Alzheimer stark durch Mangel an Dopamin bedingt
Fehlfunktion des Hippocampus wirkt sich klar auf Stimmungslage aus
Gehirn im Scan: Dopamin relevant für gute Funktion (Foto: pixelio.de, Rike) |
Rom (pte027/20.04.2017/12:30) – Die
gefürchtete Alterskrankheit Alzheimer steht in direktem Zusammenhang mit
einer durch Dopaminmangel hervorgerufenen Fehlfunktion des Hippocampus.
Zu diesem Schluss kommen Mitarbeiter der Universität Campus Bio-Medico http://www.unicampus.it im Zuge der Durchführung zweier Tierversuche – zum einen die Behandlung
mit L-Dopa, einem Vorprodukt des Dopamins. Zum anderen wurde die
Therapierung mit einem Pharmakon, das den Dopaminabbau verhindert,
getestet.
Auffälligkeiten im Verhalten
In beiden Fällen der Versuche stellte sich
eine rasche und vollständige Erholung der Gedächtnisfunktionen ein.
Hinzu kommt eine zweite wichtige Erkenntnis: "Dopaminmangel wirkt sich
entscheidend auf die Stimmungslage des Menschen aus", erklärt
Projektleiter Marcello D’Amello. Der volkstümlich auch als Glückshormon
bekannte Neurotransmitter ist entscheidend für die Funktionstüchtigkeit
des Hippocampus.
Wird diese Gehirnregion nicht ausreichend mit
Dopamin versorgt, führt das zum nachlassenden Interesse am Alltagsleben
bis hin zu Appetitlosigkeit und Depressionen. Diese Erscheinungen dienen
deshalb als ein erster Alarm zur Früherkennung von Alzheimer. "Noch
unbeantwortet ist damit die Frage, aus welchem Grund die
Dopaminproduktion aussetzt", so der italienische Wissenschaftler
abschließend.
Frühe Diagnose entscheidend
Zur Diagnose sollten am besten Techniken der
magnetischen Resonanz eingesetzt werden, die bestimmte, bei der
Untersuchung der Schizophrenie übliche Algorithmen verwenden.
Signifikante Stimmungsänderungen sind leicht erkennbare und deshalb
frühzeitig therapierbare Krankheitsbilder, bevor es auch zu kognitiven
Störungen und schließlich zum Gedächnisverlust kommt. Allein in Italien
sind rund 600.000 Menschen von Alzheimer betroffen.