Alltagselektronik ruiniert emotionale Intelligenz

pte20140826002 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Alltagselektronik
ruiniert emotionale Intelligenz

Schüler
können soziale Fähigkeiten durch "E-Diät" zurückgewinnen

Kalifornien/Berlin
(pte002/26.08.2014/06:05) – Menschen verlernen das Ablesen von Emotionen und
stumpfen sozial ab, wenn sie zu viel Zeit mit ihren elektronischen Geräten
verbringen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der University of
California http://ucla.edu
. Schüler verbrachten fünf Tage ohne elektronische Medien in einem Camp und
regenerierten so ihre soziale Kompetenz. Eine weitere Gruppe blieb elektronisch
ausgestattet und zeigte weiterhin kaum soziales Deutungsvermögen.

Permanente Interaktion nötig

"Die Mimik ist der wichtigste
Übermittler von Emotionen, deshalb scannt das menschliche Gehirn seine Umgebung
auch ständig nach Gesichtern ab. In einer nonverbalen Kommunikation, wie etwa
per E-Mail, aber auch in Videospielen, fehlt diese Auskunft. Sogenannte
‚Emoticons‘ sind nur ein schwacher Ersatz für sichtbare Gefühlsregungen, da sie
die Vielfalt der Mimik nicht abbilden können", so Dirk W. Eilert, Leiter
der Eilert-Akademie für emotionale Intelligenz http://eilert-akademie.de
, gegenüber pressetext.

Dem Experten nach lernt das Gehirn ein
Leben lang und baut deshalb ständig neue Nervenverbindungen auf – aber auch ab.
"Deshalb kann ein Mensch soziale Fähigkeiten, wie etwa das richtige Deuten
von visuellen emotionalen Reaktionen, verlernen", unterstreicht Eilert.
Das Experiment stützt dies: Beide Gruppen von jeweils etwa 50 Schülern wurden
zu Beginn auf ihre Fähigkeiten, emotionale Regungen aus Bild- und Videomaterial
zu deuten, getestet. Sie sollten Emotionen wie Angst, Trauer, Freude oder Ärger
erkennen und richtig einordnen.

Am Ende der fünf Tage wurde erneut ein
Test durchgeführt, bei dem Schüler ohne Elektrogeräte deutlich besser
abschnitten. Während die Schüler, die in der Testzeit ihre Geräte behalten
hatten, eine relational hohe Fehlerquote aufwiesen, verbesserte sich der
Fehlerdurchschnitt der "Diät-Gruppe" binnen fünf Tagen deutlich von
14 auf neun Fehler.

Face-to-Face-Kommunikation wichtig

Die Schüler im Camp steigerten während ihres
Aufenthaltes die Fähigkeit, emotionale Bewegungen im Gesicht ihrer Mitmenschen
oder auf Bildmaterial zu erkennen und richtig einzuordnen. Auch andere nonverbale
Zeichen für Gefühlsregungen wurden besser zugewiesen. Laut den Experten braucht
der Mensch ständige Face-to-Face-Kommunikation, um soziale Fähigkeiten
beizubehalten. Menschen als soziale Wesen seien den dauerhaften Konsum
elektronischer Geräte nicht gewohnt. Das Verlernen sozialer Begabungen drohe.