Automobilindustrie am Abgrund? – Krise durch Politik verursacht

Auszug aus einem Gespräch von ‚Morning Briefing‘ , Gabor Steingart,mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Continental, Wolfgang Reitzle, einem wichtigen Automobilzulieferer, der mehrere Werke in Deutschland schließt und Zehntausende von Arbeitsplätzen abbaut

Er schreibt die Krise der Automobilindustrie vor allen Dingen der zu schnellen und unnötigen Verdammung des Verbrennungsmotors zu.

(Morning Briefing) – Man zerstört politisch die Autoindustrie, die noch immer 99 Prozent ihrer Wertschöpfung durch Autos mit Verbrennungsmotor generiert. Man treibt Hersteller und Kunden zu früh in die noch nicht wirklich marktreife E-Mobilität. Ergebnis: Wir müssen Fabriken schließen und Arbeitsplätze abbauen.

Die Gründe dafür erklärt er folgendermaßen:

Grund Nummer eins:
Wir hatten zehn Jahre Boom. Mitte 2018 ging es schon leicht bergab, 2019 kam dann die starke Rezession der Weltautoindustrie. Wir kommen von 95 Millionen Einheiten und werden dieses Jahr bei 70 Millionen landen. Das sind knapp 30 Prozent weniger, das kann kein Industrieunternehmen ohne Kostenanpassung verkraften.

Grund Nummer zwei:
Ab März kam Corona dazu, und dann haben wir die Abgasgesetzgebung, die erzwingt geradezu einen Break. Und dann kommen die Politiker und diffamieren noch obendrauf den Verbrenner unnötig früh, sodass uns einfach die Anpassungszeit fehlt.