Biosensor erkennt spezifische Krankheitserreger

Neuer Test soll in tragbares Gerät integriert werden

New Orleans (pte/19.07.2005/09:15) – Ein neues Verfahren zur Entdeckung
gefährlicher Krankheitserreger kann eine raschere und kostengünstigere
Diagnose von Krankheiten und die Prävention von
Lebensmittelvergiftungen ermöglichen. Wissenschafter der Cornell
University http://www.cornell.edu gehen davon aus, dass ihr Biosensor
genau genug ist, dass er verschiedene Stämme von Krankheitserregern in
einer Blutprobe innerhalb von 30 Minuten identifizieren kann.
Zusätzlich soll diese Untersuchung zu einem Bruchteil der derzeitigen
Kosten möglich sein. Das Team hofft, dass das System bald für den
Einsatz außerhalb des Labors in der Dritten Welt in ein billiges
tragbares Gerät in der Größe eines Handys eingebaut werden kann. Die
Ergebnisse der Studie wurden auf dem Institute of Food Technologists
Annual Meeting and Food Expo http://www.am-fe.ift.org/cms in New
Orleans der Öffentlichkeit präsentiert.

Das neue Verfahren nutzt ein natürliches Übereinstimmungsverfahren.
Eine Probe des zu testenden Materials, zum Beispiel Blut oder ein
Lebensmittel, wird in einem Reagenzglas mit einem Enzym, das das
genetische Material der Zellen freisetzt, erhitzt. In einem nächsten
Schritt wird ein Messstab in diesem Gemisch platziert und dort für
einige Minuten belassen. Erscheint eine rote Linie, ist ein bestimmter
Krankheitserreger vorhanden. Der Test funktioniert, weil der Messstab
mit künstlichen Zellen imprägniert ist, die Sektionen komplementärer
DNA Sequenzen enthalten, die genau bestimmten RNA-Sektionen des
getesteten Krankheitserregers entsprechen. Ist die RNA vorhanden,
bindet sie sich an die DNA und die rote Farbe wird aktiviert.

Der leitende Wissenschafter Sam Nugen entwickelte eine
Computersoftware, die Sequenzen komplementärer DNA für die RNA
entsprechend auswählt. Diese Auswahl wird aus einer ganzen Reihe von
krankheitserregenden Bakterien, Viren und Pilzen getroffen. Dazu
gehören unter anderen E. coli, Streptococcus und das Virus, das für das
Denguefieber verantwortlich ist. Biotechnologieunternehmen können in
der Folge die erforderlichen DNA-Sequenzen kostengünstig produzieren.
Die Wissenschafter hoffen, dass sie bald in der Lage sein werden,
Mehrfachtests für etliche Krankheitserreger durchzuführen. Derzeit sind
sie in der Lage, vier verschiedene Stämme des Denguefiebervirus mittels
verschiedener roter Markierungen auf dem Messstab nachzuweisen. Die
Wissenschafterin Antje Baeumner erklärte gegenüber New Scientist, dass
das Team derzeit an Sequenzen arbeite, die eine größere Anzahl von
Krankheitserreger bei geringeren Konzentrationen erkennen können.