Bundestagswahlen ante portas! Ist Wohlstand für alle ein Verbrechen?

So scheint es, dass z. B. der Zug in Sachen Klimarettung abgefahren ist. Es gilt als ausgemacht, dass wir in der Lage sind, unseren gesamten Energiebedarf der Zukunft auf rein regenerative, aus Sonne-, Wind- und Wasserkraft-Energiequellen bewerkstelligen können.

Dieser Text begleitet meinen moderierten Beitrag hier bei Facebook zum gleichen Thema und ist als Zusatzinformation gedacht.

Die Politik hat sich auf eine Art Wunschdenken geeinigt, die Frage, was sind Konsequenzen, wenn es nicht klappt? Welche Opfer müssen die deutschen Bürger dann bringen?

Eine wahre Geschichte aus dem Tierreich: Da gibt es z. B. die Lemminge, eine Art Nagetiere, Säuger, die genetisch den Menschen nicht unähnlich sind. Sie fühlen sich nur im Schwarm bzw. der Gesellschaft wohl. Wenn ein Anführer auf die Idee kommt, sich die Klippen runter zu stürzen, dann folgen ihm alle nach.

Auch beim Verhalten der Menschen sind solche Phänomene nicht selten. Wie könnte es sonst sein, dass z. B. bestimmte Diktaturen oder deren Helfershelfer mit dem Ruf: ‚wollt ihr den totalen Krieg‘, einhelligen Applaus finden, wohlwissend, dass das in den Untergang führt (Deutsche Geschichte)?

Ein solches Phänomen kann aber auch in einer funktionierenden Demokratie entstehen. So etwas nennt man heutzutage Mainstream. Selbst die Presse, die an sich unabhängig sein soll, kann sich diesem – nennen wir es mal – Volks-Bewusstsein nicht entziehen, auch, weil die sozialen Medien mit ihren vielfach ungeprüften Nachrichten die Scene beherrschen. Das gilt dann selbst unter vielen Journalisten als „Vernunft“. Kollegen die dem widersprechen, geraten leicht ins Abseits, bzw. werden in eine vorgesehene Schublade gesteckt.

So gilt es ausgemacht, dass der gesamte steigende Bedarf an elektrischer Energie in Deutschland in absehbarer Zeit, neuerdings sogar schon bis 2045, aus heimischen regenerativen Quellen bedient werden kann. Mag sein, dass Sonne-, Wind- und Wasserkraft tatsächlich liefern könnten, aber es kommt darauf an, in welchem Zeitpunkt der Bedarf entsteht. Nachts und in längeren Wetterperioden, in denen z. B. die Sonne nicht mitspielt, müssen enorme Energiemengen in Millionen von Terawatt-Stunden gespeichert und jederzeit abrufbar sein. Die Möglichkeit steht noch in weiter Ferne. Und wie ist es mit der Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Diese ausschließlich aus elektrischer Energie zu befriedigen, ist Schwachsinn.

Gut, der uninformierte Bürger – das hat sich im Volk verbreitet und bedingt den Erfolg der Grünen – meint, wir haben ja Batterien. Aber physikalisch, technisch und aus Kostengründen kommen nur verschwindend geringe Mengen in Betracht. Für die dafür geeigneten Pumpspeicherwerke eignen sich nur bedingt unsere Mittelgebirge. Aber was sagen dann die Umweltschützer, wenn ganze Berge ausgehöhlt werden müssten? Selbst existierende Talsperren sind nicht mehr zu erweitern.

Dem unwissenden Volk aber wird trotzdem vorgegaukelt, das alles sei kein Problem. Schlimm genug, ganze Parteiprogramme bauen darauf populistisch auf. Kritiker werden weggebeamt. Utopia lässt grüßen. Selbst der reinen Wissenschaft verpflichtete Institutionen, die auf finanzielle staatliche Förderung angewiesen sind, machen auf political correctness und berechnen die angebliche Möglichkeit mit so viel Details, dass jeder die Übersicht verliert.

So wurde z. B. das rein batteriebetriebene Elektroauto mit schlechtester Ökobilanz zum Heilsbringer. Kaum jemand wagt es, dagegen anzugehen. So wird der Irrglaube geschürt, dass nur so die Elektromobilität des Verkehrs realisiert werden könnte. Die Lemminge lassen grüßen, sogar die Automobilindustrie stimmt dem zu, Alternativen werden gar nicht mehr geprüft. Dahinter steckt, dass die Automobil-Industrie weiterhin ihre Spritt-fressenden – und Kraft-strotzenden SUVs verkaufen wollen, aber auf Grund von EU-Bestimmungen ermöglicht es ihnen nur, mit jedem Elektro-Auto den sogenannten Flottenverbrauch auf die geforderten Grenzwerte zu reduzieren. Dann kommt noch hinzu, dass die Politik Abermilliarden von Euros in die Umstellung zur Schimäre Elektro-Auto subventioniert hat. Sie ist auf chinesische Forderungen und Elon Musk mit seinem nur für Reiche erschwinglichen Tesla hereingefallen und glaubt, dass nur durch Abschaffung des Verbrennungsmotors die notwendige Umstellung auf Elektromobilität ermöglicht wird. Der Wunsch ist richtig, aber der Weg ist falsch. Hinzu kommt, dass die Automobilfirmen ihre E-Autos nur los werden, wenn jeder, der sie kauft, noch 9.000 Euro geschenkt bekommt. Was hat das mit Vernunft zu tun? Insbesondere, weil es auch ganz anders geht, aber das wird nicht mehr geprüft.

