Brustkrebs: Test sagt Erfolg von Chemo vorher

Bei einem geringeren genetischen Risiko kann auf eine solche Therapie verzichtet werden

(pte021/30.04.2019/11:30) – Ein neuer Brustkrebs-Test hilft laut einer Studie der Queen Mary University of London http://qmul.ac.uk Ärzten dabei, bessere Therapien für einen Teil der Patientinnen zu wählen. Der „EndoPredict“-Test kann vorhersagen, ob eine Chemotherapie bei der am häufigsten auftretenden Art der Erkrankung, Östrogenrezeptor-positivem, Her2-negativem Brustkrebs, Vorteile bringt. Patientinnen mit einem hohen Metastasenrisiko erhalten in der Folge eine Chemotherapie. Patientinnen mit einem niedrigeren Risiko hingegen können darauf verzichten.

Daten von 3.746 Frauen analysiert

Forscher aus Großbritannien, Österreich und Spanien haben eine kombinierte Analyse von drei großen klinischen Studien durchgeführt, an denen 3.746 Frauen teilgenommen hatten. Zur Behandlung gehörten Hormontherapie und Chemotherapie. Patientinnen mit hohen Testergebnissen bei EndoPredic, die eine Chemotherapie zusätzlich zur Hormontherapie erhielten, verfügten statistisch über bessere Zehn-Jahres-Ergebnisse als jene, die nur mit einer Hormontherapie behandelt wurden.

Laut der Studie ist EndoPredict nicht nur prognostisch. Es konnte auch erstmals gezeigt werden, dass er eine Fähigkeit zur Vorhersage bei der Chemotherapie hat. Traditionell werden klinische Merkmale wie die Tumorgröße, Beschaffenheit des Krebsgewebes und die Beteiligung der Lymphknoten für die Feststellung von Prognose und Behandlung eingesetzt. In Fällen, bei denen diese Merkmale keine eindeutige Beurteilung erlauben, ob das Risiko zur Behandlung mit einer Chemotherapie hoch genug ist, kann der Test zusätzlich für die Prognose und indirekt als Vorhersagewert für die Vorteile einer Chemotherapie eingesetzt werden. Die Ergebnisse wurden in „Breast Cancer Research and Treatment“ veröffentlicht.