Archaische Zellen helfen dem Immunsystem bei der Heilung

(pte) – Die bisher nur für Aufgaben in der Immunabwehr des menschlichen Körpers bekannten Mukosa-assoziierten invarianten T-Zellen (MAIT) lassen sich nutzen, um defektes Gewebe im Körper zu reparieren. Außerdem helfen sie bei Infektionen der Lunge, des Darms und der Haut. Das haben Forscher um Timothy Hinks von der medizinischen Fakultät der University of Oxford gemeinsam mit Kollegen des NIHR Oxford Biomedical Research Centre herausgefunden. Details wurden in „Cell Reports“ publiziert.

MAIT-Zellen auch in Tieren
„MAIT-Zellen kommen in großer Zahl in unterschiedlichen Geweben unseres Körpers vor. Man findet sie auch in Mäusen, Opossums und Beutelteufeln, einer Raubtierart, die nur noch in Tasmanien (Australien) zu finden ist. Die Zellen haben sich in den vergangenen 150 Mio. Jahren kaum verändert. Das lässt darauf schließen, dass sie eine wichtige Rolle beim der Gesunderhaltung spielen“, so Hinks.

Die bemerkenswert nützlichen Zellen wurden erst Anfang des 21. Jahrhunderts entdeckt. Anfangs war die wissenschaftliche Welt der Meinung, sie schützten vor bakteriellen Infektionen. Gemeinsam mit Kollegen der University of Melbourne fanden die Briten heraus, dass sie auch gegen virale Infekte helfen, etwa bei Grippe.

Selbstheilungskräfte aktiviert
„Jetzt haben wir eine dritte Funktion entdeckt“, sagt Paul Klenerman, der das Team in Oxford leitet. Diese sei möglicherweise noch bedeutender als die bisher bekannten. Wenn MAIT-Zellen schädliche Bakterien wittern, schalten sie Gene ein, die die Selbstheilungskräfte aktivieren, sodass sich das Gewebe generiert. „Das könnte die Erklärung dafür sein, dass diese Zellen in der Vergangenheit und heute so wichtig sind für die Gesundheit von Mensch und Tier“, so Klenermann. Er glaubt, dass diese Zellen für künftige Therapien einsetzbar sind. Sie lassen sich durch Moleküle aktivieren, die auf Vitaminen basieren und die Heilung von Krankheiten wie Hautgeschwüren und Infektionen des Darms beschleunigen könnten.