atlas beteiligt und war 2017 mit einem Helmholtz International Fellow Award ausgezeichnet worden, der die Zusammenarbeit von
Helmholtz-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit hervorragenden
Kollegen im Ausland fördern soll, was in diesem Fall offenbar gut
gelungen ist.

Original-Publikationen:
Büttner, M. et al. (2019): A test metric for assessing single-cell RNA-seq batch correction. Nature Methods, DOI: 10.1038/

E-Health

fzm – Im Internet findet man zahlreiche medizinische Informationen, die meist von speziellen Diensten, zum Teil im Rahmen von Gesundheitsportalen, angeboten werden. Die Einschätzung, wie seriös diese Angebote sind und ob sie den aktuellen Stand medizinischen Wissens wiedergeben, obliegt dem Patienten. Immerhin kann er sich über Ursache und Behandlungsbedürftigkeit seiner Beschwerden zunächst einmal informieren, bevor er sich zu einem Arztbesuch entschließt. Ein Beitrag in der Zeitschrift "Krankenhauspsychiatrie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) diskutiert Internet-Angebote durch Kliniken und Arztpraxen.
Aus Patientensicht ist es sehr nützlich, sich über die Leistungen einer Klinik informieren zu können, angefangen bei medizinischen Informationen über die Bedeutung bestimmter Symptome oder die Merkmale einer Krankheit über spezielle Therapieformen bis zu interaktiven Selbsttests bei bestimmten Krankheitsbildern, beispielsweise im psychologisch-psychiatrischen Bereich. Nützlich sind auch Informationen zum leitenden ärztlichen und pflegerischen Personal, Informationen und Checklisten für Patienten zur Vorbereitung des Aufenthaltes in der betreffenden Klinik oder auch interaktive Fortführung einer Therapie bei geeigneten Krankheiten (Telemedizin und Cyber-Psychologie). Eine virtuelle Tour durch das Krankenhaus macht den Patienten damit vertraut, was er zu erwarten hat. Patientenbindung über das Internet gewinnt auch für niedergelassene Ärzte zunehmend Bedeutung. Die Websites der Krankenhäuser oder Sanatorien müssen so aufgebaut sein, dass man sie sowohl über den Namen der Institution als auch über die Eingabe spezieller Krankheitsbilder findet, das heißt, dass man nach der Vorhaltung spezieller medizinischer Leistungen suchen kann. Schließlich kann eine Website auch zu Marketingzwecken eingesetzt werden, etwa in Richtung "Medical Wellness". Wertvoll ist auch die möglichst zeitnahe Beantwortung bestimmter Anfragen durch den Patienten, sei es an den Chefarzt oder an die Verwaltung. Im Bereich der Psychiatrie ist besonders wichtig, dass sich Patienten erst einmal anonym informieren können, bevor sie in persönlichen Kontakt treten. Auch können Informationen für die Allgemeinbevölkerung zum Abbau von Vorurteilen und zur Entstigmatisierung der Patienten sowie Beratung der Angehörigen zur Verbesserung der Compliance des Patienten beitragen.

G. Dammann:
E-Health Marketing für Krankenhäuser – zwischen E-Commerce und E-Health
Krankenhauspsychiatrie 2006; 17 (4):
S. 173-180

NASA lässt Sonnensystem im Browser erkunden

NASA lässt Sonnensystem im Browser erkunden
"Eyes on the Solar System" setzt auf Videospieltechnologie und Multimedia
 

Washington D.C. (pte017/05.09.2011/11:30) – Mit "Eyes on the Solar System" http://solarsystem.nasa.gov/eyes hat die US-amerikanische National Aeronautics and Space Administration (NASA) ein Webtool gestartet, das Besuchern die Geheimnisse unseres Sonnensystems näher bringen soll. Die Applikation setzt auf 3D-Technologie, liefert Informationen in Text, Bild und Ton und ermöglicht den Einblick in ein Zeitfenster von 100 Jahren.

