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die Brennstoffzelle wird gelegentlich auch im Zusammenhang mit der Elektromobilität (Elektroauto) als bessere Alternative gegenüber der Batterie genannt. Grundsätzlich stimme ich dem zu, allerdings gibt es ein Problem, denn als Treibstoff benötigt die Zelle reinen Wasserstoff. Dieser ist ohne Zweifel und mit angemessenem Wirkungsgrad über die Photovoltaik regenerativ herstellbar. Dieser Wasserstoff lässt sich jedoch nur unter großem Aufwand speichern. Die Verflüssigung ist nur bei so tiefen Temperaturen (in der Nähe des absoluten Nullpunkts) möglich, dass dies ausfällt. Auch weil dazu enorme Energien notwendig sind, bleibt nur noch die Komprimierung. Bei 500 bar wird das Speicher-Volumen auf den 500. Teil reduziert, aber auch dazu braucht man Komprimierungsenergie.
Nun hat der Wasserstoff eine Eigenschaft, die auch nicht besonders verbrauchsfreundlich ist. Auf das Gewicht bezogen bringt nur die Hälfte der Energie wie zum Beispiel Dieseltreibstoff. Das bedeutet, dass ein Tank, der bei Diesel 35 Liter fasst, für Wasserstoff – bei gleichem Energieinhalt – 70 Liter benötigt. Selbst wenn man modernste Gefäße aus extrem stabilen Kohlekunstfaserstoffen ansetzt, sind diese 500 bar Kompression der Sache nicht besonders dienlich und vor allen Dingen auch mit zusätzlichem Gewicht verbunden. Aber das ist noch nicht alles. Bei der Umsetzung des Wasserstoffs in der Brennstoffzelle in elektrischen Strom entstehen ebenfalls große Verluste, die als Wärme abgeführt werden müssen. Das hat zwar den Vorteil, dass damit auch geheizt und gekühlt werden kann – im Gegensatz zur Batterie – aber wenn man alles zusammenrechnet, dann beträgt der Gesamtwirkungsgrad bestenfalls 30-40%.
Man könnte zwar auch eine Brennstoffzelle mit Methan (Erdgas) oder Ethanol (Alkohol) betreiben, aber dann entstehen wieder CO2-Abgase. Ich halte deshalb die Euphorie, die der Brennstoffzelle im folgen Artikel (Bosch setzt auf die Brennstoffzelle) entgegengebracht wird, für nicht angebracht. Deshalb plädiere ich immer noch für ein modifziertes Hybrid-Auto mit einem mit konstanter Tourenzahl laufenden Dieselmotor, der ausschließlich die Batterie läd und erst dann anläuft, wenn sie auf 40% entladen ist. diese Batterie braucht nur die Hälfte der Kapazität eines reinen Elektroautos besitzen. Der Dieselmotor kann selbstverständlich auch mit regenerativem Treibstoff betrieben werden. Von der Ökobilanz wäre diese modifizierte Hybridlösung wesentlich besser. Insbesondere auch, weil die Heizung und Kühlung ohne kostbare elektrische Energie möglich ist.
Ihr Jean Pütz