Langsam dämmert es allerdings auch gutgläubigen Politikern, dass da irgend etwas nicht stimmen kann. Jemand hat sie darauf aufmerksam gemacht, dass es auch noch den Wasserstoff als Energieträger gibt, der mit Hilfe der Sonne total beliebig produziert werden kann. Herumgesprochen hat sich allerdings noch nicht, dass der Wasserstoff nicht vergleichbar mit dem elektrischen Strom ist und sich daher nicht eignet, die Lücken zu schließen, die eine Überlastung des Stromnetzes durch das Laden der vielen Automobil-Batterien entstehen. Dazu muss seine chemische Energie in elektrische Energie umgewandelt werden, dafür gibt es die Technologie der Brennstoffzellen, allerdings mit Wärmeverlusten wegen physikalischer Gesetze. Aber diese Technologie ist noch nicht ausgereift und sehr teuer. Aber es gibt ja noch den vermaledeiten Verbrennungsmotor, der dabei preiswerte Dienste leisten kann. In ihm kann Rückstands-frei der Wasserstoff mit Hilfe von angekoppelten Generatoren in den erhöhten Bedarf an elektrischer Energie umgewandelt werden.

Doch damit ist die Zukunftsenergie Wasserstoff noch lange nicht ausgereizt. Wasserstoff ist ein Gas und nicht so leicht händelbar. Er lässt sich nur mit hohem Energieaufwand bei -252°C verflüssigen. Deshalb haben deutsche Erfinder sich Gedanken gemacht. In einer zweiten Stufe kann er regenerativ weiter in Methanol verwandelt werden. Wenn Sie mich fragen, so ist das der eigentliche Energie-Träger der Zukunft. Methanol lässt sich überall wie Benzin oder Diesel in Verbrennungsmaschinen, aber auch in intelligenten Heizungen für die Versorgung der Gebäude ohne große Umstellungen einsetzen. Viele Subventionsgelder können gespart werden.

Dazu benötigen wir die Mitarbeit von Ländern, in denen die Sonne kräftiger scheint als bei uns. Ich bin sicher, dass die bisherigen arabischen Öllieferanten mit fliegenden Fahnen zu Methanol überwechseln würden. Aber ein kleiner Haken existiert dabei: man benötigt zusätzlich minimale Mengen Kohlenstoff in Form von CO2 als Rohstoff. Er sorgt dafür, dass der Wasserstoff sozusagen verflüssigt werden kann. Diese jetzigen Ölmagnaten haben außerdem genug Kapital, um in großen Fabriken den lokal gewonnenen solaren Wasserstoff in zweiter Stufe in rein regeneratives Methanol umzuwandeln. Mit Fug und Recht kann man ihn als den Treibstoff der Zukunft bezeichnen. Damit die CO2-Bilanz stimmt, empfehle ich, ihn entweder aus der Atmosphäre zu gewinnen, oder aber viel preiswerter, ihn in einer Art Kreislauf aus noch existierenden CO2-Abgasen zu recyclen.

Da kommt noch ein ganz entscheidender Aspekt hinzu. Viele arme Länder der 3. Welt werden ja auch von der Sonne verwöhnt. Dort solche Methanol-Fabriken zu bauen, würde ein Beitrag zu einer Entwicklungshilfe bieten, die diesen Namen verdient. Dabei ist davon auszugehen, dass wir in Deutschland niemals so viel Energie aus Sonne und Wind – selbst mit Milliarden Investitionen – gewinnen können, dass es für uns ausreicht. Deswegen sind wir auf internationale Zusammenarbeit angewiesen.

Mit diesem Beitrag wollte ich andeuten, dass es viele, viele Alternativen gibt und der derzeitige Mainstream auf dem falschen Gleis fährt.

Jean Pütz

PS

Den folgenden Link möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Ein deutscher Erfinder rennt vor die Wand. Er setzt ebenfalls auf regeneratives Methanol. Jedoch setzt er die darin enthaltene Wasserstoff-Energie mit einer Brennstoffzelle in Ladestrom für eine wesentlich leichtere Lithium-Ionen-Batterie um. Er scheitert an dem Unwissen der politischen Instanzen, obwohl Umwelt- und Klimaschutz viel besser ist als bei jedem reines E-Auto.

Alle diese Nachteile mit der Brennstoffzelle vermeidet ein kleiner Lademotor im folgenden HyperHybrid-E-Auto – nicht zu verwechseln mit Plug-in-Hybrid. Es ist 200 kg leichter als ein reines E-Auto, fährt sich genauso, der reine Antrieb durch Elektromotoren erlauben eine unglaubliche Beschleunigung – besser als jeder Benziner oder Diesel. Der Verbrennungsmotor liefert nur gelegentlich Zusatzstrom in die Batterie. Mit 30 Liter Methanol erreicht er eine Reichweite von ca. 1.500 km – mit Benzin 1.000 km – bei einem Treibstoffverbrauch von max. 2-3 Litern pro 100 km. Das wichtigste: Es ist nicht teurer als heutige Klein- oder Mittelwagen, für jedermann erschwinglich.

Im nachfolgenden Link ein Bericht über die Idee mit dem HyperHybrid. Ein existierender Prototyp mit kleiner Batterie von 17 Kilowatt-Stunden Fassungsvermögen, mit dem ich selbst durch die Alpen gefahren bin.

Folge 196 Der Vernunft eine Chance