Entwickelt mit Spiele-Engine

"Erstmals kann die Öffentlichkeit das gesamte Sonnensystem und unsere Missionen in Bewegung und Echtzeit verfolgen", so Jim Green, Leiter der Abteilung für planetare Forschung der NASA. "Es zeigt, dass die NASA weiterhin bemüht ist, ihre Wissenschaft mit allen zu teilen." Erfreut zeigt sich auch Blaine Baggett, der dem Büro für Kommunikation und Bildung der Antriebslabors der Weltraumbehörde vorsteht. "Man kann sich frei durch das Sonnensystem bewegen und sehen, was unsere Weltraumflugkörper sehen und wo sie sich befinden – all das, ohne den Computer verlassen zu müssen."

Eyes on the Solar System setzt auf Unity3D http://unity3d.com , eine vollumfassende Entwicklungsumgebung, die primär für Videospiele ausgelegt ist. Sie beinhaltet eine 3D-Engine, Physikalgorithmen, einen Terraineditor und weitere Tools zur Erstellung von Unterhaltungssoftware. Eine Basisversion steht kostenlos zum Download zur Verfügung. Das NASA-Entdeckungstool ist über ein Plugin direkt im Browser aufrufbar und benötigt keine Installation eines eigenen Clients.

Rückblick auf Apollo 11

Derzeit befindet sich das Programm noch in einer Betaphase, erlaubt aber bereits das freie Umherfliegen im All als auch das gezielte Verfolgen einzelner NASA-Projekte, etwa der Jupiter-Sonde "Juno". Mit Zeit- und Geschwindigkeitsreglern kann man die Reise beschleunigen, und so herausfinden, wo sich das Forschungsgerät in zwei Jahren befinden wird. Die Prognose reicht bis in das Jahr 2050, dank eines Rücklaufs bis ins Jahr 1950 sind auch ältere Missionen nachverfolgbar, darunter die Mondlandung des Teams um Neil Armstrong anno 1969.

Die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten von Eyes on the Solar System werden von ausführlichen Tutorials erklärt. Der Nutzer kann sogar zwischen einem 2D- und 3D-Modus wählen, für Letzteren wird lediglich eine handelsübliche Rot-Cyan-Brille benötigt.

"Unsere Visualisierung basiert hauptsächlich auf Missionsdaten, daher wird dieses Programm der NASA als auch der Öffentlichkeit ein besseres Verständnis komplexer Weltraummissionen vermitteln", hofft Kevin Hussey, der das Labor für Visualisierungstechnik-Anwendungen leitet und dessen Team das aufwändige Webprojekt realisiert hat.

Erfolgreicher Test für neue Internet-Adressen

IPv6: Erfolgreicher Test für neue Internet-Adressen
Große Teilnehmer mit Ergebnissen des World IPv6 Day zufrieden
 
IPv6-Testtag: Keine Probleme, große Zufriedenheit (Foto: ISOC)

Frankfurt/Reston/Amsterdam (pte021/09.06.2011/12:10) – Der World IPv6 Day http://www.worldipv6day.org am 8. Juni ist ohne große Vorkommnisse verstrichen. Damit war der große Testlauf für den neuen Internet-Adressstandard ein voller Erfolg. "Die Aktion hat viel Aufmerksamkeit für das Thema erzeugt und gezeigt, dass das Internet mit IPv6 nicht implodiert. Es gab durch den Testlauf – wie erwartet – keine gravierenden Ausfälle", resümiert Axel Foery, Director Borderless Network Architektur Cisco DACH, im Gespräch mit pressetext. Er zeigt sich ebenso wie der Initiator des Experiments, die Internet Society http://www.isoc.org, über die rege Teilnahme erfreut.

