Auch der Virologe als Politiker, Prof. Karl Lauterbach, kann sich in Sachen Corona irren

Professor Trottenberg ist ein mit mir befreundeter Mathematiker, der den ersten deutschen parallelen Superrechner entwickelt hat. Ich bin voll bei ihm, denn was wahr ist, muss wahr bleiben, denn die exakte Mathematik macht es einfach, die Wahrheit zu finden – im Gegensatz zu dem, was in vielen öffentlichen Diskussionen verkündet wird.

Nachfolgend der Brief von Professor Trottenberg an Prof. Lauterbach (SPD)

Jean Pütz

Sehr geehrter Herr Prof. Lauterbach, lieber Herr Kollege,

im Rahmen einer Talkshow haben Sie sich kürzlich – wie ich es von Ihnen gewohnt bin und schätze – sehr engagiert und klar über die Gefährlichkeit des mutierten Virus geäußert. Dabei ist Ihnen leider ein (mathematischer) Fehler unterlaufen, der die Öffentlichkeit verunsichern könnte.

Ihre Formulierung: Da das mutierte Virus (B.1.1.7) offenbar deutlich ansteckender sei als das nicht mutierte, müsse der R-Wert entsprechend kleiner sein, um zu einer vergleichbaren Reduktion der Neuinfektionen zu führen. Der Fehler dieser Formulierung besteht darin, dass ein bestimmter (konstanter) R-Wert <1 (z.B. 0,8)  immer, unabhängig vom Virus, zu der gleichen Reduktion führt. Die Tatsache, dass die Virusvarianten unterschiedlich ansteckend sind, bedeutet nur, dass der gleiche R-Wert (z.B. 0,8) bei der ansteckenderen Variante schwerer zu erreichen ist als bei der weniger ansteckenden.

Vielleicht haben Sie gelegentlich die Möglichkeit, diesen Sachverhalt öffentlich klarzustellen.

Mit besten Grüßen
Prof. Dr. Ulrich Trottenberg