Sehr geehrter Herr Pütz,
ich finde die Arbeit höchst interessant.
Wenn es heißt, dass dieses Adenom selten ist, dann heißt es nur, dass man es selten gefunden hat.
Nicht mehr und nicht weniger.
è Mit den immer besseren Fernrohren hat man immer mehr Sterne am Firmament gefunden…
Nun
könnte es sein, dass man mit dieser Methode das Adenom wesentlich
häufiger findet, weil man eine wesentlich einfachere
Untersuchungsmethode hat, die deshalb wiederum wesentlich häufiger zum
Einsatz kommt …. Und und und
Man sollte dazu beitragen, dass sich diese Methode „rumspricht“ und nicht nur ein Schattendasein fristet.
Mit lieben Grüßen
Christoph Wiemer
Dr. med. Christoph Wiemer
Facharzt für Chirurgie, Visceralchirurgie
spezielle Unfallchirurgie, D-Arzt
geprüfter Gutachter
Chefarzt der Chirurgischen Abteilung
Evangelisches Krankenhaus Castrop-Rauxel
Conn-Adenom: Bluthochdruck durch Operation heilen
Nebennierenexperten diskutieren diagnostische Bildgebung
Mainz
– Bluthochdruck hat nicht immer mit dem Lebensstil zu tun. Bei einem
Teil der Hochdruck-Patienten, ist ein Tumor in der Nebenniere dafür
verantwortlich, dass die Blutgefäße unter Spannung stehen. Viele von
ihnen könnten durch eine Operation dauerhaft geheilt werden. Mithilfe
innovativer Bildgebung kann die Behandlung des hormonell bedingten
Bluthochdrucks, auch Conn-Syndrom genannt, verbessert werden, betont die
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie im Vorfeld der 18.
Internationalen Nebennieren-Konferenz (Adrenal 2018) in München, auf der
Hormonexperten aus aller Welt neue Forschungsansätze der Diagnostik
diskutieren.
In
Deutschland leiden 20 bis 30 Millionen Menschen an Bluthochdruck. Bei
vier bis 12 Prozent dieser Patienten vermuten Experten eine hormonelle
Ursache. Dazu zählt das Conn-Adenom – ein Tumor in der Rinde der
Nebennieren, der übermäßig viel Aldosteron produziert. Dieses Hormon
regelt den Kochsalz- und Flüssigkeitsgehalt des Körpers. „Wenn zu viel
Aldosteron ausgeschüttet wird, steigt der Salzgehalt im Körper und es
kommt zu einem Bluthochdruck“, erklärt Professor Dr. med. Martin
Fassnacht, Leiter der Endokrinologie und Diabetologie am
Universitätsklinikum Würzburg und Mitinitiator der Münchener Tagung.
Ein
Conn-Adenom kann durch eine Operation entfernt werden. „Viele Patienten
sind dann vom Bluthochdruck geheilt“, sagt Professor Dr. med. Stefanie
Hahner vom Universitätsklinikum Würzburg. Doch zu diesem Eingriff – der
sogenannten Adrenalektomie – kommt es nur selten, wie Hahner erklärt.
Oftmals werde das Conn-Syndrom als Ursache des Bluthochdrucks gar nicht
erkannt, so die Expertin. Für die genaue Diagnosestellung muss das Blut
aus den Venen der Nebennieren aufwändig mit einem Katheter untersucht
werden – nur wenige Zentren in Deutschland sind darauf spezialisiert.
Eine einfachere Alternative bietet die Computertomographie (CT). Eine
internationale Studie, deren Ergebnisse auf der Tagung in München
vorgestellt werden, zeigt jedoch, dass die CT weniger zuverlässig ist als die selektive Blutentnahme. „Das CT zeigt
uns nur, ob sich in der Nebenniere ein Tumor befindet, es liefert jedoch
keinen Hinweis dafür, dass der Tumor auch Aldosteron bildet“, erklärt
Hahner. In der Studie kam heraus, dass die Adrenalektomie nach einer
CT-Diagnose deutlich seltener zu einer Normalisierung des Hormonspiegels
führt.
Eine Untersuchung, die gleichzeitig einen Tumor darstellt und seine Hormonproduktion anzeigen könnte, ist die Positronen–Emissions–Tomographie
(PET). Die PET misst die Strahlung, die von einer leicht radioaktiven
Substanz, Tracer genannt, ausgeht, die dem Patienten vorher über eine
Vene injiziert wird. Dr. Andreas Schirbel, Radiochemiker am PET-Zentrum
des Universitätsklinikums Würzburg und Mitarbeiter haben in den letzten
Jahren mehrere Tracer entwickelt, die an ein Enzym in den Tumorzellen binden und dadurch
anzeigen, ob ein Adenom vorliegt und welche der beiden Nebennieren
entfernt werden muss.
Bei
den allermeisten Bluthochdruck-Patienten finden die Ärzte keine
Ursache, die durch eine Behandlung abgestellt werden könnte. Diese
Menschen müssen lebenslang Blutdruck senkende Medikamente einnehmen, um
ihr Risiko auf Schlaganfall, Herzinfarkt oder andere
Kreislauferkrankungen zu senken. Aber auch Lebensstiländerungen wie mehr
Bewegung, gesunde Ernährung und der Verzicht auf das Rauchen helfen. Es
bleibt die Herausforderung, diejenigen Patienten zu identifizieren, bei
denen der Hochdruck hormonelle Ursachen hat. „Wir hoffen, dass unsere
PET-Tracer in den nächsten Jahren in den Kliniken eingeführt werden und
einen Beitrag dazu leisten, dass das Conn-Syndrom häufiger als bisher
diagnostiziert und behandelt wird“, sagt Schirbel.