Von einem Erfolg sprechen auch andere große Teilnehmer wie Google und Facebook. Auf das soziale Netzwerk gab es in den 24 Stunden des Testlaufs über eine Mio. Zugriffe via IPv6. Freilich hat die Aktion wie geplant auch aufgezeigt, in welchen Bereichen es noch Detailprobleme mit der IPv6-Umsetzung gibt, die es in weiterer Folge zu lösen gilt.

Rege Beteiligung

"Die allgemeine Reaktion und Beteiligung der weltweiten Internet-Community war unglaublich", meint ISOC-Sprecher Greg Wood gegenüber pressetext. Denn schon im Vorfeld hatten Besitzer von über 450 Webseiten ihre Teilnahme am World IPv6 Day angekündigt, darunter auch Cisco. "Es haben wesentlich mehr Webseiten mitgemacht, als angemeldet waren", betont nun Foery. Den Messungen des großen Netzwerkausrüsters zufolge waren am 8. Juni nämlich deutlich über 600 Hosts über IPv6-Adressen erreichbar.

Bei dem großen Test ging es nicht zuletzt auch um den Nachweis, dass IPv6 wirklich praxistauglich ist. "Ein wesentliches Thema war die relative Geschwindigkeit von IPv4- und IPv6-Traffic", erklärt Robert Kisteleki, Research and Development Manager bei RIPE NCC http://www.ripe.net , gegenüber pressetext. Die europäischen Regional Internet Registry hat daher am World IPv6 Day umfassende Messungen durchgeführt. "Die Ergebnisse belegen, dass die Geschwindigkeit beider Protokolle vergleichbar ist und das IPv6-Netzwerk mit dem derzeitigen Volumen an Internet-Traffic zurecht kommt."

Detailerkenntnisse

"Eines der Ziele des World IPv6 Day war, realwetliche Erfahrung zu liefern, damit Netzwerkingeneure IPv6-Umsetzungen tunen und verbessern können", betont Wood. Denn wenngleich beispielsweise Google nach eigenen Angaben beim Testlauf keine "bedeutenden Probleme" hatte, steckt der Teufel bei vielen Webangeboten im Detail. "Der Test hat sehr wohl gezeigt, dass viele Applikationen noch nicht ganz sauber IPv6-ready sind", erläutert Foery. Beispielsweise kommt es vor, dass Teile von Webangeboten intern fest IPv4-kodiert sind.

"Eine Übergang von IPv4 auf IPv6 im Doppelbetrieb wird für viele absolut nötig sein", meint der Cisco-Experte. Insofern ist es sicher auch als Erfolg für den World IPv6 Day zu werten, dass der Testlauf einige Unternehmen offenbar zu einem schnelleren Vorgehen bewegt hat. Facebook hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen angesichts der ermutigenden Ergebnisse zumindest seine Entwicklerseite http://developers.facebook.com gleich dauerhaft im Dual-Stack-Betrieb belässt. Sie ist somit auch weiterhin unter der normalen URL über IPv6-Verbindungen erreichbar.

System verwandelt Oberflächen in Touchscreens

System verwandelt Oberflächen in Touchscreens
Verfahren basiert nur auf herkömmlichem Projektor und zwei Kameras
 
Projektor: müsste nicht modifiziert werden (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

Tokio (pte013/17.04.2013/10:50) – Der Technologiekonzern Fujitsu http://fujitsu.com hat eine futuristische Technik entwickelt, die jede beliebige Oberfläche zum Touchscreen werden lässt. Die Eingabemethode erfolgt ausschließlich über zwei herkömmliche Kameras und einen Projektor, durch welche die Berührungen der Finger erkannt werden. Diese Technologie ermöglicht die Erkennung von Touch-Gesten ohne den Einsatz teurer Sensoren sogar auf unebenen Oberflächen.

Kostenreduktion möglich

Die Hand des Benutzers wird von den Kameras gefilmt. Diese sind in der Lage, die Finger aufgrund der verschiedenen Lichtschattierungen zu unterscheiden. Darüber hinaus erlaubt es die Software sogar, Fingerbewegungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Millimeter pro Sekunde zu verfolgen. Da weder die Kameras noch der Projektor neu entwickelt werden mussten, könnte dieses System zu einer erheblichen Kostenreduktion beitragen.

Laut Fujitsu bietet diese Innovation dem Nutzer die Möglichkeit, physische Unterlagen zu digitalisieren, zu bearbeiten und zu modifizieren. "Für dieses System benötigt man keine spezielle Hardware, da es lediglich auf einem Device – wie einer gewöhnlichen Webcam – und einem Beamer basiert", erklärt Taichi Murase, Forscher bei Fujitsus Media Service System. Im Grunde beruhe das Verfahren auf der Bildverarbeitungstechnologie.

Derzeit noch in Testphase

In einer Videopräsentation demonstrieren die Forscher, wie Textausschnitte auf einer beliebigen Oberfläche – wie zum Beispiel einem Blatt Papier – vom Nutzer mit den Fingern markiert, abfotografiert und neu angeordnet werden können. Dennoch befindet dich das System zurzeit noch in einer Testphase. Den Herstellern zufolge soll es jedoch bis zur Tauglichkeit auf 3D-Gegenständen weiterentwickelt werden und bereits 2014 als kommerzielle Version auf den Markt kommen.

Kinderroboter erlaubt Programmierung von Apps

Kinderroboter erlaubt Programmierung von Apps
MOwayduino erleichtert Umgang mit Hard- und Software
 
MOwayduino: Roboter lehrt Kinder Technologie (Foto: mowayduino.dom)

Madrid/Wien (pte002/10.06.2013/06:05) – MOwayduino http://mowayduino.com ist ein Arduino-Mini-Roboter, der zu Bildungszwecken in Bezug auf Technologien für Kinder und junge Erwachsene gedacht ist. Derzeit noch in der Entwicklungsphase, soll er bald mehrere Aktionen ausführen, wie beispielsweise Gegenstände von A nach B befördern, einen künstlichen Laserstrahl abfeuern oder seinen Inhalt an einer vorbestimmten Stelle ausladen. Der Roboter soll zudem via Apps zusätzliche Funktionen erhalten und ist mit Zusatzgeräten wie beispielsweise einer Kamera verknüpfbar und soll Bilder in Echtzeit auf den PC senden. Die jungen Nutzer sollen lernen, mit Hard- und Software auf spielerische Weise umzugehen.

E-Mail nach Vollendung der Aufgabe

Auch eine eigene Programmierschnittstelle ist angedacht, mit der die Nutzer ihre eigenen Apps entwickeln können. Eine USB-aufladbare Batterie macht den MOwayduino außerdem für zwei Stunden funktionstüchtig. Ein weiteres Modul soll den Roboter zudem Wi-Fi-fähig machen, damit er von mobilen Geräten aus gesteuert werden und E-Mails verschicken kann, sobald er ein bestimmtes Kommando vollendet hat.

"Es gibt bereits seit sehr langer Zeit ähnliche Ansätze. Vor cirka 40 Jahren sollten Kinder anhand einer elektronischen Schildkröte die Programmiersprache LOGO erlernen. Die Schildkröte wurde durch einfache Kommandos gesteuert", schildert Ernst Buchberger, Experte für künstliche Intelligenz von der Med-Uni Wien http://meduniwien.ac.at , gegenüber pressetext.

Spielelandschaft verlagert sich

Diese Ansätze haben sich mit den Jahren modernisiert. Vor allem die Möglichkeit zum autonomen Programmieren kann für Technologie-interessierte Kinder attraktiv sein und deren gestalterischen Denkraum fördern. "Wenn sie durch die offenen Schnittstellen ihre eigenen Apps entwickeln können und den Roboter mit neuen Funktionalitäten ausstatten, dann hat der Roboter gute Marktchancen", führt der Fachmann aus.

Die Spielelandschaft wird sich Buchberger zufolge stark ändern. "Während es zu meiner Kinderzeit noch keine Computerspiele gab, haben sie heute die meisten westlichen Kinder. Schade würde ich finden, wenn Spielsachen zur Förderung der Kreativität wie beispielsweise Lego-Steine verdrängt werden", so der Fachmann. Wenn die Roboter jedoch den gestalterischen Denkprozess anregen, so sind diese Bildungsansätze sehr wohl interessant.

Nervige Werbung erzielt größte Wirkung

London/Wien (pte/30.04.2008/13:45) – Lästige Werbekampagnen, die Unmut beim Konsumenten erzeugen, sind gleichzeitig oft die erfolgreichsten. Im Zuge der überwältigenden Werbeflut, mit der die Öffentlichkeit heute überschwemmt wird, neigen Agenturen und Unternehmen nicht selten dazu, bewusst Grenzen zu überschreiten und grundlegende Regeln zu brechen. Häufig entspringen die so genannten Aufreger einem Marketing-Kalkül. Wie der Guardian berichtet, ging beispielsweise das Fashion-Label French Connection United Kingdom (FCUK) http://www.frenchconnection.com mit seiner provokanten Werbe-Strategie soweit, dass die Werbeaufsicht in Großbritannien grundlegend Vorab-Prüfungen der Plakat-Kampagnen auf zwei Jahre hinaus festsetzte.

"Manchmal ist es so, dass schockierende, vielleicht auch nervende Werbung kurzfristig zielgruppenaktiv Umsatzzahlen oder die Bekanntheit steigert. Ob mittelfristig für das Unternehmensimage, die weitere Produktentwicklung und Positionierung bei anderen Zielgruppen eine positive Wirkung entsteht, wage ich zu bezweifeln", so die kritische Haltung von Konrad Maric, stellvertretender Obmann des österreichischen Fachverband Werbung http://www.fachverbandwerbung.at, gegenüber pressetext. Zudem sei das Attribut "nervig" auch immer subjektiv und werde von den Menschen unterschiedlich wahrgenommen. Grundsätzlich wirke jede Werbeform in ihrem Segment bzw. Aufgabenbereich.

Viele Werbeleute und Agenturen sehen ihre Arbeit auch als eine Form von Kunst und investieren sehr viel Kreativität in die Kampagnen. Trotzdem kommt es vor, dass gerade simple, schlecht umgesetzte und lästige Werbeschaltungen vor allem im TV einen großen Effekt erzielen und sehr vielen Konsumenten im Gedächtnis bleiben. So sind beispielsweise einfach konzipierte Putzmittelwerbungen – häufig auffallend schlecht synchronisiert – nahezu jedem TV-Zuseher ein Begriff. Dass Werbung sympathisch, liebenswert und angenehm gestaltet sein muss, diese Annahme gehöre der Vergangenheit an, meint etwa Richard Huntington, Strategy Director bei Saatchi & Saatchi.

Schock-Werbungen werden oft auch dann bewusst eingesetzt, wenn es um besonders brisante Themen geht oder ein aufklärerisches Ziel verfolgt wird – etwa bei Antiraucher-Kampagnen oder Themen wie Kindesmissbrauch. Maric geht allerdings nicht davon aus, dass Tabubrüche heute in der Werbung generell geplant werden. Es kommt sicherlich manchmal vor, dass die Überschreitung der Grenzen ein Kalkül ist. Ich habe eher den Eindruck, dass manchmal Verantwortliche sich dessen nicht bewusst sind, dass sie Grenzen überschreiten." Die Mehrheit fühle sich einem hohen ethischen Level verpflichtet. "Jene, die absichtlich ethische Grenzen überschreiten, weil es ihnen egal ist und nur der eigene Vorteil zählt, sind sicher in der Minderheit", so der Werbeexperte im pressetext-Interview.